Finanzielle Krise: Usedom-Brücke und Wolgaster Umgehung in Gefahr!
Die Finanzierung der neuen Ortsumgehung in Dargun steht auf der Kippe. Herausforderungen beim Mega-Projekt Usedom-Brücke.

Finanzielle Krise: Usedom-Brücke und Wolgaster Umgehung in Gefahr!
Die Pläne für den Bau der neuen Mega-Brücke nach Usedom, einem der größten Straßenbauprojekte in Mecklenburg-Vorpommern, stehen auf der Kippe. Wie der Uckermark Kurier berichtet, hat der Bund bislang keine finanziellen Mittel für die Realisierung gesichert. Ein internes Dokument des Bundes gibt sogar an, dass die „Weiterfinanzierung der Ortsumgehung Wolgast derzeit nicht gesichert“ ist.
Die Kosten für das ambitionierte Projekt sind in die Höhe geschossen und belaufen sich nun auf über 500 Millionen Euro, was eine drastische Steigerung zu den ursprünglich veranschlagten 100 Millionen Euro darstellt. Ein Sprecher des Verkehrsministeriums Mecklenburg-Vorpommern bestätigte die finanzielle Unsicherheit. Anfragen der Ostsee-Zeitung an das Bundesverkehrsministerium blieben bislang unbeantwortet. Auch die Ortsumgehung Dargun sieht sich ähnlichen Finanzierungsproblemen gegenüber, was die Baufreigabe für beide Projekte betrifft.
Die Herausforderungen im Detail
Die Umgehung der Bundesstraße 111 um Wolgast sowie die neue Zufahrt zur Insel Usedom sind zentral für die Entlastung des Durchgangsverkehrs, insbesondere während der Sommermonate. Aktuell müssen zahlreiche Touristen über eine Klappbrücke nach Usedom fahren, was oft zu Staus führt. Mit der neuen Brücke über die Peene, die 1,4 Kilometer lang ist und 70 Meter hohe Pylonen aufweist, könnte sich dies jedoch ändern. Laut n-tv wird die Fertigstellung der Umgehung für das Jahr 2028 angestrebt, was eine Verzögerung von zwei Jahren zur ursprünglichen Planung darstellt.
Mit verschiedenen Bauabschnitten läuft das Projekt bereits an, wobei der Zuschlag für den Bau des Hauptbauwerks, einer Zügelgurtbrücke, Ende November 2025 erwartet wird. Die Gesamtlänge der neuen Ortsumgehung beträgt 6,8 Kilometer und umfasst auch kleinere Brücken, die die Infrastruktur der Region nachhaltig verbessern sollen.
Der Weg nach vorne
Wie wichtig eine rasche Klärung der finanziellen Mittel ist, bekräftigt die Landesregierung in Schwerin, die an Berlin appelliert, die notwendigen Ressourcen bereitzustellen. Auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich für die Umsetzung baureifer Projekte ausgesprochen. Dennoch bleibt unklar, ob der politische Druck ausreicht, um diese Vorhaben zu retten. Die nächsten Wochen könnten entscheidend für die Fortführung der Planungen sein.
In einer Zeit, in der Brückenbauprojekte eine essentielle Rolle für die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur spielen, sind auch die rund 414 Brücken an Bundesstraßen und 302 Brücken an Landesstraßen in Mecklenburg-Vorpommern unter der Aufsicht der Straßenbau- und Verkehrsverwaltung engmaschig überwacht. Diese Brücken tragen nicht nur zur Überwindung landschaftlicher Hindernisse bei, sondern auch zur Gewährleistung eines sicheren Verkehrsflusses und zur Reduzierung von Störungen in sensiblen Natur- und Lebensräumen.
Die Entwicklungen werden weiterhin aufmerksam verfolgt, denn der Bau der Mega-Brücke könnte für die Region entscheidend sein. Die Herausforderungen sind groß, jedoch kann auch ein gutes Händchen und Engagement wieder Bewegung in die Sache bringen.