Zukunft der Region sichern: Energie, Wirtschaft, und Wohnraum im Fokus
Am 10.10.2025 diskutierten in Ludwigslust Experten über Energieversorgung, wirtschaftliche Herausforderungen und lokale Entwicklungen.

Zukunft der Region sichern: Energie, Wirtschaft, und Wohnraum im Fokus
In einer bewegten Zeit, in der die Herausforderungen für die Region deutlich spürbar sind, trat der Ludwigsluster Handels- und Gewerbeverein (HGV) in den Dialog. Am 10. Oktober 2025 haben sich in Develup interessierte Bürger:innen und lokale Entscheidungsträger zu einer mehr als zweistündigen Veranstaltung versammelt, um die wesentlichen Themen der zukünftigen Energieversorgung sowie die Wohnsituation im Städtedreieck Grabow, Neustadt-Glewe und Ludwigslust zu erörtern. Auch die wirtschaftlichen Herausforderungen standen auf der Tagesordnung.
Unter den prominenten Teilnehmern war Landrat Stefan Sternberg, der die wirtschaftliche Lage im Landkreis Ludwigslust-Parchim als relativ stabil bezeichnete, jedoch warnte: „Harte Jahre stehen uns bevor.“ Die Faktoren, die auf die Region einwirken – wie der Strukturwandel und die aktuelle Sicherheitskrise in Europa – lassen auf eine extreme Schieflage auf den Haushalten der Bürger:innen schließen. Zudem droht der Abbau von rund 100 Stellen in der Kernverwaltung.
Energieversorgung im Fokus
Heiko Böhringer, der Wasserstoffbeauftragte des Landkreises, stellte spannende Informationen über die Energieversorgung zur Verfügung. Er erläuterte, dass die Region ein enormes Potenzial für Energieautarkie besitzt: Bei einem Stromverbrauch von etwa 400 Megawatt könnten theoretisch bis zu 14.000 Megawatt durch den Ausbau erneuerbarer Energiequellen erzielt werden. Biogasanlagen könnten in Krisenzeiten sogar bis zu 68 Prozent des Strombedarfs decken.
Diese Ansätze sind Teil eines umfassenden Zielvorgaben, welche die Bundesregierung aufgestellt hat. Bis 2022 sollen sämtliche Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet werden, und bis 2050 ist geplant, dass 80 Prozent des benötigten Stroms aus erneuerbaren Energien gewonnen werden. Mecklenburg-Vorpommern hat hier ebenfalls große Chancen, denn die Region bietet reichlich Wind und sonnige Stunden, die für den Ausbau erneuerbarer Energien genutzt werden können. Allerdings sind unregelmäßige Wetterbedingungen eine Herausforderung, die auf den Tisch gehört. Die Notwendigkeit, Strom jederzeit und überall verfügbar zu machen, ist unter den aktuellen Gegebenheiten noch drängender geworden, wie auch der Aufbau einer beständigen Infrastruktur für die Energieversorgung.
Wirtschaftliche Herausforderungen und Initiativen
Der IHK-Präsident Matthias Belke nutzte die Gelegenheit, um auf die stagnierende Situation in der deutschen Wirtschaft aufmerksam zu machen. „Jetzt ist der sechste Jahr der Stagnation erreicht“, so Belke. Dieser Stillstand wird nicht zuletzt durch Probleme beim Breitbandausbau und die Rückzahlung von Corona-Hilfen verstärkt.
Die regionale Planungsmathematik sieht dennoch vielversprechend aus. Die Ansiedlung von Gewerbe entlang der A14 sowie die Entwicklung der Südwestumfahrung von Ludwigslust und des Wohnungsmarktes stehen auf der Agenda der Stadtentwicklung. Die Rückmeldungen der Veranstalter waren durchweg positiv und bereits jetzt wird an der Planung der nächsten Veranstaltung gearbeitet.
Die Veranstaltung des HGV hat einmal mehr gezeigt, dass es im Landkreis Ludwigslust-Parchim dringend notwendig ist, die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen. Mit einer klaren Strategie zur Energieversorgung und gezielten Investitionen können die tiefen Einschnitte vielleicht abgemildert werden, was nicht nur die Region, sondern auch die Menschen betrifft, die dort leben. Ein mutiger Schritt in Krisenzeiten, der durch Zusammenhalt und innovative Ansätze noch Verstärkung finden kann.
Wie sich der Dialog über die künftige Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern gestaltet, bleibt spannend, doch eines ist klar: Die Region hat das Potenzial, den Herausforderungen erfolgreich zu begegnen, wenn ein gutes Händchen bei der Umsetzung der notwendigen Reformen gezeigt wird.