Dramatische Reuterfestspiele: Applaus trotz Regen und Unruhe!

Dramatische Reuterfestspiele: Applaus trotz Regen und Unruhe!
Stavenhagen, Deutschland - Stavenhagen war heute, am 12. Juli 2025, der Schauplatz eines kulturellen Highlights: die Reuterfestspiele feierten mit der Premiere des Stücks „Ut de Franzosentid“ ein beeindruckendes Jubiläum. Trotz des ungemütlichen, nassen Wetters strömten die Zuschauer in Scharen und füllten die Plätze bis zum letzten. Selbst undankbare Atmosphäre konnte die Begeisterung für die Inszenierung nicht trüben, berichten die Nordkurier.
Regisseur Lutz Trautmann verstand es, das Publikum mit einer packenden Mischung aus Dramatik und Witz in die Zeit der französischen Belagerung Stavenhagens im Jahr 1813 zu entführen. Die Geschichte von Müller Voß, seiner Familie und den Bürgern, die um ihre Stadt kämpften, stand im Mittelpunkt und zog die Anwesenden in ihren Bann. Cornelia Nenz führte auf Plattdeutsch durch die Szenen und verlieh der Darbietung eine zusätzliche, herzliche Dimension, die viele Herzen berührte.
Ein Blick auf die Reaktionen
Während der Vorstellung gab es jedoch auch kleine Aufreger. Heiko Miraß, der Parlamentarische Staatssekretär, verließ seinen Platz, was von einigen Zuschauern als unhöflich empfunden wurde. Außerdem sorgte die Reservierung von 174 Stühlen für erlesene Gäste für Unmut, da viele Zuschauer sich ungerecht behandelt fühlten. Dennoch überwogen die positiven Stimmen, die den anhaltenden Applaus für die Schauspieler würdigten. Das Publikum war sichtlich erfreut und belohnte die Darbietung mit lautem Beifall.
Für das gesellige Miteinander trugen die Akteure ebenfalls bei: Nach der Vorstellung wurden Spenden gesammelt, um die Traditionsfestspiele weiter zu stärken. Stadtpräsident Klaus Rißer und Bürgermeister Stefan Guzu betonten die immense kulturelle Bedeutung dieser Festspiele und deren Einfluss auf die Tradition Stavenhagens, was einmal mehr deutlich machte, wie wichtig solche Veranstaltungen für die Gemeinschaft sind.
Ein literarischer Hintergrund
Das Stück „Ut de Franzosentid“ ist nicht nur eine Aufführung, sondern auch Teil eines größeren kulturellen Gedankens. Es erinnert an die Zeit der französischen Besatzung und der damit verbundenen Kulturpolitik. Diese war häufig im Fokus deutscher Behörden, die die französische Einflussnahme beobachteten, um eine eigene kulturelle Identität zu wahren, wie beispielsweise in der Analyse auf 1914-1930-RLP dargelegt wird. Kulturelle Einrichtungen, wie das Stadttheater in Mainz, wurden damals unterstützen, um dem französischen Einfluss entgegenzuwirken und die eigene Kultur zu fördern.
So schließt sich der Kreis: Die Reuterfestspiele sind nicht nur ein glanzvolles Ereignis, sie sind auch ein lebendiger Ausdruck der Geschichte und Kultur, die Stavenhagen prägen. Auch im Zuge der bevorstehenden Veranstaltungen darf man auf weitere spannende Beiträge hoffen, die sowohl informativ als auch unterhaltsam sind. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Festspiele in den kommenden Jahren weiter entwickeln werden, besonders in Anbetracht der 65-jährigen Tradition, die es zu feiern gilt.
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Ort | Stavenhagen, Deutschland |
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