Neubrandenburg setzt auf Erdwärme: Klimaneutrale Wärme bis 2045!

Neubrandenburg setzt auf Erdwärme: Klimaneutrale Wärme bis 2045!
Neubrandenburg, Deutschland - In Neubrandenburg tut sich einiges im Bereich der erneuerbaren Energien. Die Stadt plant, ihre Heizsysteme vollständig CO2-neutral umzustellen. Damit möchte man nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, sondern auch die Zukunft der Wärmeversorgung sichern. Ein zentrales Element dieser Pläne ist die Nutzung von Erdwärme, unterstützt durch Sonnenenergie, eine moderne Groß-Wärmepumpe und einen neuen Wärmespeicher. Laut ndr.de sollen etwa 50% des aktuellen Fernwärmebedarfs aus warmem Wasser stammen, welches aus über 1.300 Metern Tiefe gefördert wird.
Die restlichen 50% der Wärme werden durch Solaranlagen, eine Luftwärmepumpe sowie einen neu eingerichteten Erdspeicher abgedeckt. Letzterer wird mit seinen Dimensionen ein echtes Unikat in Deutschland sein. In Schleswig-Holstein gibt es zwar ein ähnliches Pilotprojekt, doch Neubrandenburg geht mit seinen Plänen weit über diese Initiative hinaus. Ziel ist es, bis 2045 eine klimaneutrale Wärmeversorgung für die rund 80% der Haushalte in der Stadt zu erreichen, die derzeit ans Fernwärmenetz angeschlossen sind.
Der Rückgriff auf alte Ressourcen
Ein bemerkenswerter Aspekt des Projektes ist der geplante Rückgriff auf Geothermie-Bohrungen aus der Zeit der DDR. Die Stadtwerke Neubrandenburg bereiten den Umbau des Aquiferspeichers an der Bachstraße zu einer modernen Tiefengeothermie-Anlage vor. Während dieser Speicher fast 20 Jahre lang das Wohngebiet Rostocker Straße mit Wärme versorgte, ist er nun obsolet geworden, da das modernisierte GuD-Heizkraftwerk in der Warliner Straße keine überschüssige Wärme mehr produziert. Das berichtet nordkurier.de.
Die Stadtwerke planen, rund 10% des durchschnittlichen Fernwärmebedarfs über ein etwa 55 Grad Celsius warmes Tiefenwasser zu decken, das mit Hilfe von Wärmepumpen ins zentrale Netz eingespeist werden soll. Um den Fortschritt und die Integration der verschiedenen Energieträger zu koordinieren, wird eine umfassende kommunale Wärmeplanung in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und verschiedenen Akteuren erarbeitet.
Ein klarer Fahrplan bis 2045
Wer denkt, das sei alles Zukunftsmusik, der irrt. Der Transformationsplan zur Umrüstung auf nachhaltige Energieträger soll noch in diesem Jahr vorliegen. Damit will Neubrandenburg sicherstellen, dass die Weichen für eine klimaneutrale Wärmeversorgung rechtzeitig gestellt werden. In diesem Zusammenhang wurde der Stadt auch ein Förderbescheid des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz in Höhe von 400.000 Euro zugesprochen, was Teil eines Gesamtbudgets von 800.000 Euro ist. Diese Mittel werden sowohl für Machbarkeitsstudien als auch für die Fortschreibung der lokalen Wärmeplanung verwendet.
Laut dem Wärmeplanungsgesetz, das am 1. Januar 2024 in Kraft trat, sind alle Städte und Gemeinden in Deutschland verpflichtet, bis spätestens 2028 eine Wärmeplanung zu erstellen, um die lokale Versorgung effizient und klimaneutral zu gestalten. Dies umfasst auch Neubrandenburg, das in dieser Hinsicht eine Vorreiterrolle anstrebt. Bis 2030 soll die Hälfte der Wärmeversorgung durch erneuerbare Energien bereitgestellt werden, bis 2045 will man gänzlich unabhängig davon sein, wie geothermie.de schildert.
Neubrandenburg hat durch diese ehrgeizigen Pläne nicht nur den Blick auf die eigene Stadt gerichtet, sondern präsentiert sich auch als ein gutes Beispiel für andere Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern und darüber hinaus. Die Transformation zu einer grünen Wärmeversorgung bietet enormes Potenzial – eine Chance, die man in Neubrandenburg mit beiden Händen ergreift.
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Ort | Neubrandenburg, Deutschland |
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