Eurofighter-Flüge: Immer weniger Beschwerden, mehr Dank aus der Region!

Güstrow: Wachsende Bürgerakzeptanz für Eurofighter-Flüge am Fliegerhorst Laage trotz Lärmbeschwerden und geplanter Ausbildungsausweitung.
Güstrow: Wachsende Bürgerakzeptanz für Eurofighter-Flüge am Fliegerhorst Laage trotz Lärmbeschwerden und geplanter Ausbildungsausweitung. (Symbolbild/MMV)

Eurofighter-Flüge: Immer weniger Beschwerden, mehr Dank aus der Region!

Güstrow, Deutschland - Am Fliegerhorst Laage im Landkreis Rostock ist der Fluglärm ein Thema, das immer wieder die Gemüter der Bürger bewegt. In diesem Jahr sind bisher vier Beschwerden über Lärmbelästigung durch militärische Flüge eingegangen. Das ist bei weitem weniger als in den Vorjahren, wo es beispielsweise 2024 noch 67 Beschwerden gab, ähnlich dem Vorjahr, als 76 Lärmmeldungen registriert wurden. Nordkurier berichtet, dass das Taktische Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“ sogar mehr Dankesbekundungen von Bürgern als Beschwerden erhalten hat.

Ein Lichtblick in der Sache: Viele Bürger haben aufgrund der verschärften Sicherheitslage in Europa ein gestiegenes Verständnis für die Übungsflüge entwickelt. Es ist nicht zu übersehen, dass sich in den letzten Jahren das Gefühl der Akzeptanz gegenüber militärischen Übungsflügen langsam verfestigt hat. Alle Beschwerden werden sorgfältig aufgezeichnet und die Flugdaten ausgewertet, wobei erfreulicherweise keine Verstöße gegen Vorschriften festgestellt wurden.

Vorsichtsmaßnahmen und Ausbildungspläne

Um die Lärmbelastung zu minimieren, wurden bereits konkrete Lärmschutzmaßnahmen ergriffen. Diese umfassen das Verbot von Überschallflügen über Rostock sowie die Reduzierung von Nachtflügen zwischen April und September. Zudem nehmen die Piloten Rücksicht auf Beisetzungen in den umliegenden Gemeinden und können, wenn nötig, alternative Anflugrouten wählen. Währenddessen plant das Luftwaffengeschwader, die Anzahl der ausgebildeten Piloten in den kommenden Jahren deutlich zu erhöhen, was eine Verdopplung der Ausbildungsanzahl von derzeit etwa 16 Piloten bedeutet. Nordkurier berichtet, dass ein Anstieg des Flugbetriebs jedoch nicht automatisch mit diesem Ausbau der Ausbildung einhergeht.

Zurückblickend auf die Flüge im Jahr 2022: Insgesamt wurden 3.361 Flugbewegungen des Geschwaders registriert, zuzüglich etwa 2.500 Flügen des Luftwaffengeschwaders 71 „Richthofen“, das in diesem Jahr an seinen Heimatstandort in Wittmund zurückverlegt wird.

Nachtflüge und Bürgeranliegen

Nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern, sondern auch in Bayern sind Nachtflüge ein brisantes Thema. Am Militärflugplatz in Neuburg an der Donau, beispielsweise, war die Bevölkerung seit Jahrzehnten an den Lärm gewöhnt. Dennoch empfinden Anwohner die Nachtflüge als besonders belastend. Hildegard Weis, eine Anwohnerin aus Marienheim, äußerte sich dazu und kann sich nicht an den Lärm gewöhnen. Trotz der Beschwerden unterstützt sie dennoch das Taktische Luftwaffengeschwader 74, das etwa 1.100 Arbeitsplätze bereitstellt. BR berichtet, dass die Luftwaffe Nachtflüge von Montag bis Donnerstag zwischen 19 und 22 Uhr plant, um die notwendige Ausbildung der Piloten zu gewährleisten.

Oberst Gordon Schnitger, Kommodore des Geschwaders, verteidigt die Nachteinsätze, da sie entscheidend sind, um Piloten auf spezielle Herausforderungen wie eingeschränkte Sichtverhältnisse vorzubereiten. Auch hier zeigt sich, dass die Beschwerden seit der Pandemie zugenommen haben; letztes Jahr wurden in Neuburg knapp 50 Beschwerden registriert. Anwohner fordern häufig eine Anpassung der Flugzeiten, um die Belastung durch Lärm zu reduzieren. Roland Habermeiner, Ortssprecher von Zell, hatte in der Vergangenheit die Einschränkung der Nachtflüge von 19 Uhr auf 18 Uhr vorgeschlagen. Merkur dokumentiert, dass die Luftwaffe ein Bürgertelefon eingerichtet hat, um die Sorgen der Anwohner ernst zu nehmen, und berichtet zudem von den hohen Flugstunden, die 2021 insgesamt 4.000 Stunden betrugen, mit einer baldigen Erhöhung in Aussicht.

Zusammenfassend bleibt die Situation im Bereich der militärischen Flüge ein spannendes Thema, das sowohl Herausforderungen als auch Chancen birgt. Während die Sicherheitslage es notwendig macht, pilotspezifische Ausbildungsstandards zu wahren, muss gleichzeitig auf die Belange der Anwohner Rücksicht genommen werden.

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OrtGüstrow, Deutschland
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