Streit um Festival: Politische Fronten verhärten sich in Jamel!
Das Festival "Jamel rockt den Förster" in Mecklenburg-Vorpommern setzt ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und erhält Unterstützung von Politikern.

Streit um Festival: Politische Fronten verhärten sich in Jamel!
In Mecklenburg-Vorpommern kocht die Stimmung rund um das Musikfestival „Jamel rockt den Förster“, das in der kleinen Gemeinde Jamel seit 2007 als Zeichen gegen Rechtsextremismus etabliert ist. Der Widerstand gegen die Veranstaltung verstärkt sich, insbesondere durch einen neuen Vorstoß der Kommune, die nun eine Pacht von 8.000 Euro für die Nutzung der Festivalflächen verlangt. Dies sorgt für Unruhe unter den Veranstaltern, die das Festival als politische Versammlung angemeldet haben, um nicht auf den Kosten sitzenzubleiben. Jamel selbst mit seinen etwa 40 Einwohnern hat eine dunkle Vergangenheit, in der Neonazis die Oberhand gewannen. Bis heute gibt es immer wieder Anfeindungen, die die Festivalorganisation unter Druck setzen.
Horst und Birgit Lohmeyer, das künstlerische Ehepaar hinter dem Festival, setzen ein starkes Zeichen gegen den Rechtsextremismus und engagieren sich bereits seit 2004 in dieser Sache. Das Festival zieht jährlich bis zu 3.500 Besucher an und hat sich über die Jahre als Gegenbewegung zur rechtsextremen Szene in der Region positioniert. Bekannte Bands wie die „Toten Hosen“, „Die Ärzte“ und „Deichkind“ haben auf der Bühne gestanden und damit die politische Botschaft des Festivals unterstützt, die nicht nur in der Musik, sondern auch in der Organisation verwurzelt ist.
Politische Spannungen und Unterstützung aus der Landesregierung
Die politische Landschaft rund um das Festival wird derzeit von heftigen Auseinandersetzungen geprägt. Der CDU-Landrat von Nordwestmecklenburg, der die Unterstützung der rot-rot geführten Landesregierung für die Lohmeyers als inakzeptabel erachtet, sieht im Festival eine vermischte Haltung mit Neonazis. Schomann, der Landrat, kritisiert zudem die vermeintliche Diffamierung seiner Person, da er in die Nähe von Neonazis gerückt werde. In einer aktuellen Stellungnahme betont er, dass die Meinungsfreiheit auf Versammlungen wichtig sei, jedoch auch Grenzen habe. Die Lohmeyers argumentieren hingegen, dass die Politik eine Koalition aus CDU, AfD und weiteren rechten Kräften bilde, die versuche, ihr Festival zu boykottieren.
Unterstützung bekommen die Lohmeyers unter anderem von Campino, dem Sänger der „Toten Hosen“, der sich bei einem Auftritt klar gegen die Bestrebungen der rechten Szene aussprach. Auch die rot-rote Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern lässt ihre Unterstützung für das Festival in sozialen Medien deutlich vernehmen. Manuela Schwesig, die Ministerpräsidentin, ist seit 2016 als Schirmherrin des Festivals aktiv und setzt sich für dessen Fortführung ein.
Eine kulturelle Bastion gegen Neonazis
Das Festival ist nicht nur ein kultureller Höhepunkt; es stellt auch einen direkten Widerstand gegen die rechtsextremistischen Bestrebungen in der Region dar. Rechtsextremisten haben immer versucht, Jamel als „nationalsozialistisches Musterdorf“ zu etablieren. Neben Brandanschlägen und anderen Anfeindungen haben die Lohmeyers zahlreiche Auszeichnungen für ihr Engagement erhalten, darunter den Aachener Friedenspreis im Jahr 2025. Die unerschütterliche Haltung der Lohmeyers und die Unterstützung durch das Publikum zeigen, dass das Festival weit mehr ist als nur ein Konzert – es ist ein Zeichen der Hoffnung in einer von gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen geprägten Region.
„Jamel rockt den Förster“ wird weiterhin ein Ort des Widerstands bleiben, während sich die Streitigkeiten um Organisation und Unterstützung an den politischen Fronten weiterentwickeln.ist gesichert durch ein starkes gesellschaftliches Fundament an Unterstützern, die sich für eine offene und vielfältige Gesellschaft einsetzen, und bekräftigt die Botschaft, dass die Freiheit der Meinungsäußerung geschützt werden muss – auch gegen den Widerstand von Neonazis.