Maya Blohm: Die erste Schornsteinfegerin aus Malchin erobert die Dächer!

Maya Blohm wird in Malchin zur ersten weiblichen Schornsteinfegerin ausgebildet und fördert die Integration von Frauen im Handwerk.
Maya Blohm wird in Malchin zur ersten weiblichen Schornsteinfegerin ausgebildet und fördert die Integration von Frauen im Handwerk. (Symbolbild/MMV)

Maya Blohm: Die erste Schornsteinfegerin aus Malchin erobert die Dächer!

Malchin, Deutschland - In einer Zeit, in der Handwerksberufe immer mehr im Fokus der Gesellschaft stehen, sticht eine junge Frau besonders hervor: Maya Blohm aus der Mecklenburgischen Schweiz. Die 24-Jährige hat sich dazu entschieden, in die Fußstapfen eines Berufs zu treten, der traditionell von Männern dominiert wird. Inspiriert von einem Schornsteinfeger, der einst in ihrem Elternhaus tätig war, hat sie sich entschlossen, selbst in diesem Handwerk zu arbeiten. Nach drei Jahren harter Ausbildung wurde sie jetzt von Philipp Niendorf, einem Schornsteinfegermeister aus Malchin, zur Gesellin ernannt. Damit hat Niendorf zum ersten Mal eine Frau ausgebildet, was in der Branche eine bemerkenswerte Premiere darstellt. Laut Nordkurier ist der Frauenanteil unter den Schornsteinfegern in Deutschland mit nur etwa 12 % noch immer äußerst gering.

In der Rolle als Schornsteinfegerin wird Blohm künftig eine Vielzahl an Aufgaben übernehmen, darunter das Messen von Abgaswerten, das Fegen der Schornsteine sowie die Beratung zum Thema Umweltschutz. Sie gilt als wissbegierig, fleißig und zuverlässig – Eigenschaften, die ihr in dieser Branche sicherlich von Nutzen sein werden. Es wird berichtet, dass Frauen in diesem Beruf keine anderen Aufgaben als ihre männlichen Kollegen zu erledigen haben, allerdings sollten sie, wie auch jeder andere Handwerker, keine Höhenangst haben. Schließlich genießen Schornsteinfeger oft die wunderbare Aussicht von den Dächern der Städte und Dörfer, in denen sie arbeiten.

Frauen im Handwerk auf dem Vormarsch

Die Entscheidung von Blohm, eine Karriere im Schornsteinfegerhandwerk einzuschlagen, reiht sich in einen größeren Trend ein. Immer mehr Frauen zeigen Interesse an technischen Berufen, auch wenn der Frauenanteil bei neu geschlossenen Ausbildungsverträgen im Handwerk lediglich bei fast einem Fünftel liegt. Vor einigen Jahren waren Frauen in der Ausbildung zur Schornsteinfegerin noch eine absolute Ausnahme, berichtet die ZDS.

Die veränderte Wahrnehmung und die neuen Anforderungen im Handwerk, begünstigt durch den digitalen Wandel, machen Berufe wie den Schornsteinfeger besonders interessant. Der körperliche Aufwand sinkt, während Beratungsfunktionen, insbesondere in der Gebäudeenergieberatung, zunehmend an Bedeutung gewinnen. Um das Handwerk für Frauen attraktiver zu gestalten, sind jedoch klare Strukturen und Zukunftssicherheit notwendig. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf spielt dabei eine entscheidende Rolle, um zukünftige Generationen für diese Berufe zu begeistern.

Zahlenspiele: Frauenanteil in unterschiedlichen Berufen

Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass der Anteil an Frauen in gewerblich-technischen Berufen nach wie vor niedrig ist. Im Vergleich dazu sind die Frauenanteile in kreativen und Gesundheitshandwerken deutlich höher:

Beruf Frauenanteil
Maßschneiderin 83,3 %
Goldschmiedin 75,7 %
Konditorin 84,8 %
Zahntechnikerin 65,8 %
Augenoptikerin 69,8 %
Hörakustikerin 54,4 %

Besonders bemerkenswert ist, dass in Berufen wie Kraftfahrzeugmechatronikerin oder Tischlerin die Anzahl junger Frauen in den letzten Jahren zugenommen hat. Diese Entwicklung zeigt, dass ein Umdenken in der Gesellschaft stattfindet; Herausforderungen und Vorurteile werden zunehmend abgebaut, wie die ZDH feststellt.

Die Geschichte von Maya Blohm ist ein inspirierendes Beispiel dafür, dass auch in traditionell männlichen Bereichen Frauen ihren Platz finden können. Ihren weiteren Werdegang im Schornsteinfegerhandwerk werden wir mit Spannung verfolgen.

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OrtMalchin, Deutschland
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