Neubrandenburg: HKB feiert 60 Jahre Bau und 10 Jahre Sanierung!
Neubrandenburg feiert 60 Jahre HKB und 10 Jahre Sanierung. Besuchen Sie Kulturveranstaltungen und Stadtführungen im Wahrzeichen.

Neubrandenburg: HKB feiert 60 Jahre Bau und 10 Jahre Sanierung!
Neubrandenburg feiert gleich doppelt: Das Haus der Kultur und Bildung (HKB), als eines der markantesten Bauwerke der Stadt, kann auf 60 Jahre seit seiner Eröffnung und 10 Jahre nach der umfassenden Sanierung zurückblicken. Das HKB ist ein echtes Wahrzeichen der Stadt und steht in direkter Konkurrenz zu den vier mittelalterlichen Stadttoren sowie der beeindruckenden Konzertkirche.
Das Gebäude, das im Jahr 1965 unter der Federführung der damals erst 26-jährigen Architektin Iris Grund eingeweiht wurde, gilt als einer der ersten Kulturpaläste der DDR. Der Stahlbetonskelettbau symbolisiert den Wandel in der Architektur der 1960er Jahre und beeindruckt nicht nur durch seine Funktionalität, sondern auch durch seine moderne Gestaltung. Mit einer Höhe von 56 Metern ist der Turm des HKB, auch „Kulturfinger“ genannt, das höchste Bauwerk Neubrandenburgs nach dem 90 Meter hohen Turm der Marienkirche.
Ein Blick in die Geschichte
Der Bau, der insgesamt 13 Millionen DDR-Mark kostete und in nur zwei Jahren errichtet wurde, zeigt den unvergänglichen Stil der damaligen Zeit. Der Gebäudekomplex besteht aus vier Flügeln, die einen Innenhof umschließen, und auf der Südseite finden sich großflächige Verglasungen, die viel Licht ins Innere lassen. Trotz seiner historischen Bedeutung war die Erhaltung des HKB nach der Wende nicht selbstverständlich; ein Abriss war wegen des Denkmalschutzes nicht möglich.
Die umfassende Sanierung, die von 2012 bis 2015 dauerte, kostete stolze 45 Millionen Euro und schuf neuen Raum für kulturelle Veranstaltungen, die bis heute das Stadtbild prägen. Kritiker bemängeln jedoch, dass das HKB nun vermehrt als „Haus für Kommerz und Bildung“ wahrgenommen wird, vor allem durch die Ansiedlung eines Textilhändlers im Westflügel. Aber das Herz des HKB schlägt nach wie vor für Kunst und Kultur: Es beherbergt die Regionalbibliothek sowie mehrere Veranstaltungssäle.
Aktuelle Veranstaltungen und Angebote
Im HKB finden regelmäßig verschiedene Veranstaltungen statt, darunter Comedy-Abende, Konzerte und Tagungen. Der neue multifunktionale Saal, der ursprünglich für 600 Personen konzipiert war, bietet mittlerweile Platz für 450 Gäste und wird unter anderem von der Neubrandenburger Philharmonie und dem Neustrelitzer Landestheater genutzt.
Am 12. Juli steht ein ganz besonderer Event auf dem Programm: der traditionelle Treppenhauslauf, bei dem die 273 Stufen des Kulturfingers erklommen werden können. Ein weiteres Highlight ist der „Markt der Möglichkeiten“, der von der Regionalbibliothek am 17. Juli veranstaltet wird. Zudem sorgt ein Konzert der Band Camouflage am 5. September für musikalische Akzente im HKB-Saal, und am 6. September tagt hier der Kreistag.
Für die Besucher gibt es auch praktische Informationen: Die Touristinformation und der Ticketservice sind von Montag bis Freitag zwischen 10 und 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Wer die Stadt näher erkunden möchte, kann an öffentlichen Stadtführungen teilnehmen, die mittwochs und samstags um 11 Uhr stattfinden.
Im HKB sind die Regionalbibliothek und das Stadtarchiv untergebracht. Das neue Raumkonzept erstreckt sich über zwei Etagen und bietet moderne Räumlichkeiten für Recherche und Bildung. In einem der Foyers können Besucher in Ruhe verweilen und die Atmosphäre des Hauses genießen, das ein wichtiges Zentrum für Kultur und Bildung in Neubrandenburg geblieben ist.
Inmitten der vielen historischen Denkmäler, die die Stadt zu bieten hat – darunter die beeindruckende Stadtbefestigung, die alte Konzertkirche und zahlreiche weitere Baudenkmale – bleibt das HKB ein zentraler Anlaufpunkt für alle, die sich für die Geschichte und Kultur Neubrandenburgs interessieren. Ein Ort, der nicht nur Vergangenheit, sondern auch eine lebendige Gegenwart bietet!