Zukunft für Flüchtlinge: Containerdorf Upahl wird endgültig geschlossen!
Am 22.09.2025 schloss die Flüchtlingsunterkunft in Upahl, Nordwestmecklenburg; Bewohner wurden nach Gadebusch und Selmsdorf umgezogen.

Zukunft für Flüchtlinge: Containerdorf Upahl wird endgültig geschlossen!
Heute, am 22. September 2025, ist ein markanter Tag für die Flüchtlingsunterkunft in Upahl. Die ersten Geflüchteten haben die Containerunterkunft in Nordwestmecklenburg verlassen, nachdem die Baugenehmigung nun endlich abgelaufen ist. Etwas mehr als ein Jahr nach der Eröffnung der Unterkunft, die ursprünglich für bis zu 400 Asylbewerber geplant war, doch auf 250 Plätze reduziert wurde, erfolgt nun der Rückbau der Anlage. Bereits einige Container wurden abgebaut und Teile, wie zum Beispiel Küchen, werden in den neuen Unterkünften weiterverwendet, wie NDR berichtet.
Am Montag wurden etwa 100 Geflüchtete per Sonderfahrt nach Gadebusch gebracht. Dort erwartet sie eine neue Gemeinschaftsunterkunft, die Platz für bis zu 146 Personen bietet. Der Bürgermeister von Gadebusch, Arne Schlien, schätzt, dass rund 100 Geflüchtete vorübergehend dort untergebracht werden. Zusätzlich entsteht in Selmsdorf eine Unterkunft mit Kapazität für 100 Personen, die bis Ende September ebenfalls bezugsfertig sein soll. Die letzten 50 Bewohner aus Upahl sollen bis dahin umziehen, während die letzte Sicherheitsbegehung in Selmsdorf in dieser Woche stattfindet, so Nordkurier.
Rückbau und Umnutzung der Fläche
Der Rückbau der Unterkunft in Upahl hat bereits begonnen. Diese Maßnahme verfolgt zwei Ziele: Zum einen wird die Fläche für einen Investor freigemacht, der hier möglicherweise neue Arbeitsplätze schaffen könnte. Zum anderen haben örtliche Proteste gegen die Containerunterkunft im kleinen Ort mit 500 Einwohnern zu diesem Schritt beigetragen. Die Ureinwohner zeigten sich bei der Errichtung der Unterkunft skeptisch und wehrten sich gegen die ursprüngliche Idee, 400 Asylbewerber unterzubringen, was schließlich zu einer Reduktion auf 250 führte.
Flüchtlingssituation in Deutschland
Die aktuellen Entwicklungen in Upahl sind Teil eines größeren Bildes, das sich in der heutigen Flüchtlings- und Asylpolitik Deutschlands abzeichnet. Laut Statista wird 2023 ein Rekordhoch bei Asylanträgen verzeichnet. Rund 352.000 Anträge wurden gestellt, was den höchsten Stand seit 2016 darstellt. Besonders syrische Asylbewerber sind stark vertreten. Anträge von Kriegsflüchtlingen, wie denen aus der Ukraine, benötigen zudem kein förmliches Asylverfahren, was die Fluchtbewegungen in Deutschland stark beeinflusst.
Die Schließung der Unterkunft in Upahl und der Umzug der Geflüchteten sind nicht nur logistische Schritte, sondern auch Zeichen für die ständigen Veränderungen in der Flüchtlingspolitik und der gesellschaftlichen Wahrnehmung dieser Themen. Während einige Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern ihre Kapazitäten ausbauen, sieht sich die Politik im Spannungsfeld zwischen humanitärer Verantwortung und regionalen Herausforderungen, was auch von steigenden Protesten begleitet wird.
In Upahl wird die Zeit zeigen, wie die neuen Entwicklungen und der Rückbau der Unterkunft die lokale Gemeinschaft und die betroffenen Geflüchteten beeinflussen werden. Die Zukunft der Fläche wird außerdem an einen Investor verkauft, um eine neue Nutzung zu ermöglichen. Der Landkreis plant zudem, zahlreiche Grundstücke im Gewerbegebiet zum Verkauf anzubieten, um dort einen interkommunalen Groß-Gewerbestandort zu entwickeln, wie Nordkurier berichtet.