Renaissance des Klosters Anrode: Ein kulturelles Erbe erwacht!

Renaissance des Klosters Anrode: Ein kulturelles Erbe erwacht!
Anrode, Deutschland - Das Kloster Anrode, ein faszinierendes Stück Geschichte im thüringischen Eichsfeld, zieht nicht nur Einheimische, sondern auch Touristen an. denkmalschutz.de berichtet, dass die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) seit 1996 ein Förderprojekt zur Erhaltung dieses Kulturdenkmals unterstützt. Begonnen hat alles mit Dachdecker- und Klempnerarbeiten, und zuletzt wurden 2022 Rückbau-, Sicherungs- und Gründungsarbeiten in der Vorhalle des Remters gefördert. Die Geschichte dieses Klosters reicht bis ins Jahr 1268 zurück, als es von Heinrich Kämmerer als Zisterzienserinnenkloster gegründet wurde.
Das Kloster liegt in der Nähe von Bickenriede, wohingegen eineblick auf die umgebende Klostermauer mit ihren zwei Torhäusern einen Hauch von Zeitgeschichte vermittelt. Die Blütezeit des Klosters verleitet heutzutage zur Erkundung, doch auch sein dramatischer Niedergang, der im 16. Jahrhundert während der Bauernkriege seinen Anfang nahm, ist ein interessanter Teil der Erzählung. Nach umfangreichen Zerstörungen wurde das Kloster zwischen 1577 und 1611 wiederaufgebaut. Dennoch beeinträchtigten Kriege, Brände und Naturkatastrophen die wirtschaftliche Stabilität über die Jahrhunderte hinweg. So wurde das Kloster 1810 aufgegeben und als privates Landgut genutzt, bevor der Landkreis Mühlhausen 1927 die Gebäude erwarb und die Gemeinde Bickenriede später Folgendes übernahm.
Von der ehemaligen Klosteranlage zum Kulturzentrum
Was viele nicht wissen: Vor der Gründung des Klosters gab es die Siedlung Annenrode oder Annirod, die im 13. Jahrhundert durch die Zisterzienser wiederbelebt wurde. Im Jahr 1274 genehmigte Landgraf Albert von Thüringen die Gründung des Nonnenklosters Anrode. Während dieser ersten 80 Jahre erlebte das Kloster eine goldene Zeit, die jedoch von stetem Verfall abgelöst wurde. Ab 1577 übernahm David Böddener das Amt des weltlichen Kirchenvorstehers, erneuerte das Kloster bis zu seinem Tod 1612 und kämpfte gegen die Rückschläge, die der Dreißigjährige Krieg mit sich brachte. Ein unerwartetes Aufblühen erlebte das Kloster 1778, doch 1810 kam das endgültige Aus für die Frauenklöster.
Zwar wurde das Klostergut an den Hannoverschen Oberamtmann verkauft, doch das kulturelle Erbe blieb bestehen. Die gemeindlichen Übernahmen führten zu gewerblicher Nutzung; unter anderem gab es eine Flachsrösterei und eine Seilerfabrik im Kloster. Bis zur Schließung der Fabriken 1994 wurden diese Betriebe fleißig betrieben. Durch einen Förderkreis, der 1996 ins Leben gerufen wurde, konnte die Klosteranlage als wertvolles Kulturdenkmal erhalten und regelmäßig für Märkte und Veranstaltungen genutzt werden.
Ein Ort des Erlebens und der Kultur
Regelmäßige Kulturveranstaltungen in der historischen Scheune ziehen ein interessiertes Publikum an, und in einem der Torhäuser ist das gastronomische Angebot „Schinkenkrug“ an Wochenenden und Feiertagen geöffnet. Für alle, die sich für alte Handwerkstraditionen interessieren, wurde in den ehemaligen Stallungen ein Regionalmuseum eingerichtet. Man sollte auch den jährlichen Tier- und Bauernmarkt nicht verpassen, der am 2. Samstag im Monat von April bis Oktober stattfindet und einen hervorragenden Einblick in das lokale Leben bietet.
Die Kloster Anrode-Stiftung, die von der DSD gegründet wurde, sorgt für die kontinuierliche Pflege und Erhaltung des Denkmals. Über die letzten 40 Jahre hat die DSD beachtliche 6.880 Maßnahmen zur Förderung sakraler Bauten, darunter 125 Klöster, unterstützt und mehr als eine dreiviertel Milliarde Euro bereitgestellt. In Anrode sind noch archäologische Überreste zu entdecken, wie etwa die Überreste einer mittelalterlichen Fußbodenheizung. Diese und viele andere Spannungen in der Geschichte des Klosters machen Anrode zu einem Anziehungspunkt in der Welterberegion Wartburg-Hainich, der inmitten einer großartigen Kulturlandschaft liegt.
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Ort | Anrode, Deutschland |
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