Stavenhagen: Rechtsradikale Propaganda am Gedenktag für Fritz Reuter!

Am 12.07.2025 wurden in Stavenhagen rechtsradikale Postwurfsendungen verteilt. Bürgermeister Guzu verurteilt dies entschieden.
Am 12.07.2025 wurden in Stavenhagen rechtsradikale Postwurfsendungen verteilt. Bürgermeister Guzu verurteilt dies entschieden. (Symbolbild/MMV)

Stavenhagen: Rechtsradikale Propaganda am Gedenktag für Fritz Reuter!

Stavenhagen, Deutschland - Am 12. Juli 2025, dem Todestag des bedeutenden niederdeutschen Dichters Fritz Reuter, sorgten in Stavenhagen rechtsradikale Postwurfsendungen für Aufsehen. Diese Sendungen, die sowohl auf Hochdeutsch als auch auf Plattdeutsch verfasst waren, wurden von Klaus Armstorff, einem notorischen Neonazi und Gründer der rechtsextremen Gruppierung „Der Dritte Weg“, verteilt. Bürgermeister Stefan Guzu und Stadtpräsident Klaus Rißer (CDU) legten an diesem Tag einen Kranz am Reuterdenkmal nieder und erinnerten an die demokratischen Werte, für die Reuter einst stand. Guzu stellte klar, dass Stavenhagen keinen Platz für Extremisten habe und rief die Bürger:innen auf, Haltung zu zeigen. „Stavenhagen ist nicht rechts“, so seine eindringliche Botschaft.

Die Postwurfsendungen sind nicht nur ein Beispiel für ein aktuelles Phänomen, sondern bestätigen auch die anhaltende Herausforderung, die der Rechtsextremismus in Deutschland darstellt. Laut Wikipedia ist dieser geprägt von diskriminierenden Ideen wie völkischem Nationalismus und Rassismus und wendet sich gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung. Laut dem Bundesamt für Verfassungsschutz gab es im Jahr 2022 rund 38.800 Rechtsextremisten in Deutschland, von denen 14.000 als gewaltbereit angesehen werden.

Die Rolle von „Der Dritte Weg“

Die Gruppierung „Der Dritte Weg“ wurde im September 2013 in Heidelberg gegründet und versteht sich als radikale Alternative zur Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD). Ihr Programm ist stark neonazistisch geprägt und beinhaltet Forderungen, die von der Erhaltung der „biologischen Substanz des Volkes“ bis hin zur Verstaatlichung von Banken und Schlüsselindustrien reichen. Armstorff, der sich zuvor in der NPD betätigte, führt die Partei, die auch als Alternative für rechtsextreme Strukturen gesehen wird, die schwerer zu verbieten sind.

Die Mitglieder des fünfköpfigen Bundesvorstandes stammen zum großen Teil aus der NPD oder Neonazi-Kameradschaften. Dies zeigt, wie die Überlappungen und Vernetzungen innerhalb der rechtsextremen Szene in Deutschland bestehen und wie gefährlich diese Entwicklungen sein können. Die Partei hat sich zunehmend in den letzten Jahren bei Demonstrationen und Aktionen gegen Flüchtlingsunterkünfte hervorgetan, was Ängste und Spannungen in der Gesellschaft schürt.

Fritz Reuter und die Geschichte

Der Dichter Fritz Reuter, der während der NS-Zeit als „nicht-arischer“ Schriftsteller verfolgt wurde, erfährt an seinem Todestag besondere Ehrung in Stavenhagen. Es ist wichtig, sich an solche Geschichten zu erinnern, um die Werte der Demokratie und Toleranz zu bewahren. Die Nationalsozialisten schränkten die Verbreitung seiner Werke stark ein, was das Bewusstsein für kulturelle Diversität und Meinungsfreiheit noch heute unterstreicht. Bürgermeister Guzu macht deutlich, dass der Gedenken an Reuter nicht nur eine Ehrung ist, sondern auch ein Aufruf, sich gegen Extremismus und Diskriminierung zu engagieren.

Insgesamt bleibt die Thematik des Rechtsextremismus in Deutschland ein ernst zu nehmendes Problem, das sowohl durch moderne Gruppierungen wie „Der Dritte Weg“ als auch durch historische Reflexionen geprägt wird. Es liegt an uns allen, wachsam zu bleiben und aktiv für ein respektvolles Miteinander einzutreten.

Zusammengefasst zeigt sich, dass Stavenhagen nicht nur ein Ort reicher Geschichte ist, sondern auch ein Symbol für den Widerstand gegen Extremismus. Das Engagieren in der Gemeinschaft und das Bekenntnis zu den Prinzipien der Demokratie sind die besten Mittel, um den Versuchungen extremistischer Ideologien entgegenzuwirken, die immer wieder auftauchen.

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OrtStavenhagen, Deutschland
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