Verkehrsberuhigung in der Steinstraße: Blumenkübel als Hinderungsgrund?
Malchin kämpft um Verkehrsberuhigung: Maßnahmen scheitern an kaputten Blumenkübeln und unzureichender Kontrolle im Stadtgebiet.

Verkehrsberuhigung in der Steinstraße: Blumenkübel als Hinderungsgrund?
In der idyllischen Malchiner Innenstadt, genauer gesagt in der Steinstraße, sorgte ein alter Vorfall für frischen Wind in der Diskussion um die Verkehrsberuhigung. Vor etwa zwei Jahren wurde am Marktplatz ein ungestümer Autofahrer gesichtet, der harte Granitpoller umgerissen hat. Der Vorfall schreckte viele Anwohner auf, zumal das Fahrzeug durch den Crash stark beschädigt wurde, aber flüchtete unerkannt. In der Folge stellte sich die Frage, wie sicher die verkehrsberuhigte Zone wirklich ist. Der Nordkurier berichtet von den intensiven Diskussionen, die den Bürgern ja nicht unbekannt sind.
Die Stadtverwaltung nahm sich der Sache an, und Bürgermeister Axel Müller (CDU) kündigte Maßnahmen an, um die Regeln in der sogenannten „Spielstraße“ durchzusetzen. In den Gesprächen wurde der Einbau von Blumenkübeln und zusätzlichen Schildern ins Spiel gebracht, jedoch blieben diese Vorschläge ohne Umsetzung. So schilderte Müller, dass die Blumenkübel, die für mehr Sicherheit sorgen sollten, in einem derart miserablen Zustand sind, dass sie nicht mehr verwendet werden können. Ein neuer Plan für die Verkehrsberuhigung ist momentan nicht in Sicht.
Herausforderungen für Anwohner
Besonders frustrierend für die Anwohner ist der Lärm von Lieferfahrzeugen, die häufig schon frühmorgens durch die Straßen heizen. Eine betroffene Anwohnerin brachte den Vorschlag ein, Fahrbahnschwellen einzubauen, um die Geschwindigkeit zu drosseln. Doch auch dieser Ansatz wurde von Bürgermeister Müller abgelehnt. Schließlich gibt es bereits eine Tempobegrenzung von 30 km/h, die jedoch, wie der Bürgermeister zugab, schwer zu kontrollieren ist. Das wirft die Frage auf, wie sicher die Passanten hier wirklich sind und wie die Lebensqualität der Anwohner überhaupt verbessert werden kann.
Bürgervorsteherin Kerstin Mahnke regte an, dass der Bauausschuss sich erneut mit den Verkehrsproblemen in der Steinstraße beschäftigt. Doch es bleibt unklar, ob, und vor allem wann, es zu Lösungen kommt. Der Dialog über die Sicherheit und die Lebensqualität in der Steinstraße ist somit nach wie vor offen und dringend nötig.
Ein Blick nach Berlin
Um den Kontext zu erweitern, sehen wir zu einem aktuellen Projekt in Berlin-Friedrichshain, wo die Initiative *“Xhain beruhigt sich“* an den Start gegangen ist. Diese umfangreiche Verkehrsberuhigung zielt darauf ab, die Nebenstraßen am Ostkreuz für Fußgänger sicherer zu machen und den Verkehr zu reduzieren. Seit Dezember 2024 ist die Niederbarnimstraße für den Kfz-Durchgangsverkehr gesperrt, und im Februar 2025 wurden zahlreiche Einbahnstraßen eingeführt. Berliner Kurier berichtet von gemischten Reaktionen der Anwohner. Einige jubeln über die Entlastung, während andere, insbesondere ältere oder mobilitätseingeschränkte Personen, über die Erreichbarkeit ihrer Wohnorte klagen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Themen Verkehrsberuhigung und Anwohnerzufriedenheit ein heiß diskutiertes Pflaster sind, sowohl in Malchin als auch in Berlin. Es bleibt also spannend, wie sich die Situation in der Steinstraße entwickelt und ob möglicherweise einige Anregungen aus dem Berliner Projekt auch in der mecklenburgischen Stadt Anklang finden könnten.