Wasserbewirtschaftung im Wandel: Zukunft für die Feldberger Seenlandschaft!

Am 10. Juli bietet eine Veranstaltung in Feldberg Einblicke in Wasserbewirtschaftung und Klimaschutz in der Feldberger Seenlandschaft.
Am 10. Juli bietet eine Veranstaltung in Feldberg Einblicke in Wasserbewirtschaftung und Klimaschutz in der Feldberger Seenlandschaft. (Symbolbild/MMV)

Wasserbewirtschaftung im Wandel: Zukunft für die Feldberger Seenlandschaft!

Strelitzer Straße 42, 17258 Feldberg, Deutschland - Die Felder und Wälder rund um die Feldberger Seenlandschaft stehen vor einer großen Herausforderung: Der Klimawandel bringt nicht nur die Artenvielfalt aus dem Gleichgewicht, sondern stellt auch die traditionelle Wasserbewirtschaftung in Frage. In diesem Zusammenhang laden der Verein Klima und Kultur e.V. und die BUND Ortsgruppe Feldberger Seenlandschaft zu einer Informationsveranstaltung ein, die am Donnerstag, dem 10. Juli, um 19 Uhr im Haus des Gastes in der Strelitzer Straße 42 in Feldberg stattfindet. Zielgruppe sind Bürger, Naturschützer und Landwirte, die sich intensiv mit dem Thema Wasser als Teil der Landschaft auseinandersetzen möchten. Strelitzius berichtet, dass der Fokus dieser Veranstaltung auf der Frage liegt, wie Wasser in der Landschaft gehalten werden kann und welche praktischen Umsetzungen dafür notwendig sind.

Besonders bemerkenswert ist der Wandel in der Wasserbewirtschaftung, der dringend notwendig ist. Früher hielt man die Ableitung von Wasser für einen Fortschritt, was jedoch zu ausgetrockneten Böden, einem Rückgang der Artenvielfalt sowie zu zunehmenden Trockenperioden und Überflutungen führte. Ein Paradigmenwechsel ist gefordert, um Wasser in Mooren, Böden, Flüssen, Söllen und Wäldern zu speichern und damit das Klima zu schützen sowie die Widerstandsfähigkeit gegenüber extremen Wetterbedingungen zu stärken.

Vernetzung und praktische Ansätze

Auf der Veranstaltung werden Experten wie Mathias Kliemt, der über die Wiedervernässung und ihre Auswirkungen referieren wird, sowie Ralf Mittermüller, der die Lehren vom Biber und den Ganzbruch bei Wrechen thematisiert. Martin Wyczinski wird Einblicke in die Wiedervernässung im Hinrichshagener Forst geben und Möglichkeiten zur weiteren Umsetzung aufzeigen. Diese wertvollen Informationen sollen den Teilnehmern helfen, konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Wassersituation vor Ort zu entwickeln. Die Veranstaltung wird durch die Ehrenamtsstiftung MV gefördert und bietet den Besuchern Getränke sowie kleine Snacks.

Die Problematik um die Wasserversorgung zieht sich jedoch nicht nur durch die Feldberger Seenlandschaft. In Deutschland kämpfen Wasserversorger während langer Hitzeperioden zunehmend mit Engpässen. Laut einem Bericht von tagesschau.de stoßen selbst Regionen mit ausreichenden Wasserressourcen an die Grenzen ihrer Infrastruktur. In heißen Sommertagen, wie im Jahr 2022, sind bereits atomare Kühlsysteme in Frankreich aufgrund von Wassermangel in Schwierigkeiten geraten.

Die Situation in Deutschland ist nicht besser: Die Corona-Pandemie führte dazu, dass der Wasserbedarf sprunghaft anstieg, insbesondere durch das Füllen von Pools. Professor Tobias Licha, Experte für Hydrogeochemie, warnt, dass die bestehenden Systeme zur Wasserspeicherung und Aufbereitung bei höheren Temperaturen über 30 Grad oft nicht mehr funktionieren. Ein Beispiel dafür ist Leimen in Baden-Württemberg, wo der hohe Grundwasserspiegel in den heißen Sommermonaten den Bedarf nicht decken kann.

Die Dringlichkeit des Handelns

Mit einem Rückgang des Wasserspiegels in manchen Regionen Deutschlands um bis zu zwei Meter ist die Notwendigkeit, nachhaltig zu wirtschaften, dringlicher denn je. Wasserexperte Licha rät, nur so viel Wasser zu entnehmen, wie durch Niederschlag nachkommt, um die Wasserversorgung langfristig zu sichern. Selbst regenreiche Perioden konnten die natürlichen Wasserspeicher nicht ausreichend auffüllen. Dieser Umstand bringt die Gefahr von Nutzungskonflikten im Sommer mit sich, wenn Wasser für verschiedene Zwecke benötigt wird, sei es für die Kühlung, die Landwirtschaft oder den privaten Gebrauch.

Die bevorstehende Veranstaltung in Feldberg könnte somit nicht nur für die Region von Bedeutung sein, sondern auch einen Beitrag zu einem übergeordneten Diskurs über Wasserbewirtschaftung und Klimaschutz leisten. Das Engagement der Bürger und Fachleute wird entscheidend dafür sein, wie sich die Felder und Wälder der Feldberger Seenlandschaft in den kommenden Jahren entwickeln werden.

Details
OrtStrelitzer Straße 42, 17258 Feldberg, Deutschland
Quellen