Kreistag Nordwestmecklenburg: Millionen-Defizit trifft die Gemeinden!
Der Kreistag Nordwestmecklenburg hat am 5.12.2025 einen defizitären Doppelhaushalt für 2026/27 beschlossen, belastet durch steigende Ausgaben.

Kreistag Nordwestmecklenburg: Millionen-Defizit trifft die Gemeinden!
Am 5. Dezember 2025 hat der Kreistag von Nordwestmecklenburg den Doppelhaushalt für die Jahre 2026 und 2027 beschlossen. Dabei sind die finanziellen Rahmenbedingungen alles andere als rosig: Der Haushalt weist ein Defizit von etwa 54 Millionen Euro für 2026 und rund 77 Millionen Euro für 2027 auf. Damit wird das Eigenkapital des Landkreises weiter sinken, während die Schulden weiter ansteigen. [NDR] berichtet, dass die geplanten Ausgaben mit 475 Millionen Euro für 2026 und 535 Millionen Euro für 2027 beziffert werden.
Ein zusätzlicher Druck auf die Finanzen entsteht durch steigende Kosten im Bereich Jugend und Soziales. Das Innenministerium hat bereits die Nachtragshaushaltssatzung des Kreistags genehmigt, die auf diese prekäre Lage reagiert. Die Erhöhung der Kreisumlage auf 43,5 Prozent wurde beschlossen, um die Mehrkosten zu decken, die in den sozialen Fachdiensten anfallen. [Nordkurier] weist darauf hin, dass die Kommunen insgesamt etwa sechs Millionen Euro extra wegen dieser Entscheidung ausgeben müssen.
Finanzielle Herausforderung für die Kommunen
Landrat Tino Schomann (CDU) hat vor den überplanmäßigen Ausgaben gewarnt und einen negativen Vortrag von 5,6 Millionen Euro festgestellt. Der jahresbezogene Saldo der laufenden Ein- und Auszahlungen beträgt sogar -24,3 Millionen Euro. Der Nachtragshaushalt weist einen Jahresfehlbetrag von 21,7 Millionen Euro aus. „Es ist wichtig, dass wir trotz dieser schwierigen Zeiten die Handlungsfähigkeit unseres Landkreises aufrechterhalten,“ betont er.
Die erheblichen Mehrkosten in den Bereichen Soziales und Jugend haben sich bereits im Vorjahr abgezeichnet. Hierbei belaufen sich die Mehrausgaben im Fachdienst Soziales auf insgesamt 11 Millionen Euro, während der Fachdienst Jugend zusätzlich mit 5 Millionen Euro belastet wird. Im Detail sind das 4,2 Millionen Euro für die Hilfe zur Pflege und 6,9 Millionen Euro für Eingliederungshilfen im sozialen Bereich. Im Jugendbereich entfallen 2,6 Millionen Euro auf Hilfe zur Erziehung und 1,8 Millionen Euro auf Eingliederungshilfe für Jugendliche [Nordkurier].
Ausblick und mögliche Maßnahmen
Eine Haushaltssperre in Höhe von 1,5 Millionen Euro für Personalausgaben wurde bereits ausgesprochen, um die finanziellen Ausgaben unter Kontrolle zu halten. Die Verwaltung hat allerdings ausgeschlossen, dass der Hebesatz der Kreisumlage für den Doppelhaushalt 2026/2027 weiter erhöht wird. Stattdessen soll ein Haushaltssicherungskonzept mit konkreten Maßnahmen entwickelt werden, das im Oktober beim Kreistag vorgelegt werden soll.
Angesichts der angespannten Lage blicken die Gemeinden im Landkreis Nordwestmecklenburg aber auch auf positive Vorträge im Finanzhaushalt 2024, die insgesamt rund 98 Millionen Euro betragen. Ende 2023 war ein positiver Saldo von etwa 35,5 Millionen Euro zu verzeichnen, doch die Entwicklung des Landkreises bis Ende 2025 wird auf ein Niveau von -31,4 Millionen Euro zurückgehen. Die Herausforderungen sind also nicht gering, und es liegt eine Menge Arbeit an, um die finanzielle Stabilität wiederherzustellen.
Die kommunalen Gremien stehen somit vor einer schweren Aufgabe, konstruktive Lösungen zu finden, um die Herausforderungen in den kommenden Jahren zu meistern und gleichzeitig die Handlungsfähigkeit des Landkreises zu garantieren. [NDR] bietet dazu einen umfassenden Überblick über die aktuelle Haushaltslage.