Post-Notstand in Ueckermünde: Briefe bleiben wochenlang liegen!

Post-Notstand in Ueckermünde: Briefe bleiben wochenlang liegen!
Ueckermünde, Deutschland - In Mecklenburg-Vorpommern können die Bürgerinnen und Bürger derzeit ein ungewöhnliches Phänomen beobachten: Briefe bleiben tagsüber vielfach in den Briefkästen liegen. Besonders betroffen sind die Städte Ueckermünde und Eggesin im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Wie Zeit Online berichtet, führt ein akuter Personalmangel bei der Deutschen Post zu massiven Verzögerungen in der Postzustellung.
Der Druck auf die Zusteller ist enorm. Laut einem Sprecher der Deutschen Post müssen sich die Empfänger in Ueckermünde derzeit mit Verspätungen von mehreren Tagen arrangieren. Pastorin Susanne Leder wartet sogar schon mal mehr als zwei Wochen auf wichtige Briefe, was besonders bei termingebundenen Sendungen wie Bankbriefen und Rechnungen zu Problemen führt. „Das ist kein Einzelfall“, sagt sie, denn seit über einem Jahr schöpfen die Zusteller nicht immer ihr volles Potenzial aus.
Um der Situation Herr zu werden, hat die Deutsche Post neuerdings neues Personal eingestellt, doch wie wird dieses eingearbeitet? Jens-Uwe Hogardt, ein Sprecher des Unternehmens, erklärt die Lage: “Wir haben die Probleme in Ueckermünde und Torgelow festgestellt, allerdings nicht über einen Zeitraum von mehreren Wochen.” Die Deutsche Post gibt an, dass die Zustellung normalerweise innerhalb von drei Tagen erfolgen sollte und Amtsblätter nicht 14 Tage zurückgehalten werden.
Das Dilemma der Folgen
Die Beschwerden der betroffenen Bürger sind zahlreich und bleiben oft erfolglos. Nicht nur Privatpersonen, sondern auch Behörden, Banken und Versicherungen erleben das Zustellchaos hautnah, da gerade sie häufig auf briefliche Korrespondenz angewiesen sind. Die Deutsche Post hat bestätigt, dass vor allem durch Personalengpässe und hohe Krankenstände, welche durch die anhaltenden Einschränkungen durch COVID-19 verstärkt werden, die Situation angespannt ist. “Es gibt viel zu tun, doch die Ressourcen fehlen”, so ein Mitarbeiter der Post im Gespräch mit Stern.
Zusätzlich zu den physischen Herausforderungen sieht sich das Unternehmen auch mit internen Schwierigkeiten konfrontiert. Viele neue Mitarbeitende haben lediglich Dreimonatsverträge, und Probleme mit der Rückstellung von Briefsendungen machen die Lage nicht einfacher. Zudem hören wir Berichte über einen steigenden Arbeitsaufwand, auch wenn die Zahl der versendeten Briefe insgesamt gesunken ist. “Da bleibt es nicht aus, dass die Mitarbeiter unter Druck gesetzt werden”, schätzt ein ehemaliger Zusteller die Umstände ein. Ein Überraschungsstreik aufgrund der aktuellen Arbeitsbedingungen könnte nicht ausgeschlossen werden.
Ein Hinweis für alle, die auf eine Zustellung warten: Wer mehr als sieben Werktage auf einen Brief wartet und keine Informationen zur Zustellung hat, kann eine Nachforschung bei der Deutschen Post einleiten, um das Schicksal der Sendung zu klären. Informationen zur Nachverfolgung sind hier zu finden: Deutsche Post Hilfe.
Insgesamt bleibt die Lage in Mecklenburg-Vorpommern angespannt. Die lautstarken Stimmen derjenigen, die dringend auf ihre Post angewiesen sind, können nicht ignoriert werden. Ein Umdenken in den internen Strukturen scheint nötig, damit das Vertrauen der Bürger in die Postzustellung zurückgewonnen werden kann.
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Ort | Ueckermünde, Deutschland |
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