Gadebusch trauert: Restaurant Burgsee schließt für immer!
Das Restaurant Station Burgsee in Gadebusch schließt dauerhaft wegen wirtschaftlicher Herausforderungen und Fachkräftemangel.

Gadebusch trauert: Restaurant Burgsee schließt für immer!
Schlechte Nachrichten für die Gastronomie in Gadebusch: Das Restaurant Station Burgsee, das vor 13 Jahren von Liedermacher Hans-Eckhardt Wenzel eröffnet wurde, schließt für immer seine Türen. Unternehmer Holger Hempel hat bekannt gegeben, dass diese Entscheidung endgültig ist. Als Gründe führt er die steigenden Energiekosten, den Fachkräftemangel und die hohen Preise für Lebensmittel an. „Da liegt was an“, könnte man sagen – ein Zeichen für die immer dramatischere Lage im Gastgewerbe, die sich nicht nur lokal, sondern bundesweit abzeichnet.
Das Restaurant war am Stadtwaldrand von Gadebusch situiert und wurde originalgetreu aus dem Jahr 1897 saniert. Hempel hatte 2010 mit der Sanierung des alten Gadebuscher Bahnhofs begonnen, die 2012 abgeschlossen wurde. Gerne begrüßte er seine Gäste in seiner charakteristischen blauen Schaffneruniform. Doch nun wird auch das Übernachten im historischen Schlafwaggon von Erich Honecker ab dem kommenden Jahr nicht mehr möglich sein.
Politik und anhaltende Probleme
Hempel übt scharfe Kritik an der Politik, die die Warnungen des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga ignoriert habe. Die Branche hat laut einer Dehoga-Verbandsumfrage im ersten Halbjahr 2024 knapp 11 Prozent weniger Umsatz erzielt als im Vorjahr. Der Gewinn ist in dieser Zeit sogar um 22 Prozent eingebrochen. Der aktuelle wirtschaftliche Druck hat sich mit der Fußball-EM, die nicht den erhofften Aufschwung brachte, nur verschärft. „Viele Betriebe stehen vor dem Aus“, bringt es Dehoga-Präsident Guido Zöllick auf den Punkt.
Die Situation zeigt sich auch in den Zahlen: Laut der DIHK-Konjunkturumfrage sorgen sich 29 Prozent der Gastronomieunternehmen um ihre Liquidität. Im letzten Jahr stieg die Zahl der Insolvenzen in der Branche um 27 Prozent, was bedeutet, dass etwa jedes zehnte Unternehmen aufgeben musste. Auch die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 7 auf 19 Prozent hat viele Betriebe zusätzlich belastet, so dass knapp 90 Prozent ihre Preise anheben mussten.
Ausblick und Nachnutzungspläne
Trotz dieser düsteren Aussichten plant Hempel eine Nachnutzung des Geländes, allerdings ohne Gastronomie. Er gibt vor, Gutscheininhabern die Möglichkeit zu bieten, ihre Gutscheine vor der Schließung einzulösen. Zudem werden auch der Salonwagen des Orient-Express und der Schlafwaggon aus dem DDR-Regierungszug zum Verkauf angeboten.
Während das Restaurant Station Burgsee seine letzten Tage zählt, zeichnet sich ab, dass die Herausforderungen für das Gastgewerbe weiter zunehmen werden. Der Fachkräftemangel ist drängend, und Gastronomen setzen zunehmend auf ausländische Fachkräfte, um die Personalengpässe zu lindern. Ein Blick in die Zukunft der Gastronomie zeigt – hier ist ein Umdenken gefragt. Ob neue Technologien wie Kochroboter dabei helfen können, bleibt fraglich, da deren Anschaffungskosten und der begrenzte Einsatzbereich oft gegen sie sprechen.
Die Schließung des Restaurants markiert das Ende eines wichtigen Kapitels in der Gadebuscher Geschichte. Für viele Einheimische und Gäste war das Station Burgsee nicht nur ein Ort zum Essen, sondern ein Teil des kulturellen Lebens in der Region.