20 Jahre Selbsthilfe: Pankreatektomierte in MV finden neuen Lebensmut!

Am 18. Juni 2025 feiert eine Selbsthilfegruppe für Pankreatektomierte in Rostock ihr 20-jähriges Bestehen und lädt Betroffene ein.
Am 18. Juni 2025 feiert eine Selbsthilfegruppe für Pankreatektomierte in Rostock ihr 20-jähriges Bestehen und lädt Betroffene ein. (Symbolbild/MMV)

20 Jahre Selbsthilfe: Pankreatektomierte in MV finden neuen Lebensmut!

Neubrandenburg, Deutschland - Uwe Buchsteiner und seine Mitstreiter haben allen Grund zur Freude: Die Selbsthilfegruppe für Pankreatektomierte feiert ihr 20-jähriges Bestehen. Gegründet wurde die Gruppe 2005 auf Initiative von Prof. Dr. Ernst Klar an der Rostocker Universitätsmedizin. Das Ziel ist klar: Die intensive Nachbetreuung und Beratung für Patienten, die sich einer Bauchspeicheldrüsenoperation unterziehen mussten, soll gewährleistet werden. Denn nach solchen Eingriffen gibt es viele Fragen, die im Alltag aufkommen und die häufig nicht leicht zu beantworten sind. Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass jährlich rund 300 Menschen in Mecklenburg-Vorpommern an der Bauchspeicheldrüse operiert werden, oft wegen Tumoren oder chronischen Entzündungen, berichtet der Nordkurier.

Der Eingriff hat nicht nur körperliche, sondern auch emotionale Auswirkungen auf die Betroffenen. Vielen ist nicht bewusst, dass eine postoperative Phase mit teils erheblichem Gewichtsverlust und Verdauungsproblemen einhergehen kann. Zudem kann nach der Operation eine spezielle Diabetesform, der pankreoprivere Diabetes oder Diabetes 3c, auftreten. Die Lebensqualität der Betroffenen kann jedoch durch die richtige Behandlung, etwa die regelmäßige Einnahme von Verdauungsenzymen und Insulinpumpen, erheblich verbessert werden, wie auch die Selbsthilfegruppe unter der Leitung von Rosa Jiménez-Claussen in Bremen erleben kann. Diese Gruppe ist ein sicherer Hafen für viele, die gemeinsam ihre Ängste und Sorgen teilen, so steht es auf der Homepage der Bauchspeicheldrüse-Pankreas-Selbsthilfe.

Gesundheitsbewusstsein nach der Operation

Ein zentraler Aspekt der Versorgung nach der Operation ist die Ernährung. Die Rostocker Universitätsmedizin organisiert am 18. Juni einen „Tag der Bauchspeicheldrüse“. An diesem Tag werden Vorträge von Medizinern und Ernährungsexperten angeboten, um Betroffenen wertvolle Tipps zu geben. Optimale Medikamenteneinnahme und eine darauf abgestimmte Ernährung sind entscheidend, um Beschwerden wie anhaltenden Durchfall zu vermeiden und die Lebensqualität zu erhalten.

Die Selbsthilfegruppe in Rostock hat sich seit ihrer Gründung stetig weiterentwickelt. Im Jahr 2018 wurde eine zweite Gruppe am Schweriner Helios-Klinikum ins Leben gerufen. Buchsteiner äußert den Wunsch, eine weitere Gruppe in Neubrandenburg zu gründen, um den Patienten den Weg nach Rostock zu erleichtern. Es ist ein Zeichen des Wandels – immer mehr Menschen erkennen die Notwendigkeit, sich nach einer solchen Diagnose Unterstützung zu suchen, wie auch die vielen Selbsthilfegruppen in anderen Städten in Mecklenburg-Vorpommern zeigen, wie etwa in Stralsund und Greifswald.

Das Anliegen der Selbsthilfegruppen

Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung stehen im Mittelpunkt der Aktivitäten der Gruppen. Besonders wichtig ist, dass nicht nur Patienten mit einer Krebsdiagnose, sondern auch solche mit anderen Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse Zugang zu diesen Gruppen haben. Oft sind es die Ängste vor Rückfällen und die ständige Sorge um die eigene Gesundheit, die die Mitglieder belasten. Regelmäßige Gruppentreffen, bei denen auch Ärzte anwesend sind, helfen, Fragen zu klären und neue Perspektiven zu eröffnen. Die Selbsthilfegruppen, wie der TEB e. V. in Baden-Württemberg, zeigen, dass Nachsorge und Erfahrungsaustausch wertvolle Unterstützung bieten können.

Am 16. Juni 2025 wird also nicht nur das 20-jährige Bestehen der Rostocker Gruppe gefeiert, sondern auch ein Zeichen gesetzt: Es ist wichtig, dass Betroffene zusammenfinden, ihre Geschichten teilen und voneinander lernen. Denn nach der Diagnose gilt es, den Mut nicht zu verlieren und gemeinsam neue Wege zu finden – sei es durch Selbsthilfegruppen oder durch zugängliche Informationen und Unterstützung. Jeder ist herzlich eingeladen, das Jubiläum gemeinsam zu begehen und die wertvolle Arbeit der Selbsthilfe zu würdigen.

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OrtNeubrandenburg, Deutschland
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