Bützows neuer Bestattungswald: Modern, kostengünstig und naturnah!

Bützows neuer Bestattungswald: Modern, kostengünstig und naturnah!
Bützow, Deutschland - In Bützow bahnt sich ein zeitgemäßer Wandel im Bestattungswesen an, denn die örtliche Wählergemeinschaft (BWG) denkt laut über die Einführung eines Bestattungswaldes nach. Laut Nordkurier ist dies eine Antwort auf die Tatsache, dass traditionelle Erdbestattungen und Särge immer weniger gefragt sind. BWG-Fraktionschef Thomas Brandt sieht in einem Bestattungswald eine moderne und kostengünstige Alternative, die den Wünschen vieler Menschen gerecht werden könnte.
Ein entsprechender Antrag wurde bereits gestellt, der die Stadtverwaltung beauftragt, die Voraussetzungen für solch ein Vorhaben zu prüfen. Bützow könnte sich dabei ein Beispiel an Grevesmühlen nehmen, wo seit 2015 ein Bestattungswald auf etwa 26 Hektar besteht. Der Betreiber „FriedWald“ hat dort naturnahe Bestattungen unter Bäumen wie Buchen, Eichen und Kastanien realisiert. Bestattungen finden dort in biologisch abbaubaren Urnen an ausgewählten Bäumen statt, versehen mit schlichten Namensschildern.
Das Konzept der Waldbestattung
Aber wie genau funktioniert das Bestattungswesen im Wald? Laut FriedWald gibt es verschiedene Varianten für die Bestattung. Diese reichen von Einzelplätzen bis hin zu Generationenbäumen, die Platz für mehrere Personen bieten. Ein Generationenbaum kann bis zu 20 Plätze haben, die in Absprache mit einem Förster festgelegt werden. Freie Bäume sind durch farbige Bänder gekennzeichnet, was die Auswahl erleichtert.
- Generationenbaum: Bietet Platz für mindestens zwei bis maximal 20 Personen.
- Partnerbaum: Für eine Einzelperson oder zwei nahe stehende Personen – keine weiteren Plätze verfügbar.
- Einzelplätze: An gemeinschaftlich genutzten Bäumen, bis zu 20 Platzmöglichkeiten.
- Basisplatz: Ein Platz, der vom Förster zugewiesen wird, keine Auswahlmöglichkeit.
Die Ruhezeiten variieren, wobei Generationsbäume beispielsweise eine Ruhezeit bis 2114 aufweisen können. Bei den Einzelplätzen beträgt die Ruhezeit 20 Jahre, die mit der letzten Beisetzung beginnt.
Herausforderungen und Bedenken in Bützow
Dennoch gibt es in Bützow einige Herausforderungen zu bewältigen. Hauptamtsleiter Frank Endjer äußerte in der Diskussion Bedenken bezüglich der finanziellen und logistischen Aufwände für die Einrichtung eines Bestattungswaldes. Notwendige Investitionen für die Infrastruktur sind nicht zu unterschätzen: von Graböffnungen über Geräteeinrichtungen bis hin zu Genehmigungen vonseiten der Stadt und des Landkreises.
Bürgermeister Christian Grüschow betont immerhin, dass Bützow über einen reichen Waldbestand von mehr als 300 Hektar verfügt, was die Suche nach einer geeigneten Fläche erleichtern könnte. Auch Wolfgang Wehrmann von der AfD sieht Potenzial in der Einbeziehung der Kirche, wo bereits Infrastruktur vorhanden ist. BWG-Stadtvertreterin Kristin Dahlmann ergänzt, dass der geplante Bestattungswald ohne Gebäude und Wege auskommen soll, um den naturnahen Gedanken zu bewahren.
Letzten Endes zeigen die positiven Rückmeldungen der Stadtvertreter, dass es eine Einigkeit über die Prüfung dieses neuen Bestattungsmodells gibt. Ein gemeinsamer Ausflug nach Grevesmühlen ist bereits in Planung, damit sich die Bützower ein Bild von der bestehenden Anlage machen können, bevor die Verwaltung weitere Schritte unternimmt.
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Ort | Bützow, Deutschland |
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