Greifswalder Schüler verwiesen: Skandal um rechtsextreme Geste!

Greifswalder Schüler verwiesen: Skandal um rechtsextreme Geste!
Greifswald, Deutschland - Die Ereignisse an einer Schule in Greifswald werfen einen dunklen Schatten auf unsere Bildungseinrichtungen. Zwei Neuntklässler wurden kürzlich von ihrer Schule verwiesen, nachdem sie während einer Klassenfahrt ins ehemalige Konzentrationslager Auschwitz eine rechtsextreme Geste ausgeführt hatten. Während einer Stippvisite im Geschichtsunterricht zeigte ein Schüler den White-Power-Gruß, was einen anderen Schüler dazu veranlasste, den Moment im Bild festzuhalten. Dieses erschreckende Verhalten macht deutlich, dass rechtsextreme Ideologien auch in Schulen Fuß fassen können, was von n-tv ausführlich berichtet wird.
Die Schulleitung reagierte prompt: Die Schule erstattete Anzeige, und das Schweriner Bildungsministerium bestätigte die Vorgänge und den Schulverweis der beiden Schüler. Die Schüler sollen nun an verschiedene Schulen mit gleichem Bildungsabschluss transferiert werden. Die Eltern haben sich juristisch vertreten lassen und Rechtsmittel eingelegt. Ein Eilverfahren läuft bereits am Verwaltungsgericht Greifswald. Interessanterweise hatte das Ministerium erst Anfang Juni von den Vorfällen erfahren, da die Schule diese verspätet meldete.
Erziehungsfragen und Prävention
Die Vorfälle in Greifswald sind jedoch kein Einzelfall. Schülervertretungen in den ostdeutschen Bundesländern beklagen zunehmend, dass rechtsextremes Gedankengut an Schulen verbreitet wird. Im Rahmen einer gemeinsamen Erklärung fordern Landesschülerräte aus mehreren Bundesländern, darunter auch Mecklenburg-Vorpommern, ein entschlossenes Gegensteuern der Politik. Besondere Aufmerksamkeit wird auf die Lehrerfortbildungen gelegt, da viele Lehrkräfte oft überfordert sind und nicht ausreichend vorbereitet wurden, um mit extremistischen Vorfällen umzugehen. Laut Tagesschau hat die Bildungsforscherin Nina Kolleck bereits auf diese traurige Realität hingewiesen.
Der Anstieg rechtsextremer Vorfälle zeigt sich auch in den Zahlen: Allein in Sachsen stieg die Zahl von 73 Vorfällen im Jahr 2019 auf 149 im Jahr 2023. Brandenburg berichtet von 123 dokumentierten rechtsextremistischen Äußerungen im Schuljahr 2022/2023. Die Dunkelziffer dürfte jedoch weitaus höher sein, da viele Schulleitungen Vorfälle nicht melden. Eine Umfrage des Thüringer Lehrerverbands ergab, dass 38 % der Befragten von rechtsextremistisch motivierter Gewalt berichten.
Der Weg nach vorn
Die Forderungen zur Stärkung der Fächer Politik oder Sozialkunde sowie die Einführung verpflichtender Fortbildungsmaßnahmen für Lehrkräfte haben hohe Priorität. In Sachsen hingegen gibt es bereits Maßnahmen in Form eines Moduls zur politischen Bildung für angehende Lehrkräfte. Der Drang nach mehr Aufklärung und Prävention ist mehr als offensichtlich, vor allem, wenn selbst Schüler wie der 18-jährige Stefan Tarnow von Hakenkreuzen in Klassenzimmern berichten. Es wird Zeit, dass nicht nur auf bestehende Strategien verwiesen wird, sondern auch konkret und konsequent gehandelt wird, um die Akzeptanz von extremistischen Gedankengut an Schulen zu verringern.
Der Fall aus Greifswald sollte die gesamte Gesellschaft alarmieren und verdeutlicht: Hier liegt ein großes Problem vor, dem wir uns gemeinsam stellen müssen. Schulleitungen, Lehrer, Eltern und die Politik sind gefordert, aktiv zu werden und zu zeigen, dass es keinen Platz für extremistische Ideologien in unseren Schulen gibt. So können wir sicherstellen, dass unsere Bildungseinrichtungen Orte der Toleranz und Werte bleiben, wo Vielfalt gelebt und respektiert wird.
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Ort | Greifswald, Deutschland |
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