Digitale Passbilder kommen: Neubrandenburg wartet weiter auf Technik
Ab 1. Mai 2025 gelten in Mecklenburg-Vorpommern digitale Passbilder. Fehler und technische Verzögerungen sorgen für Unsicherheit.

Digitale Passbilder kommen: Neubrandenburg wartet weiter auf Technik
Die Umstellung auf digitale Passbilder in Deutschland bringt nicht nur frischen Wind in die Verwaltungsbüros, sondern sorgt auch für Neugier und einige Herausforderungen in Städten wie Neubrandenburg. Ab dem 1. Mai 2025 ist die bundesweite Pflicht für digitale Fotos in Kraft. Papierfotos haben endlich ausgedient und dies sorgt für frischen Wind in den Ämtern, auch wenn es derzeit noch ein paar Hürden zu überwinden gibt.
In Neubrandenburg sieht die Lage jedoch etwas anders aus: Aktuell gibt es hier noch keinen Automaten, um die neuen Passbilder erstellen zu können. Die Bundesdruckerei hat die benötigte Technik bisher nicht geliefert, mit einem voraussichtlichen Liefertermin im September 2025. Das stellt die Bürger vor Herausforderungen, da sie bis dahin auf andere Anbieter in der Stadt zurückgreifen müssen, um digitale Passbilder erstellen zu lassen.
Die neuen Anforderungen an Passbilder
Um für offizielle Dokumente wie Reisepässe, Führerscheine oder Personalausweise geeignet zu sein, müssen biometrische Passfotos bestimmte Anforderungen erfüllen. Dazu gehört eine Größe von 35 × 45 mm, wobei das Gesicht 70 bis 80 Prozent der Bildfläche einnehmen sollte. Außerdem müssen die Bilder mit einer Mindestauflösung von 300 dpi aufgenommen werden und sollten einen hellen, einfarbigen Hintergrund aufweisen, um Schattenbildung zu vermeiden. Auch der Gesichtsausdruck ist von Bedeutung: Lächeln ist nicht erlaubt, ein neutraler Blick in die Kamera ist Pflicht.
Nicht nur die technischen Neuerungen bringen frischen Wind, sondern auch die Möglichkeit, digitale Passbilder bequem über ein Zertifikat von einem Fotostudio einzureichen. Die Passbehörden werden dann die Bilder auf ihre Konformität prüfen und gegebenenfalls einen QR-Code zur Verfügung stellen, damit das Bild schnellsten abgerufen werden kann. Und das alles zielt darauf ab, Fälschungen und Manipulationen, etwa durch Morphing, zu verhindern – ein Problem, das in den letzten Jahren zugenommen hat.
Die Reaktionen der Bürger und Ämter
Der Übergang zur Digitalisierung hat nicht nur Technikbegeisterte, sondern auch Kritiker hervorgebracht. Einige Bürger äußern Bedenken wegen möglicher Softwarefehler, die insbesondere bei Kinderfotos Schwierigkeiten bereiten könnten. Zudem sind die Ämter noch nicht ganz auf die neue Realität vorbereitet: Während die Übergangsfrist für nicht technisch ausgestattete Ämter am 31. Juli 2025 abgelaufen ist, haben einzelne Verwaltungen, wie das Amt Demmin-Land, auf die gestiegene Nachfrage reagiert und ihre Öffnungszeiten verlängert, um den Antragstellern entgegenzukommen.
Um die Bürger zu entlasten, haben die Behörden auch eine Option für Personen ohne Smartphone oder Internet eingerichtet. Gegen eine Gebühr von sechs Euro können sie sich direkt in der Passbehörde fotografieren lassen. In Stuttgart und anderen Städten ist bereits der Einstieg in die Digitalisierung sichtbar: 10.000 neue Geräte sollen bis August 2025 in den Ämtern bereitstehen, die nicht nur Passfotos machen, sondern auch Fingerabdrücke und Unterschriften erfassen können.
Die Umstellung ist ambitioniert und wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Für Fotografen birgt die Umstellung jedoch hohe Kosten, die sich auf mehrere Tausend Euro summieren können. Doch mit einem guten Händchen könnte der Wandel auch Chancen für alle Beteiligten bringen – das gilt besonders für die Bürger, die sich auf eine rundum digitalisierte Welt freuen können.
In diesem Sinne: Bleiben Sie dran, das Thema Passbilder bleibt spannend!
Mehr Informationen hierzu finden Sie unter den Berichten von NDR, PhotoAid und Tagesschau.