Hagenow Ost: Umstrittener Windpark sorgt für hitzige Debatten!

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Die Stadtwerke Hagenow gründen Tochtergesellschaften zur Entwicklung eines Windparks „Hagenow Ost“ und beziehen Bürger in den Prozess ein.

Die Stadtwerke Hagenow gründen Tochtergesellschaften zur Entwicklung eines Windparks „Hagenow Ost“ und beziehen Bürger in den Prozess ein.
Die Stadtwerke Hagenow gründen Tochtergesellschaften zur Entwicklung eines Windparks „Hagenow Ost“ und beziehen Bürger in den Prozess ein.

Hagenow Ost: Umstrittener Windpark sorgt für hitzige Debatten!

Die Stadt Hagenow steht am Vorabend einer spannenden energiepolitischen Entwicklung. In der jüngsten Sitzung der Stadtvertreter wurde die Gründung zweier Tochtergesellschaften der Stadtwerke Hagenow beschlossen: die „Energiepark Hagenow GmbH & Co. KG“ und die „Energiepark Hagenow Verwaltungs GmbH“. Dieses gesetzlich vorgeschriebene Vorgehen soll die Weichen für die Entwicklung eines Windparks namens „Hagenow Ost“ stellen, der zwischen Hagenow und dem Ortsteil Scharbow entstehen soll. Laut svz.de wird mit der Erschließung dieser Flächen, die aktuell landwirtschaftlich genutzt und Teil des Landschaftsschutzgebiets Bekow sind, eine umstrittene Diskussion angeheizt.

Bürgermeister Thomas Möller bringt ein wichtiges Anliegen auf den Punkt: „Wir möchten verhindern, dass fremde Investoren in unserer Region aktiv werden.“ Das Engagement der Stadtwerke in der Windkraft könnte hierbei eine Schlüsselrolle spielen, um lokale Interessen zu wahren und Arbeitsplätze langfristig zu sichern. Der regionale Planungsverband Westmecklenburg hat bereits am 1. Oktober Vorranggebiete für den Windausbau definiert, und Hagenow/Scharbow ist in der Liste der Vorschläge zu finden, was die Lage im Landschaftsschutzgebiet betroffen ist.

Großes Interesse an Informationen

Ein starkes Zeichen für das Interesse der Bevölkerung zeigte sich bei der Bürgerinformationsveranstaltung, die am 14. Juli 2025 in der Otto-Ibs-Halle stattfand. Hier versammelten sich rund 320 Bürger – darunter auch viele Mitglieder der Bürgerinitiative „Natürlich Bekow“ – um sich über die Pläne zum Windenergievorhaben „Hagenow Ost“ zu informieren. Die Stadtwerke Hagenow, in Zusammenarbeit mit der MEA, stellten die Details des Projekts vor, das die Errichtung von neun Windenergieanlagen im Nordosten des Stadtgebiets vorsieht. Laut hagenow.de wurden Themen wie Bürgerbeteiligung, Umweltschutz und die geplante Netzinfrastruktur behandelt.

Die Stadt könnte finanziell von diesem Projekt profitieren; Schätzungen zufolge könnten zwischen 500.000 und 1 Million Euro jährlich aus Flächenpacht und Gewinnausschüttungen generiert werden. Eine besondere Möglichkeit für die Bürger: Sie können in ein Bürgerwindrad investieren und so ihre Stromtarife günstiger gestalten.

Umweltschutz und Bedenken

Trotz des vorhandenen Interesses gibt es auch Bedenken. Die Bürgerinitiative „Natürlich Bekow“ hat sich gegen die Bebauung mit Windrädern formiert, und es wurden verschiedene Umweltaspekte angesprochen, die die Stadtwerke und die beteiligten Partner zügig klären müssen. Wichtig ist beispielsweise die Trinkwassersicherheit, bei der laut den Stadtwerken kein Abrieb von Windrädern die Wasserquelle gefährdet, da diese nicht aus der Nähe des Projekts kommt. Auch der Schutz der Tierwelt steht ganz oben auf der Agenda; es wird darauf geachtet, dass eine Vogelkartierung durchgeführt wird und Abstände zu Nestern eingehalten werden.

Immerhin: Es gibt bislang keine Pläne, Wälder abzuholzen. Auch wenn noch viele Prüfungen und Genehmigungen notwendig sind, bleibt die Situation in Hagenow dynamisch. Die Rückbaureserve der Windräder wird zwischen 300.000 und 500.000 € je Windrad geschätzt, was ein zusätzliches finanzielles Polster für die Stadt darstellt, sollte das Projekt umgesetzt werden.

Für die kommenden Wochen sind weitere Informationen auf einer speziell eingerichteten Internetseite der Stadtwerke geplant, um die Bürger fortlaufend auf dem Laufenden zu halten. Das Thema Windenergie in Hagenow sorgt also nicht nur für wirtschaftliche Perspektiven, sondern auch für eine intensive Diskussion über den richtigen Weg in eine nachhaltige Energiezukunft.