Sechs Bulldoggen aus Tierheim entführt – Polizei sucht Zeugen!

Im Tierheim Dorf Mecklenburg wurden sechs Old English Bulldogs gestohlen, darunter eine Hündin mit Welpen. Die Polizei sucht Zeugen.
Im Tierheim Dorf Mecklenburg wurden sechs Old English Bulldogs gestohlen, darunter eine Hündin mit Welpen. Die Polizei sucht Zeugen. (Symbolbild/MMV)

Sechs Bulldoggen aus Tierheim entführt – Polizei sucht Zeugen!

Dorf Mecklenburg, Deutschland - In den frühen Morgenstunden des Pfingstmontags hat ein schockierender Vorfall in einem Tierheim in Dorf Mecklenburg für Aufregung gesorgt. Unbekannte Täter drangen gegen 2.30 Uhr gewaltsam in die Einrichtung ein und entwendeten insgesamt sechs Old English Bulldogs. Unter den gestohlenen Tieren befand sich ein Muttertier mit ihren drei Welpen. Die Täter hinterließen einen geschätzten Schaden von rund 2000 Euro, und Diebstähle in Tierheimen sind ein äußerst sensibles Thema, das zunehmend das öffentliche Interesse weckt, insbesondere wenn man die Hintergründe des illegalen Tierhandels betrachtet.

Am Montag wurde die Hündin mit ihren Welpen in einer leerstehenden Wohnung in Warin entdeckt und umgehend dem zuständigen Veterinäramt übergeben. Die herben Nachrichten hören jedoch hier nicht auf. Von den beiden verbliebenen Hunden fehlt nach wie vor jede Spur, während die betroffenen Hündinnen, die vermutlich im Mai 2023 und 2024 geboren sind, dringend medizinische Versorgung benötigen. Sie sind schwer krank und aufgrund ihres Gesundheitszustands nicht mehr für die Zucht geeignet. Diese traurige Situation ist umso tragischer, wenn man bedenkt, dass die Tiere aus Warin bei Wismar stammen, wo bereits im Mai 2023 eine illegale Hundezucht aufgedeckt wurde.

Illegale Hundezucht und ihre Folgen

Die Hintergründe dieser Hundeentführung sind eng mit dem Problem des illegalen Tierhandels verknüpft. Laut dem Deutschen Tierschutzbund bleibt der illegale Handel mit Heimtieren auch 2023 auf einem besorgniserregend hohen Niveau. In mindestens 221 aufgedeckten Fällen waren über 730 Tiere betroffen, wobei der Großteil Hunde waren. Die Dunkelziffer ist vermutlich noch weitaus höher, was die Situation noch bedrückender macht.

Häufig handelt es sich bei den betroffenen Tieren um Hundewelpen, die viel zu früh von ihrer Mutter getrennt wurden und unter tierschutzwidrigen Bedingungen aufwachsen. Die Mehrzahl der geschmuggelten Tiere stammt aus osteuropäischen Ländern, was die Sache zusätzlich kompliziert macht. Tierheime werden durch diesen illegalen Handel stark belastet – die Kosten für die Betreuung beschlagnahmter Tiere liegen im Durchschnitt bei 25 Euro pro Tag, was für viele Einrichtungen eine immense Herausforderung darstellt.

Aufruf zur Mithilfe

Die Polizei Wismar hat die Bevölkerung um Hinweise zu den Tätern sowie zu dem Verbleib der entführten Hunde gebeten: „Bitte melden Sie sich unter der Telefonnummer 03841 203 0 oder wenden Sie sich an jede andere Polizeidienststelle.“ Die Aufklärung solcher Delikte ist entscheidend, nicht nur um die Täter zu fassen, sondern auch um die Sicherheit der Tiere zu gewährleisten und weiteren Übergriffen vorzubeugen.

In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen und der vernetzten Natur des illegalen Tierhandels fordert der Deutsche Tierschutzbund dringend Nachbesserungen im Tierschutzgesetz. Besonders wichtig wäre eine gesetzliche Regulierung des Onlinehandels mit Tieren sowie verbesserte Identitätsnachweise für Verkäufer. Nur so kann langfristig ein echtes Umdenken und eine Verbesserung der Lebensbedingungen für unsere tierischen Freunde erzielt werden.

Der Fall der gestohlenen Old English Bulldogs dient als erschreckendes Beispiel für die Problematik und erinnert uns daran, wie wichtig unser Engagement für den Tierschutz ist. Nur gemeinsam können wir dafür sorgen, dass Tieren wie diesen schutzbedürftigen Hunden mehr Gehör und Schutz geboten wird.

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OrtDorf Mecklenburg, Deutschland
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