Freispruch im Zingst-Prozess: Angeklagter entfesselt neue Zweifel!
Landgericht Stralsund spricht 24-Jährigen vom Vorwurf des versuchten Totschlags in Zingst frei; keine Beweise für Täterschaft.

Freispruch im Zingst-Prozess: Angeklagter entfesselt neue Zweifel!
Im Landgericht Stralsund wurde Max L. von den Vorwürfen des versuchten Totschlags und der gefährlichen Körperverletzung freigesprochen. Der 24-Jährige stand im Verdacht, im August 2024 in Zingst aus einem Auto heraus auf zwei Männer geschossen zu haben, was zu lebensbedrohlichen Verletzungen eines 25-Jährigen und schweren Verletzungen eines 24-Jährigen geführt hatte, wie die Ostsee-Zeitung berichtet.
Die Vorwürfe waren schwerwiegend und sorgten für Aufsehen in der Region. Max L., der aus dem Demminer Raum stammt, war nach der Tat zunächst untergetaucht und wurde rund zehn Tage später in Stralsund festgenommen. Er verbrachte fünf Monate in Untersuchungshaft, bevor er unter Auflagen entlassen wurde. Wie NDR berichtet, begann der Prozess gegen ihn Ende Mai 2024.
Prozessverlauf und Zeugen
Zu Beginn des Prozesses bestritt Max L. die Vorwürfe. Die Staatsanwaltschaft hatte angeklagt, dass er bewusst auf den 25-Jährigen geschossen habe. Die Beweisaufnahme offenbarte jedoch Unstimmigkeiten: Zwei Zeugen identifizierten ihn als Schützen, während andere, die im Auto saßen, von einem anderen Schützen sprachen. Ein Bekannter des Angeklagten wiederum belastete den Beifahrer, der allerdings während des Verfahrens die Aussage verweigerte. Das Gericht ging letztlich davon aus, dass der Beifahrer der wahre Schütze war, und die Vorsitzende Richterin stellte fest, dass ein Tötungsvorsatz nicht nachgewiesen werden konnte.
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft kündigte an, das Urteil zu prüfen. Momentan ist der Freispruch noch nicht rechtskräftig und die beiden angeschossenen Männer befinden sich weiterhin im Krankenhaus, wie das NDR berichtet.
Totschlagsfälle in Deutschland
Die generelle Lage bezüglich Totschlagsdelikten in Deutschland ist nicht zu vernachlässigen. Statistiken zeigen, dass in den letzten Jahren eine gewisse Zahl an Fällen polizeilich erfasst wurde. Laut Daten des Bundeskriminalamtes lässt sich ein Anstieg in den Jahren von 2014 bis 2024 feststellen, die kürzlich vom Statista veröffentlicht wurden.
Was die Bevölkerung in Zingst nach dieser Sache bewegt, bleibt abzuwarten. Die Komplexität der Vorwürfe macht deutlich, wie schnell in solchen Fällen Unschuldsvermutungen auf die Probe gestellt werden können und wie wichtig solide Beweissicherung in der Rechtsprechung ist.