Hitzeschutz weltweit: So gehen andere Länder mit der Sommerglut um!
Erfahren Sie, wie europäische Länder mit hitzebedingten Herausforderungen umgehen und welche Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung ergriffen werden.

Hitzeschutz weltweit: So gehen andere Länder mit der Sommerglut um!
Die Sommerhitze bringt nicht nur Urlaubsfeeling, sondern auch allerlei Herausforderungen mit sich, gerade bei uns in Mecklenburg-Vorpommern und in ganz Deutschland. Angesichts der steigenden Temperaturen gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Doch wie machen das andere europäische Länder, um ihre Bevölkerung zu schützen? SVZ berichtet von verschiedenen Ansätzen in Ländern wie Spanien, Italien und Griechenland.
In Griechenland zum Beispiel schließt man die bekannten touristischen Attraktionen wie die Akropolis, sobald die Temperaturen über 40 Grad steigen. Solche Maßnahmen sollen nicht nur den Touristen, sondern auch den einheimischen Arbeitnehmern zugutekommen. Seit diesem Sommer verbietet das griechische Arbeitsministerium Arbeiten im Freien zwischen 12 und 17 Uhr. Bei Zuwiderhandlungen drohen saftige Strafen von bis zu 2.000 Euro pro betroffenen Mitarbeiter.
Maßnahmen in Südeuropa
Spanien hat seine Hitzeschutzregelungen 2023 verschärft. Hier kommen Sonnensegel, Trinkwasserstellen und Abkühlräume zum Einsatz, um die Bevölkerung während Hitzewellen zu unterstützen. Die von der Regierung eingerichtete Siesta zwischen 14 und 17 Uhr ist traditionell, aber jetzt auch ein wichtiges Element der Gesundheitsvorsorge. Bei einem Verstoß gegen die Hitzeschutzmaßnahmen drohen Strafen bis zu fast einer Million Euro. Dies gilt auch, wenn es eine Hitzewarnung der Stufe Orange oder Rot gibt.
In Frankreich, einem weiteren Länderbeispiel, wurden die Vorschriften für den Hitzeschutz bei öffentlichen Arbeitgebern verschärft. Diese müssen nun mindestens drei Liter Wasser pro Mitarbeiter zur Verfügung stellen. In der Türkei werden Landarbeiter und Bauarbeiter angehalten, während der heißen Mittagsstunden im Schatten zu bleiben und ausreichend Wasser zu trinken.
Hitze und ihre Folgen in Deutschland
Die Folgen von Hitzewellen machen auch vor Deutschland nicht halt. taz berichtet, dass Deutschland jährlich mehr Hitzetote zu beklagen hat als Verkehrstote – 2023 waren es etwa 3.200 Hitzetote im Vergleich zu 2.839 Verkehrstoten. Besonders gefährdet sind alte Menschen, Kranke und Kinder. Aber auch gesunde Menschen sind nicht vor den negativen Auswirkungen der Hitze gefeit. Es wird sichtbar, dass viele Städte bereits Hitzeaktionspläne und spezielle Programme zur Unterstützung älterer Bevölkerungsteile während Hitzewellen haben.
Die Prognosen des Deutschen Wetterdienstes zeigen, dass die Zahl heißer Tage in Städten bis Mitte dieses Jahrhunderts erheblich steigt. So könnte zum Beispiel Hannover jährlich von fünf heißen Tagen auf zwölf steigen, während Stuttgart mit über 60 heißen Tagen rechnen muss. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat einen Hitze-Schutzplan angekündigt, der unter anderem Kühlzonen in medizinischen Einrichtungen vorsieht.
Der Klimawandel als Herausforderung
In einem aktuellen Bericht des RKI wird deutlich, dass der Klimawandel in Deutschland zu einer spürbaren Temperaturzunahme führt. Die Mitteltemperatur im letzten Jahrzehnt liegt etwa 2 °C über dem vorindustriellen Niveau. Hitze verschlimmert bestehende Beschwerden und führt während Hitzewellen zu einem deutlichen Anstieg der Sterbefälle. Daher ist Handlungsbedarf dringend notwendig, um die gesundheitlichen Folgen der Hitze zu mildern.
Die bereits erwähnten Vorschläge zur Finanzierung von Hitzeschutzmaßnahmen umfassen unter anderem die Einführung eines Hitzegeldes für Arbeitnehmer, die von Hitze betroffen sind. Die Pflege und der Erhalt von Stadtbäumen zur Temperaturregulierung sowie das Anstreichen von Dächern in hellen Farben sind ebenfalls Teil der Ansätze, um mit den steigenden Temperaturen besser umgehen zu können.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Hitze nicht nur eine Herausforderung darstellt, sondern auch eine Chance, innovative Lösungen für den Hitzeschutz zu entwickeln. Die Maßnahmen aus anderen europäischen Ländern könnten bei uns durchaus zur Anwendung kommen, um die Gesundheit der Bevölkerung während dieser heißen Tage zu schützen.