Rekord-Temperaturen: Nord- und Ostsee starten mit Hitzewelle in die Badesaison!

Rekordtemperaturen an Nord- und Ostsee: Experten analysieren die wärmste Badesaison aufgrund des Klimawandels.
Rekordtemperaturen an Nord- und Ostsee: Experten analysieren die wärmste Badesaison aufgrund des Klimawandels. (Symbolbild/MMV)

Rekord-Temperaturen: Nord- und Ostsee starten mit Hitzewelle in die Badesaison!

Binz, Deutschland - Die Badesaison an den deutschen Stränden ist offiziell eröffnet und dieses Jahr präsentiert sich die Nord- und Ostsee in einem ungewohnten Licht. Forscher haben Rekordtemperaturen an der Wasseroberfläche gemessen, die nicht nur die Strandurlauber erfreuen dürften, sondern auch Sorgen hinsichtlich der klimatischen Veränderungen aufwerfen. Laut einem Bericht von Welt sind die Wassertemperaturen im Frühjahr 2025 im Vergleich zu den Vorjahren auffallend hoch. Experten sprechen von „deutlichen Ausreißern nach oben“.

Im Zeitraum von März bis Mai 2025 verzeichnete die Nordsee eine Durchschnittstemperatur von 8,7 Grad Celsius – der höchste Wert seit Beginn der Auswertungen im Jahr 1997 durch das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). Dies entspricht einem Anstieg von 0,9 Grad über dem langjährigen Mittelwert von 1997 bis 2021. Ein Blick auf die geographischen Unterschiede zeigt, dass insbesondere die östliche Nordsee vor Norwegen und Dänemark mit bis zu 2 Grad über dem Durchschnitt besonders betroffen war. Auch in der Ostsee lag die Durchschnittstemperatur mit 5 Grad über dem langjährigen Mittel – ein klarer Hinweis auf die Erwärmung der Gewässer.

Ein Hitzerekord im Wasser

In Kiel wurde eine marine Hitzewelle registriert, die mit 55 Tagen die längste seit 1989 ist. Diese Hitzewelle, bei der die Temperaturen mindestens fünf Tage lang in den höchsten 10 Prozent der über 30 Jahre gemessenen Werte lagen, stellte die bisherigen Messungen auf den Kopf. Von Ende März bis Mai lagen die Wassertemperaturen im Schnitt um 2,6 Grad über dem Mittelwert der letzten drei Jahrzehnte, mit einem Höchstwert, der sogar 4,3 Grad über dem Durchschnitt lag. Laut NDR ist dies eine Situation, die seit Februar 2024 zu beobachten ist, da die Nordsee kontinuierlich zu warm ist.

Diese Entwicklungen sind nicht nur für Badenixen von Interesse; sie haben weitreichende Auswirkungen auf die marine Umwelt. Die Ostsee hat sich in den letzten Jahren verstärkt erwärmt, was unter anderem mit dem Klimawandel und dem Treibhauseffekt zusammenhängt. Ein weiteres Problem ist, dass weniger Eis vorhanden ist, was die Erwärmung beschleunigt. Ein Bericht vom Umweltbundesamt zeigt, dass steigende Temperaturen dazu führen können, dass weniger Sauerstoff im Wasser gelöst bleibt, was negative Folgen für die marinen Lebewesen hat.

Die Folgen für die Meeresbewohner

Mit den höheren Temperaturen kommt es auch zu einem beschleunigten Wachstum von Mini-Algen, die das Licht in tiefere Wasserschichten reduzieren und so die Lebensbedingungen für die marine Flora und Fauna beeinträchtigen. Der Rückgang von größeren Algenarten wie Blasentang verschärft die Situation weiter und wirkt sich negativ auf Fische und andere Meerestiere aus. Das führt sogar dazu, dass die Laichzeiten des Herings sich verschieben und die Überlebensrate der Jungtiere leidet.

Die Kombination aus Erwärmung und Überdüngung hat auch Auswirkungen auf Fischbestände wie den Dorsch. Kurzfristig scheint die Erwärmung nicht gestoppt werden zu können, die Experten empfehlen jedoch eine Reduzierung der Treibhausgase, um die Folgen auf die marine Ecosysteme abzumildern. Auch weniger Dünger im Meer könnte einen positiven Effekt haben und die Erholung der marinen Lebensräume unterstützen.

All diese Faktoren machen deutlich, dass die marinen Ökosysteme, die 71 Prozent der Erdoberfläche bedecken, nicht nur als Halter von 230.000 Arten, sondern auch als regulierende Instanzen des Klimas von entscheidender Bedeutung sind. Der Druck auf diese sensiblen Lebensräume wächst stetig, und die gegenwärtigen Entwicklungen lassen nicht nur Alarmglocken läuten, sondern erfordern auch eine zeitnahe Handlung, um weitere Schäden abzuwenden.

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