Skandal in Greifswald: Schüler zeigt rechtsextreme Geste in Auschwitz!

Im Juni 2025 zeigt ein Schüler der Greifswalder Fischerschule während eines Auschwitz-Besuchs eine rechtsextreme Geste, was zu einem Schulverweis führt.
Im Juni 2025 zeigt ein Schüler der Greifswalder Fischerschule während eines Auschwitz-Besuchs eine rechtsextreme Geste, was zu einem Schulverweis führt. (Symbolbild/MMV)

Skandal in Greifswald: Schüler zeigt rechtsextreme Geste in Auschwitz!

Auschwitz-Birkenau, Polen - In einem besorgniserregenden Vorfall haben zwei Schüler der Greifswalder Fischerschule während eines Besuchs im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz ein Video aufgenommen, in dem sie ein rechtsextremes Handzeichen zeigen. Dieses „White-Power-Handzeichen“ steht laut Berichten in rechtsextremen Kreisen für die Übermacht der weißen Rasse. Nachdem das Video auf der Plattform TikTok veröffentlicht wurde, ist es inzwischen nicht mehr aufrufbar. Beunruhigend bleibt, dass einer der Schüler ein T-Shirt der Marke Lonsdale trug, die in rechtsextremen Kreisen ebenfalls großen Anklang findet, sowie einen Gürtel der Marke Thor Steinar, die ähnliche Assoziationen weckt. Diese Symbole werfen Fragen zur Identität und zum Einfluss von Jugendkulturen auf, wie auch bpb.de feststellt.

Das Bildungsministerium von Mecklenburg-Vorpommern wurde erst Anfang Juni über den Vorfall informiert, da die Schulleitung es versäumt hatte, diesen zeitnah zu melden. Nach einer Intervention des Bildungsministeriums wurde eine Strafanzeige bei der Polizei eingereicht und die Schüler erhielten einen Schulverweis, was die strengste Maßnahme im Schulgesetz MV darstellt. Sie müssen die Schule verlassen, werden jedoch an andere Schulen versetzt, an denen sie denselben Bildungsabschluss erreichen können. Während die Versetzung unverzüglich erfolgen soll, bleiben die Schüler bis zur Klärung suspendiert. Ihre Eltern haben bereits Rechtsmittel gegen den Schulverweis angekündigt, was nun zu zwei Eilverfahren führt, wie uckermarkkurier.de berichtet.

Ein weiteres besorgniserregendes Beispiel

Ähnliche Vorfälle sind nicht neu und unterstreichen ein wachsendes Problem im deutschen Bildungssystem. So posierten beispielsweise vier Schüler der Görlitzer Scultetus-Oberschule bereits im März vor dem Tor des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau mit einer identischen Geste. Dieser Vorfall, der durch eine Dresdner Antifa-Gruppe publik gemacht wurde, hatte ebenfalls die Öffentlichkeit aufgeschreckt und führte zu sofortigen Gesprächen zwischen der Schulleitung und den betroffenen Schülern sowie deren Eltern. Allen beteiligten Schülern wurde ein Schulleitungsverweis erteilt, und sie wurden verpflichtet, Sozialstunden in einer Behindertenwerkstatt abzuleisten. Die Schulleiterin, die den Vorfall als äußerst ernst einstuft, glaubt, dass die Jugendlichen ihr Fehlverhalten eingesehen haben.
Doch der Soziologe Johannes Kiess merkt einen alarmierenden „Neonazi-Trend“ bei Jugendlichen an, der durch soziale Medien verstärkt wird. Über Plattformen wie Instagram und TikTok verbreiten sich solche Ideologien findig und schnell, wie auch mdr.de anmerkt.

Das Problem hat weitreichende gesellschaftliche Implikationen. Experten warnen vor der Entstehung hybrider rechtsextremer Jugendkulturen, die sich durch Musik, Sport und andere Ausdrucksformen verbreiten. Die Jugendarbeit steht vor der Herausforderung, diese Entwicklungen differenziert einzuschätzen und rechtsextreme Positionen rechtzeitig zu erkennen. Ein konsensorientierter Ansatz in der Prävention könnte hier der Schlüssel zur Bekämpfung solch antisemitischer und diskriminierender Ideologien sein. Oft ist der Zugang zu rechtsextremen Inhalten über soziale Netzwerke so niedrigschwellig, dass Jugendliche schnell in die Grauzone zwischen einfacher Provokation und echter Überzeugung abrutschen können.

Die genannten Vorfälle sind jedoch nicht nur Einzelfälle, sie zeigen einen klaren Trend auf, den die Gesellschaft ernst nehmen sollte. Sowohl Bildungseinrichtungen als auch Eltern und die Zivilgesellschaft sind gefordert, gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten, um Jugendlichen demokratische Werte zu vermitteln und sie vor den Gefahren extremistischer Ideologien zu schützen.

Details
OrtAuschwitz-Birkenau, Polen
Quellen