Wasserwerk in Malchin: Landwirtschaft und Naturschutz im Dialog!

Wasserwerk in Malchin: Landwirtschaft und Naturschutz im Dialog!
Malchin, Deutschland - Wer hat nicht schon einmal von dem alten Wasserwerk in Malchin gehört? Hier, im Herzen Mecklenburg-Vorpommerns, hat sich in letzter Zeit eine spannende Entwicklung vollzogen. David Schacht, der Geschäftsführer des Wasserzweckverbands, hat das historische Gebäude aus dem Jahr 1903 nicht nur restauriert, sondern auch in einen Ort der Begegnung verwandelt. Ein neues Buntglasfenster symbolisiert dabei die Verbindung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen und die gemeinsame Verantwortung für unsere Wasserressourcen. Besonders in Zeiten, in denen die Wasserqualität durch Nitrat und Pflanzenschutzmittel oft belastet ist, ist solcher Dialog unerlässlich, wie taz.de berichtet.
Das Wasserwerk ist ein wichtiger Anlaufpunkt, um Landwirtschaft und Naturschutz in der Region zusammenzubringen. Der Verein „Wasserwerk für Zukunft“ kümmert sich aktiv um die Organisation von Veranstaltungen und bietet Jugendlichen die Möglichkeit, die Maschinenhalle für Projekte zur Grundwasserqualität zu nutzen. Schacht, der auch Vorsitzender der Wasserwirtschaft Mecklenburg-Vorpommern ist, setzt auf ein kooperatives Miteinander. „Kooperation statt Konfrontation“ lautet sein Motto. Ähnliche Projekte, wie sie in Nordrhein-Westfalen seit 1989 stattfinden, zeigen bereits positive Erfolge, indem sie sowohl die Trinkwasserversorgung sichern als auch die Existenzfähigkeit landwirtschaftlicher Betriebe gewährleisten, erklärt die Landwirtschaftskammer.
Zusammenarbeit und Herausforderungen
Während Naturschützer oft nasse Moore und strenge Auflagen fordern, sind viele Landwirte besorgt über die Auswirkungen solcher Maßnahmen auf ihre wirtschaftlichen Interessen. Heike Müller, Geschäftsführerin des Malchiner Bauernverbands, ist im Aufsichtsrat des Wasserwerks tätig und möchte die Stimmen der Bauern stärken. Denn diese fühlen sich oft nicht ausreichend wertgeschätzt, obwohl sie eine entscheidende Rolle in der Landwirtschaft und damit auch für die Region spielen.
Die Landschaftsspaziergänge, die vom Wasserzweckverband organisiert werden, fördern den Austausch zwischen Landwirten, Umweltschützern und der Öffentlichkeit. Ein neues Projekt namens MOOReturn hat sogar eine Förderung von 320.000 Euro erhalten, um aus Moorbiomasse Papier zu produzieren. Solche Projekte zeigen auf, dass es möglich ist, Umweltschutz und Landwirtschaft in einen Einklang zu bringen, ohne dass eine Seite benachteiligt wird. Ein hörbarer Widerstand von einigen Landwirten gegen den Moorschutz bleibt jedoch nicht aus, da sie um ihre wirtschaftlichen Perspektiven fürchten.
Zusammenarbeit über Grenzen hinweg
Die Erfahrungen aus anderen Regionen, wie der Wasserschutzkooperation im Rhein-Sieg-Kreis, belegen, dass die Zusammenarbeit zwischen Wasserversorgungsunternehmen und der Landwirtschaft über gesetzliche Anforderungen hinausgehen kann. Hier werden individuelle Unterstützungsangebote in den Bereichen Anbau- und Düngeberatung, Nährstoffvergleiche und vieles mehr bereitgestellt, berichtet wahnbach.de. Der Bedarf an intensiverer Zusammenarbeit zur weiteren Verbesserung des Wasserschutzes ist klar – vor allem in Regionen mit intensiver Viehhaltung oder Gemüseanbau. Es wird wichtig sein, die Errungenschaften durch vertrauensvolle Kooperationen aufrechtzuerhalten.
Schacht hat sich der Herausforderung verschrieben, das Wasserwerk als neutralen Ort für den Dialog offen zu halten. Kunst und Kultur sollen dabei helfen, Brücken zu bauen und das Bewusstsein für die sinkende Wasserqualität zu schärfen. In einer Zeit, in der nachhaltige Lösungen mehr denn je gefordert sind, wird die Suche nach einem harmonischen Miteinander von Landwirtschaft und Umweltschutz, so scheint es, auch im malerischen Mecklenburg-Vorpommern eine entscheidende Rolle spielen.
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Ort | Malchin, Deutschland |
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