Stadtwerke Teterow: Welche Zukunft hat unsere Fernwärmeversorgung?
Stadtwerke Teterow sucht bis Ende 2025 nach neuen Brennstoffen für die Fernwärmeversorgung. Biogas und Alternativen im Fokus.

Stadtwerke Teterow: Welche Zukunft hat unsere Fernwärmeversorgung?
In Teterow wird es ernst, denn die Stadtwerke stehen vor einer entscheidenden Herausforderung: die künftige Wärmeversorgung. Aktuell bezieht der lokale Anbieter ganze 82% seiner Wärme aus der Biogasanlage am Bocksbergweg. Diese Quelle ist nicht nur umweltfreundlich, sondern erfüllt auch zahlreiche Klimaschutzanforderungen. Doch die Situation könnte sich bald ändern, denn ab 2029 besteht die Möglichkeit, dass die Biogasanlage ihre Wärmeversorgung einstellen muss. Walter Bommer, der Abteilungsleiter Technischer Service, macht sich bereits Gedanken über potenzielle Alternativen zur Fernwärmeversorgung.
Besonders brisant sind die Anpassungen in den Förderbedingungen für Biogasanlagen, die die Einspeisung von Biogas ins Erdgasnetz attraktiver machen. Die Balance GmbH, Betreiber der Biogasanlage, hat bereits einen entsprechenden Antrag gestellt. Das weckt die Frage: Was passiert, wenn die Wärmeversorgung von heute auf morgen wegfällt? Ist die Nutzung von Erdwärme, besser bekannt als Tiefen-Geothermie, eine Lösung? Bisher hat man diese Option allerdings nicht ausführlich untersucht, und die Investitionen könnten gewaltig sein.
Alternative Wärmequellen im Blick
Ein weiterer Ansatz wäre die Nutzung des Teterower Sees zur Wärmegewinnung, doch auch hier ist die Machbarkeit nicht garantiert und müsste zunächst genauer geprüft werden. Im Gespräch sind zudem Abwärmequellen von Teterower Betrieben, allerdings käme nur der Schlachthof in Frage, der allerdings außerhalb des Stadtgebiets liegt und somit hohe Transportkosten mit sich bringt.
Blickt man auf die Anforderungen und den anhaltenden Bedarf, stellt sich die Situation so dar: Ein vollständiger Verzicht auf Fernwärme kann sich die Stadt nicht leisten. Luft-Wärmepumpen kommen aufgrund der hohen Nachfrage nicht in Betracht, und ein Umspannwerk wäre notwendig, um den Strombedarf zu decken. Die vernünftigste Alternative scheint also, weiterhin Biomethan von der Biogasanlage zu beziehen und eventuell Flüssiggas beizumischen. Allerdings sind die Preise für das Biomethan noch nicht geklärt – hier müssen noch Verhandlungen stattfinden.
Zudem gibt es Überlegungen, Hackschnitzel als zusätzlichen Brennstoff zu verwenden. Doch auch diese Lösung birgt Herausforderungen, denn sie erfordert spezielle Öfen und große Lagerflächen.
Die Rolle der Fernwärme
Aktuell wird die Fernwärme in Teterow über ein Netz von fast 10 Kilometern bereitgestellt und versorgt etwa 1.500 Wohnungen mit Wärme und Warmwasser. Dabei arbeiten die Erzeugerstätten nahezu vollautomatisch und wartungsarm. Die Kombination aus Strom- und Wärmeproduktion in mehreren Blockheizkraftwerken sorgt für eine ökologisch nachhaltige Energieerzeugung. Ein weiterer Vorteil der Fernwärme ist die Vermeidung von Kesseln, damit entfällt auch der Bedarf an Lagerplatz für Brennstoffe sowie die Problematik der Verbrennungsrückstände.
Bis zum Jahresende möchten die Stadtwerke eine Entscheidung zur zukünftigen Wärmeversorgung treffen. Sollte das Umdenken in der Energieversorgung gelingen, könnten die Teterower Weichen für eine nachhaltige Zukunft gestellt werden. Wie genau dies allerdings aussehen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch ungewiss.
Für Fragen oder Anregungen zur Wärmeversorgung stehen die Stadtwerke Teterow gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie sie unter der E-Mail-Adresse info@sw-teterow.de oder telefonisch unter 03996 / 15330.