Bad Doberan wird Vorreiter in der kommunalen Wärmeplanung!
Bad Doberan hat die kommunale Wärmeplanung beschlossen, um umweltfreundliche Heizmethoden bis 2045 zu realisieren.

Bad Doberan wird Vorreiter in der kommunalen Wärmeplanung!
In Bad Doberan wird Zukunft eingetaktet: Am 14. Oktober hat die Stadtverwaltung die Kommunale Wärmeplanung endgültig beschlossen. Damit setzt Bad Doberan im Landkreis Rostock ein wichtiges Zeichen und wird zum Vorreiter in Mecklenburg-Vorpommern. Nach einem intensiven Planungsprozess, der 2024 begann, haben die Stadtvertreter nun die Weichen für eine zukunftsfähige Wärmeversorgung gestellt. NDR berichtet, dass der Ausbau des Fernwärmenetzes in einigen Stadtteilen geplant ist.
Doch so rosig die Pläne auch klingen, es gibt Herausforderungen. Bürgermeister Jochen Arenz äußerte, dass die Abhängigkeit von den Stadtwerken Rostock den Ausbau erheblich verzögern könnte. Zudem werden die Kosten für die Verlegung von Fernwärmeleitungen in der Altstadt als hoch eingeschätzt, was eine energetische Sanierung der dortigen Gebäude zusätzlich erschwert. Trotzdem soll die Wärmeplanung den Anwohnern Planungssicherheit hinsichtlich ihrer Heizmethoden bieten und gleichzeitig als Antwort auf die bundesweiten Vorgaben zur Nutzung erneuerbarer Energien und unvermeidbarer Abwärme dienen.
Klimaneutralität bis 2045
Der Plan verfolgt hohe Ziele: Laut Stadt Bad Doberan muss die Kommune bis spätestens 2045 klimaneutral sein, was den Verzicht auf fossile Brennstoffe in Heizungen bedeutet. Ziel der Wärmeplanung ist es, die zukünftigen Ausbauziele für die Fernwärme klar festzulegen und somit eine verlässliche Wärmeversorgung zu garantieren. Dabei erhält die Stadt Unterstützung von Theta Concepts aus Rostock sowie der Kommunalberatung Kubus aus Schwerin. Die vielversprechenden Ergebnisse der Wärmeplanung sollen bis zum Sommer 2025 vorliegen.
Um den Anforderungen gerecht zu werden, wird eine gründliche Analyse des bestehenden Wärmenetzes durchgeführt, die auch die Möglichkeit eines Nahwärmenetzes sowie dezentrale Lösungen wie Wärmepumpen und Biomasse-Heizungen betrachtet. So will Bad Doberan nicht nur die Infrastruktur verbessern, sondern auch die energetische Effizienz in der Stadt optimieren. Die Maßnahmen müssen technisch, rechtlich, wirtschaftlich und sozial vertretbar sein.
Die Bedeutung der Wärmewende
Die kommunale Wärmeplanung ist mehr als nur ein lokales Projekt. Laut dem BDEW ist sie ein zentrales Element der deutschen Klimastrategie und tritt in den kommenden Jahren in den Fokus, da ein Wärmeplanungsgesetz Anfang 2024 in Kraft tritt. Dieses Gesetz verlangt von zahlreichen Kommunen, ihre Wärmeversorgung bis zum Jahr 2045 auf klimaneutral umzustellen. Bad Doberan ist hier gut aufgestellt, zumal laut BDEW 98 % der Kommunen mit über 45.000 Einwohnern bereits mit der Planung begonnen oder diese abgeschlossen haben.
Ein öffentliches Treffen zur Vorstellung der Ergebnisse der Wärmeplanung ist für September oder Oktober 2025 angesetzt – eine Chance für die Bürger, sich über die Fortschritte zu informieren und vielleicht auch eigene Ideen einzubringen. Bis dahin wird die Stadt weiterhin eng mit den Bürgern kommunizieren, um deren Fragen zum Anschluss an das Fernwärmenetz zu klären, auch wenn verbindliche Aussagen erst nach Abschluss der Wärmeplanung möglich sind.
Bad Doberan steht also vor einer spannenden Reise in eine klimafreundliche Zukunft – der erste Schritt ist nun getan. Die Bürger sind aufgerufen, diesen Weg aktiv mitzugehen.