Kaiserslautern feiert neuen Frauennotruf: Ein Schutzraum für alle!
In Kaiserslautern wurde im September 2025 der Frauennotruf gegründet, um Opfer sexualisierter Gewalt zu unterstützen.

Kaiserslautern feiert neuen Frauennotruf: Ein Schutzraum für alle!
Kaiserslautern kann stolz auf eine neue Anlaufstelle für Frauen und Mädchen sein: der Frauennotruf, der im September 2025 gegründet wurde und Anfang November feierlich eingeweiht wurde. Diese Einrichtung hat sich zum Ziel gesetzt, bei sexualisierter Gewalt Unterstützung und Beratung zu bieten. Die engagierte Meike Camby hat über sieben Jahre für die Gründung gekämpft und damit einen entscheidenden Beitrag zu einer der wichtigsten sozialen Einrichtungen in der Region geleistet. Kaiserslautern ist nun das letzte rheinland-pfälzische Oberzentrum, das eine solche Fach- und Beratungsstelle für sexualisierte Gewalt sein Eigen nennen kann. Diese Tatsache hebt die Bedeutung des Frauennotrufs noch einmal besonders hervor, da er die erste Einrichtung ist, die die Beratung von Frauennotruf und Frauenhaus unter einem Dach vereint, wie SWR berichtet.
Ein großer Vorteil der neuen Struktur ist die enge Zusammenarbeit des Frauennotrufs mit dem Trägerverein der Frauenzuflucht Kaiserslautern. Die Verantwortlichen möchten damit Gewalt gegen Frauen sichtbarer machen und Synergien nutzen. Myriam Jung, eine der Hauptakteurinnen, betont, dass Übergriffe oft geleugnet oder übersehen werden. Umso wichtiger ist es, dass betroffene Frauen und Mädchen ab 14 Jahren die neu geschaffene Beratungsstelle in Anspruch nehmen können, auch wenn sie sich nicht sicher sind, ob sie Opfer sexualisierter Gewalt geworden sind. Die kompetenten Beraterinnen hören den Frauen aufmerksam zu und bieten individuelle Unterstützung an. Für Angehörige und Fachkräfte gibt es ebenfalls Beratungsmöglichkeiten. Informationen dazu liefert die Webseite des Frauennotrufs, die unter anderem telefonische und persönliche Gespräche ermöglicht.
Einzigartige Angebote für Betroffene
Das Konzept des Frauennotrufs umfasst nicht nur Beratung, sondern auch Präventionsarbeit und Aufklärung. Die Fachstelle geht aktiv auf verschiedene Kontexte von sexualisierter Gewalt ein, beispielsweise im privaten, beruflichen oder öffentlichen Raum, was die Relevanz der Einrichtung in der Gesellschaft unterstreicht. Die Macherinnen sehen sich auch in der gesellschaftspolitischen Verantwortung, das Bewusstsein für das Thema zu schärfen und Frauen zu stärken. Ein zentraler Aspekt ist, dass der Frauennotruf alle Geschlechtsidentitäten respektiert, einschließlich Frauen*, Mädchen* und TIN* (Transsexuelle, Intergeschlechtliche, Nicht-binäre Personen). Dies ist ein wichtiger Schritt hin zu einem inklusiven Verständnis, wie auf der Seite Frauen gegen Gewalt nachzulesen ist.
Die Finanzierung der Organisation wird durch das rheinland-pfälzische Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration sowie durch die Stiftung Bürgerhospital und die Stiftung Opferschutz Kaiserslautern ermöglicht. Um die Angebote weiter auszubauen und zu verstetigen, sind jedoch zusätzliche Förderungen notwendig, wie die Frauenministerin Katharina Binz bei der Eröffnung betonte. Angesichts der Tatsache, dass Kaiserslautern bis vor Kurzem das einzige Oberzentrum in Rheinland-Pfalz ohne Frauennotruf war, ist die Gründung dieser Einrichtung ein echter Meilenstein im Kampf gegen Gewalt an Frauen. Hier wird nicht nur Hilfe geboten, sondern auch aktiv an der gesellschaftlichen Wahrnehmung gearbeitet, um Berührungsängste abzubauen und Frauen einen geschützten Raum zu bieten.
Für alle Frauen und Mädchen, die Unterstützung benötigen, steht zusätzlich das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter der Nummer 116 016 rund um die Uhr zur Verfügung. Damit ist eine wichtige Hürde genommen, da betroffene Frauen nun leicht Zugang zu den benötigten Hilfsangeboten haben.