Protest am Ferienende: 30 Demonstranten für Frieden auf der A20!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am
Impressum · Kontakt · Redaktionskodex

Am 7. September 2025 demonstrierten 30 Personen nahe Pasewalk für Frieden und Demokratie, begleitet von positiven Reaktionen der Autofahrer.

Am 7. September 2025 demonstrierten 30 Personen nahe Pasewalk für Frieden und Demokratie, begleitet von positiven Reaktionen der Autofahrer.
Am 7. September 2025 demonstrierten 30 Personen nahe Pasewalk für Frieden und Demokratie, begleitet von positiven Reaktionen der Autofahrer.

Protest am Ferienende: 30 Demonstranten für Frieden auf der A20!

Am Samstag, dem 7. September 2025, fanden sich knapp 30 Menschen auf einer Brücke über der Autobahn 20 nahe Pasewalk-Süd ein, um gemeinsam für ihre Überzeugungen zu demonstrieren. Die Aktion, organisiert von dem Löcknitzer Jörg Pfütze, dauerte beeindruckende 13 Stunden, von 9 bis 22 Uhr. Die Gruppe, die sich „Team Klockow 24“ nennt, hat ihren Namen einem Rastplatz und dem Jahr 2024 entlehnt und veranstaltet seit Beginn des letzten Jahres wöchentliche Proteste. Bei der 86. Versammlung schwenkten die Teilnehmer Fahnen und winkten vorbeifahrenden Autofahrern, darunter viele Rückreisende aus den Sommerferien.

Der Verkehr auf der A20 war gegen Mittag stark befahren, und die Demonstrierenden erhielten viel Zuspruch: Autofahrer hupten und winkten ihnen freundlich zu. Jörg Pfütze erklärte, dass keine Behinderung des Verkehrs stattfand, und die Zusammenarbeit mit Polizei und Ordnungsamt war durchweg positiv. Auch die Versorgung der Teilnehmer war bestens organisiert – mit Essen, Getränken, Musik und einem mobilen Toilettenhäuschen.

Forderungen und Symbole

Auf Plakaten und Bannern war deutlich zu erkennen, dass die Anliegen der Gruppe vielfältig sind. Slogans wie „Stoppt Klimadiktatur“ und „Soldaten aller Länder bleibt Zuhause“ prangten in bunten Farben, während auch AfD-Flaggen zu sehen waren. Pfütze betont jedoch die parteiunabhängige Ausrichtung seiner Gruppe und stellt klar, dass verfassungsfeindliche Symbole bei ihren Versammlungen nicht toleriert werden. Die Teilnehmer, darunter auch Ilka Bleek, äußerten den Wunsch nach Frieden für zukünftige Generationen.

Die Demonstration war nicht nur eine Plattform für ihre Botschaften, sondern auch ein Spiegelbild der aktuellen gesellschaftlichen und politischen Spannungen in Deutschland. Wie jüngste Umfragen zeigen, haben viele Menschen das Gefühl, sich nicht frei äußern zu können. Dies gilt besonders für die konservative und rechtspopulistische Meinung. Der Rechtsexperte Ralf Poscher vom Max-Planck-Institut hebt hervor, dass die Meinungsfreiheit im Grundgesetz verankert ist, trotzdem fühlen sich viele nicht sicher, ihre Ansichten zu äußern. Besonders frustrierend ist, dass viele Politiker nicht auf die Anliegen der Demonstrierenden reagieren, wie Pfütze beklagte, während er dennoch die Hoffnung auf Gehör nicht aufgibt.

Demonstrationen und Demokratie

Die Zunahme von Demonstrationen, seien es Bauernproteste oder Demokratie-Demos, spiegelt eine wachsende Unruhe in der Bevölkerung wider. In den letzten Jahren gab es zahlreiche rechtliche Auseinandersetzungen über die Versammlungsfreiheit. Berichte von Amnesty International haben gezeigt, dass in vielen europäischen Ländern, darunter Deutschland, die Versammlungs- und Meinungsfreiheit unter Druck stehen. Auch die Polizei hat durch Maßnahmen wie Registrierungspflichten und gegebenenfalls unverhältnismäßige Einsätze die Ausübung dieser Grundrechte erschwert.

Die aktuellen Proteste im Land stehen somit auch im Kontext einer breiteren Debatte über die Demokratie und die Rechte der Bürger:innen. Politikwissenschaftler warnen vor der Normalisierung von Repressionen gegen Protestformen und fordern Reformen, um die Selbstverständlichkeit der Meinungsfreiheit zu gewährleisten.

So zeigt die Demonstration von „Team Klockow 24“ nicht nur lokale Anliegen, sondern bietet auch einen Einblick in die bundesweiten Herausforderungen in Bezug auf das Recht auf freie Meinungsäußerung und Versammlung. Die Teilnehmer setzen sich für mehr Freiheit und Frieden in einer Zeit ein, in der viele das Gefühl haben, dass ihre Stimmen nicht gehört werden.

Informationen dazu finden Sie unter den Berichten auf Nordkurier, Max-Planck-Institut und ILMR.