Greenpeace erobert Fleischwerk: Protest gegen Massentierhaltung!

Greenpeace-Aktivisten protestieren am 26.06.2025 gegen Massentierhaltung in Hagenow, blockieren Fleischwerk-Zufahrt und fordern tierschutzgerechte Ernährung.
Greenpeace-Aktivisten protestieren am 26.06.2025 gegen Massentierhaltung in Hagenow, blockieren Fleischwerk-Zufahrt und fordern tierschutzgerechte Ernährung. (Symbolbild/MMV)

Greenpeace erobert Fleischwerk: Protest gegen Massentierhaltung!

Lüttow-Valluhn, Deutschland - Am Donnerstag kam es in Lüttow-Valluhn, im Landkreis Ludwigslust-Parchim, zu einer eindrucksvollen Protestaktion von Greenpeace-Aktivisten. Rund 35 Umweltschützer fanden sich vor dem Fleischwerk ein, das zur Edeka-Gruppe gehört, und setzten ein Zeichen gegen die Massenproduktion von Billigfleisch. Dabei wurde eine Lkw-Zufahrt blockiert und mehrere Banner wurden aufgehängt, um auf die Missstände hinzuweisen, die mit der Massentierhaltung einhergehen.

Einige Aktivisten kletterten sogar auf das Flachdach der Produktionshalle und seilten sich ab, während andere sich an eine Leiter ketteten, um den Zugang zum Dach zu versperren. Greenpeace kritisiert, dass Edeka Fleisch aus tierschutzwidriger Haltung verarbeite und damit die Klimakrise verschärfe. Der Protest richtete sich insbesondere gegen die Emissionen, die durch die Fleischproduktion entstehen, darunter schädliche Gase wie Methan und CO₂. Die Polizei berichtete, dass die Aktion friedlich verlief, allerdings wurden die Aktivisten aufgefordert, das Gelände zu verlassen. Da nicht alle dem Aufruf folgten, holten Spezialkräfte sie über eine Drehleiter vom Dach.

Fleischverbrauch und seine Herausforderungen

Die Diskussion über Massentierhaltung und Fleischkonsum ist aktueller denn je. Laut Destatis ist der Fleischverbrauch in Deutschland auf etwa 71,4 kg pro Kopf gestiegen. Dies steht im Kontext einer globalen Zunahme des Fleischverbrauchs, die durch die wachsende Weltbevölkerung und veränderte Ernährungsgewohnheiten in Schwellenländern getrieben wird. Nach einer Analyse stieg der weltweite Fleischkonsum von 41,4 kg im Jahr 2012 auf 44,5 kg pro Kopf im Jahr 2022.

Diese Entwicklung bringt erhebliche ökologische Herausforderungen mit sich. Intensive Nutztierhaltung benötigt nicht nur große Flächen, sondern verursacht auch eine hohe Belastung für Böden und Gewässer. Der Anstieg der Tierbestände, vor allem bei Hühnern, die von 15,8 Milliarden im Jahr 2002 auf 26,6 Milliarden im Jahr 2022 gewachsen sind, geht mit einem starken Anstieg an Fleischproduktion und den damit verbundenen Emissionen einher.

Die Rolle von Edeka und Regionales Handeln

Das Fleischwerk in Lüttow-Valluhn ist eines von 15 Werken, die jährlich mehr als eine halbe Million Tonnen Fleisch verarbeiten. Diese Produktion verursacht schätzungsweise rund sechs Millionen Tonnen CO₂-Emissionen. Mit einem solchen Umfang kann man sagen, dass die Fleischindustrie nicht nur in Deutschland, sondern weltweit zu den größten Verursachern von klimaschädlichen Emissionen zählt. Der Werksverkauf des Fleischwerks blieb während des Protests geschlossen, und die Feuerwehr musste schließlich die aufgehängten Banner entfernen.

In Zeiten, in denen das Bewusstsein für klimatische und ethische Fragestellungen steigt, wird deutlich, dass eine grundlegende Diskussion über Alternativen zur Massentierhaltung und eine Veränderung des Konsumverhaltens notwendig sind. Der Protest von Greenpeace ist ein Schritt in diese Richtung und zeigt, dass die Menschen bereit sind, für einen Wandel einzutreten.

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OrtLüttow-Valluhn, Deutschland
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