Ruth Werner: Spionin und Schriftstellerin – Gedenkfeier in Feldberg!

Am 7. Juli 2023 wurde an Ruth Werner, eine DDR-Spionin und Romanautorin, in der Feldberger Seenlandschaft gedacht.
Am 7. Juli 2023 wurde an Ruth Werner, eine DDR-Spionin und Romanautorin, in der Feldberger Seenlandschaft gedacht. (Symbolbild/MMV)

Ruth Werner: Spionin und Schriftstellerin – Gedenkfeier in Feldberg!

Feldberg, Deutschland - Am 7. Juli 2023 jährt sich der 25. Todestag von Ruth Werner, die vielen unter ihrem Pseudonym bekannt ist, doch ihr Geburtsname war Ursula Maria Kuczynski. Geboren am 15. Mai 1907 in Schöneberg, Berlin, wuchs sie in einer wohlhabenden, säkular jüdischen Familie auf, die bereits früh einen starken Einfluss auf ihre politische Orientierung hatte. Sie war das zweite von sechs Kindern des Ökonomen Robert René Kuczynski und der Malerin Berta Kuczynski. Ihre Leidenschaft für Literatur und Sprachen entwickelte sich früh und führte sie letztendlich auf den Weg der Spionagetätigkeit.

Den ersten politischen Schritt wagte Ursula in den 1920er Jahren, als sie der Kommunistischen Partei Deutschlands beitrat. Ihre Fähigkeiten als Linguistin und Schriftstellerin machten sie bald zur wertvollen Ressource für die Sowjetunion. Während des Zweiten Weltkriegs steuerte sie entscheidende Informationen über feindliche Aktivitäten bei, insbesondere gegen die Wehrmacht. Die Spionagetätigkeit führte sie durch verschiedene Länder: von Shanghai, wo sie ein russisches Spionagenetzwerk leitete, bis nach England, wo sie an der Entwicklung der sowjetischen Atombombe mitwirkte. In England arbeitete sie eng mit prominenten Spionen wie Klaus Fuchs und Melita Norwood zusammen, was sie zu einer der gefragtesten Geheimagentinnen der damaligen Zeit machte.

Eine literarische Karriere

Nach den intensiven Jahren des Spionierens wandte sich Ruth Werner der Schriftstellerei zu. Ihr bekanntester Roman, „Sonjas Rapport“, reflektiert Teile ihres bewegten Lebens und öffnete ihr die Türen zu einer neuen Karriere in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Ab den 1970er Jahren hielt sie sich regelmäßig in Carwitz auf, wo sie ihren Bungalow besaß. Dort schrieb sie nicht nur, sondern lebte auch ein ruhigeres Leben, das ihr eine neue Perspektive auf die Vergangenheit bot.

Der „Kulturverein Feldberger Land e. V.“ widmet sich der Ehrung ihres Andenkens und plant anlässlich ihres Todestages eine Gedenkveranstaltung. Diese findet am 7. Juli 2023 um 17 Uhr im Haus des Gastes in Feldberg statt, wo Freunde, Familienangehörige und Interessierte zusammenfinden, um das Leben und die Leistungen dieser bemerkenswerten Frau zu würdigen. Leider wurde der Verein, der sich zuvor intensiv für ihre Erinnerung einsetzte, inzwischen aufgelöst, doch das Gedenken an Ruth Werner bleibt in der Region lebendig.

Ruth Werner, die während ihrer Zeit in der DDR politisch aktiv war und in der Regierung arbeitete, wird oft mit dem Kalten Krieg und der aufregenden, wenn auch oft gefährlichen Welt der Spionage in Verbindung gebracht. Ihre Lebensgeschichte ist nicht nur die eines lebenslangen politischen Engagements, sondern auch eine beeindruckende Erzählung über Identität, Vertrauen und die Herausforderungen, die mit dem Doppelleben einer Spionin einhergehen. Am 7. Juli 2023 wird ihr Leben im Haus des Gastes in Feldberg gebührend gewürdigt, während sich die Veranstaltungen dem Erbe einer der faszinierendsten Figuren des 20. Jahrhunderts widmen.

Um mehr über Ruth Werner zu erfahren, die in der Geschichte einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat, können interessierte Leserinnen und Leser den ausführlichen Artikel auf Nordkurier, den Wikipedia-Artikel oder die spannende Zusammenstellung ihrer Biografie unter Dayhist besuchen. Dort findet man zahlreiche Facetten ihres Lebens und ihrer Bedeutung für die Geschichte.

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OrtFeldberg, Deutschland
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