Streit um Windräder: Naturschutz und Bürgerproteste in Seenplatte!

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Entscheidung über Windkraftstandorte in der Mecklenburgischen Seenplatte am 18.09.2025 – Kontroversen zwischen Befürwortern und Gegnern.

Entscheidung über Windkraftstandorte in der Mecklenburgischen Seenplatte am 18.09.2025 – Kontroversen zwischen Befürwortern und Gegnern.
Entscheidung über Windkraftstandorte in der Mecklenburgischen Seenplatte am 18.09.2025 – Kontroversen zwischen Befürwortern und Gegnern.

Streit um Windräder: Naturschutz und Bürgerproteste in Seenplatte!

In Mecklenburg-Vorpommern stehen die Weichen für den Bau neuer Windräder in der malerischen Seenplatte. Am 18. September 2025 hat der regionale Planungsverband in Neubrandenburg eine entscheidende Sitzung einberufen, um über die Standorte für weitere Windkraftanlagen zu entscheiden. Dabei sind die Emotionen hochgekocht. Die Diskussionen über den Windkraftausbau sind geprägt von Widerstand und Begeisterung.

Gerade die Bürgerinitiativen aus Penzlin und Malchin äußern deutliche Bedenken. Ihre Sorgen liegen auf der Hand: Sie fürchten negative Auswirkungen auf Mensch und Natur sowie eine Verunstaltung des Landschaftsbildes. Die Meinung in diesen Gemeinden ist klar: Nur wenige würden vom Windkraftausbau profitieren, während viele Anwohner in Mitleidenschaft gezogen werden könnten. Ganz anders sieht es aber zum Beispiel in Neustrelitz und Groß Miltzow bei Woldegk aus, wo die Chancen durch Windkraft – etwa zur eigenen Stromversorgung oder als Einkommensquelle – hoch im Kurs stehen.

Bedingungen für den Windkraftausbau

Die politische Zielsetzung ist ambitioniert. Im Rahmen des Wind-an-Land-Gesetzes soll bis 2027 ein Anteil von 1,4% der Kreisfläche für erneuerbare Energien, darunter Windkraft, genutzt werden. Der aktuelle Entwurfsplan umfasst 56 Gebiete mit einer Gesamtfläche von rund 8.500 Hektar. Diese Gebiete wurden als geeignet eingestuft, da sie nicht durch Naturschutz, Wohnhäuser oder Denkmalschutz beschränkt sind. Nach der Bestätigung dieses Entwurfs durch die Verbandsversammlung soll eine Befragung der betroffenen Bürger stattfinden, bevor endgültige Entscheidungen getroffen werden.

Doch die Situation hat einen Haken: Bei Uneinigkeit in der Verbandsversammlung würde die momentane Regelung in Kraft bleiben. Dies könnte bedeuten, dass Windräder künftig fast überall genehmigt und gebaut werden könnten, was vielen Gegner:innen der Windkraft Sorge bereitet.

Umweltauswirkungen im Fokus

Parallel zu den politischen Diskussionen gibt es ernste Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die Umwelt und die einheimische Tierwelt. Berichte betonen, dass der Bau von Windkraftanlagen im untersuchten Gebiet potenziell schwere Folgen für lokale Populationen „stark gefährdeter“ und „vom Aussterben bedrohter“ Vogelarten haben könnte. Insbesondere der Rote Milan, dessen Bewahrung für die Region von großer Bedeutung ist, wird durch Windkraftanlagen gefährdet. Diese imposanten Vögel, weltweit mit etwa 24.000 Brutpaaren und rund 16.000 in Deutschland, kämpfen ums Überleben. In der Mecklenburgischen Seenplatte hat man die Verantwortung, ihren Lebensraum zu schützen, da sie die Rotorblätter der Windkraftanlagen oft nicht rechtzeitig erkennen.

Ein weiterer Punkt, der in der Diskussion um den Windkraftausbau nicht ignoriert werden sollte, sind die gefährdeten Fledermausarten. Sie hunt, während sie in einem großen Radius jagen, und sind durch die unnatürlichen Druckverhältnisse rund um Windkraftanlagen hochgradig gefährdet. Auch andere bedrohte Arten wie der Weißstorch und verschiedene Schreiadler sind in dieser Hinsicht besorgt.

Die Herausforderungen sind also groß, und es bleibt abzuwarten, wie die Entscheidung des Planungsverbandes ausfallen wird und ob ein fairer Ausgleich zwischen den Interessen von Umweltschützern, Anwohnern und der Energiewende gefunden wird. Dieser Balanceakt wird in der kommenden Zeit für viele im Land von zentraler Bedeutung sein.