Skandal im Tourismus: Mecklenburg-Vorpommern kämpft gegen Subventionsbetrug!
Mecklenburg-Vorpommern steht wegen Unregelmäßigkeiten im Tourismusverband unter Druck. Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Subventionsbetrugs.

Skandal im Tourismus: Mecklenburg-Vorpommern kämpft gegen Subventionsbetrug!
In Mecklenburg-Vorpommern, wo die Ostsee und die bezaubernde Seenplatte Besucher aus nah und fern anziehen, steht das touristische Paradies vor einer gewaltigen Herausforderung. Die Landesregierung hebt seit Jahren die Bedeutung des Tourismus hervor. Schließlich zählt diese Branche zu den größten Wirtschaftszweigen im Bundesland – Bekanntheiten wie Rügen und Usedom stehen hoch im Kurs. Doch hinter den Kulissen brodelt es gewaltig.
Wie Uckermark Kurier berichtet, gibt es heftige Kritik an den Gegebenheiten in der Branche. Fehlende Arbeitskräfte, niedrige Löhne und ein unzureichendes Preis-Leistungs-Verhältnis sind nur einige der Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Diese Probleme werden nun von einem Skandal überschattet, der den Tourismusverband schwer erschüttert.
Krise im Tourismusverband
Im Februar dieses Jahres stellte das Wirtschaftsministerium Anzeige aufgrund von Unregelmäßigkeiten bei der Abrechnung von Fördermitteln. Die Staatsanwaltschaft Schwerin prüft inzwischen den Verdacht des Subventionsbetrugs, der sich auf die Jahre 2019 bis 2024 bezieht. NDR berichtet, dass die Staatsanwaltschaft ihren Anfangsverdacht bereits bejaht hat.
Ein weiterer Rückschlag für den Verband: Fördermittel wurden aufgrund mangelnder Zuverlässigkeit zunächst blockiert und sind erst kürzlich wieder ausgezahlt worden. Inmitten dieser Turbulenzen trat Tobias Woitendorf, der Geschäftsführer des Tourismusverbands, im Frühjahr von seinem Posten zurück. Dies bleibt nicht ohne Folgen.
Auf in die Zukunft: Der neue Geschäftsführer
Ein Lichtblick scheint am Horizont auf: Die Landesregierung plant, den Tourismusverband zum 1. Oktober in eine landeseigene MV-Tourismus GmbH zu überführen. Peter Kranz, der bisherige Chef des Landesmarketings, soll die Geschäfte leiten. MV-Tourismusminister Wolfgang Blank betont, dass Kranz die „richtige Person“ für diese Herausforderung ist. Doch die Opposition hat Bedenken. Daniel Peters von der CDU kritisiert das Fehlen eines Ausschreibungsverfahrens und spricht von Bestenauslese. Ähnlich äußert sich Paul Timm von der AfD und fordert ein ordentliches Auswahlverfahren, um Hinterzimmermauscheleien zu vermeiden.
Die Sorgen um die Glaubwürdigkeit des Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern sind nicht unbegründet. Tourismusverbände aus zehn anderen Bundesländern haben bereits in einem offenen Brief vor den möglichen Schäden für das Reiseland gewarnt. Uckermark Kurier hebt hervor, dass die Notwendigkeit einer transparenten Untersuchung der Vorgänge rund um den Tourismusverband immer drängender wird.
Die Probleme sind also vielfältig, doch mit einem gut gewählten Geschäftsführer und der Unterstützung von Experten könnte sich der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern vielleicht doch wieder auf den richtigen Kurs bringen. Lars Schwarz, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga, betont die großen Aufgaben, die vor der neuen Gesellschaft und ihrem Geschäftsführer liegen.