Zweiradhaus in Waren wird für Inklusion von Menschen mit Behinderungen geehrt

Andreas Wegner würdigt das Inklusionsengagement von Zweirad Karberg in Waren, Mecklenburger Seenplatte, am 13. Juni 2025.
Andreas Wegner würdigt das Inklusionsengagement von Zweirad Karberg in Waren, Mecklenburger Seenplatte, am 13. Juni 2025. (Symbolbild/MMV)

Zweiradhaus in Waren wird für Inklusion von Menschen mit Behinderungen geehrt

Waren, Deutschland - In den letzten Tagen gab es Grund zur Freude im Zweirad Karberg in Waren. Ulf Karberg, der Inhaber des beliebten Geschäfts, wurde von Andreas Wegner, dem Chef der Arbeitsagentur Neubrandenburg, mit dem Inklusionszertifikat ausgezeichnet. Dieses Zertifikat würdigt das außergewöhnliche Engagement des Unternehmens für die Beschäftigung und Integration von Menschen mit Behinderungen. In einer Zeit, in der Vorurteile und Barrieren oft Menschen mit Handicap den Zugang zum Arbeitsmarkt erschweren, ist solch eine Auszeichnung ein echtes Lichtblick.

Ulf Karberg sieht die Integration von Menschen mit Behinderungen als eine Selbstverständlichkeit an und hebt die Talente hervor, die solche Mitarbeiter in das Unternehmen einbringen können. Er ist ein Vorbild für andere Unternehmer, die oft zögern, Menschen mit Behinderungen einzustellen. „Wir alle profitieren von einer vielfältigen Belegschaft“, so Wegner und fordert andere Unternehmen im Landkreis auf, sich dem Beispiel von Zweirad Karberg anzuschließen und Unterstützung durch die Agentur für Arbeit in Anspruch zu nehmen, um Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung zu schaffen.

Wichtige Zahlen zur Beschäftigung

Die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt ist für Menschen mit Behinderung alles andere als rosig. Laut Definition der Bundeszentrale für politische Bildung haben viele von ihnen Schwierigkeiten, eine Anstellung zu finden. Die Erwerbsquote von Menschen mit Schwerbehinderungen steigt langsam, lag jedoch 2017 bei nur 49%. Mit rund 1,6 Millionen Menschen, die nicht in den Arbeitsmarkt integriert sind, stellt das Land vor eine gewaltige Herausforderung.

Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte sind 549 Betriebe verpflichtet, Plätze für schwerbehinderte Menschen bereitzustellen. Im Jahr 2023 erfüllten 334 dieser Betriebe (61%) ihre Verpflichtungen vollständig, 215 Unternehmen (39%) erfüllten diese Anforderungen nur teilweise oder gar nicht. Ein Blick auf die Arbeitslosenzahlen zeigt: Im Mai 2025 waren in Neubrandenburg 1.007 arbeitslose schwerbehinderte Menschen registriert, was einer Quote von 8,9% unter den Arbeitslosen entspricht – ein Anstieg im Vergleich zu 2015 mit einer Quote von 7,7%.

Der Weg zur Inklusion

Die Lage verdeutlicht die Notwendigkeit, die Einstellung gegenüber Menschen mit Behinderungen zu überdenken. Vorurteile und Unsicherheiten bestehen nach wie vor, doch wie die Bundesagentur für Arbeit klarstellt, erleben wir in Zeiten des Fachkräftemangels ein verschenktes Potenzial, wenn diese Gruppe nicht integriert wird. Es ist wichtig, dass Arbeitgeber klarere Pläne zur Inklusion entwickeln und sich regelmäßig mit der Arbeitsagentur austauschen, um die besten Wege zu finden, wie man Barrieren abbauen und nachhaltige Arbeitsplätze schaffen kann.

Die gesetzliche Vorschrift, dass Arbeitgeber mit mehr als 20 Arbeitsplätzen mindestens 5% dieser Stellen mit schwerbehinderten Menschen besetzen müssen, zeigt, wie ernst dieses Thema genommen werden sollte. Wer dem nicht nachkommt, muss mit einer Ausgleichsabgabe rechnen, deren Höhe von der Beschäftigungsquote abhängt. Dies unterstreicht zudem die Verantwortung jedes einzelnen Unternehmens in unserer Gemeinschaft.

Das Engagement von Ulf Karberg und seinem Team bei Zweirad Karberg ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie Inklusion gelingen kann. Am Ende profitieren nicht nur die Angestellten, sondern auch die Unternehmen selbst von einer vielfältigen Belegschaft. Wegners Aufruf an alle Arbeitgeber könnte nicht klarer sein: „Lassen Sie uns zusammen an einem inklusiven Arbeitsmarkt arbeiten!“

Wir sind Müritzer berichtete, dass die Agentur für Arbeit Förderleistungen für die Beschäftigung schwerbehinderter Menschen anbietet. Dies erleichtert den Unternehmen die Überwindung finanzieller Hürden und macht die Anstellung von Menschen mit Behinderungen nicht nur zu einer sozialen Pflicht, sondern auch zu einer gewinnbringenden Investition in die Zukunft.

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OrtWaren, Deutschland
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