Sternbergs Wiederwahl: Fair Play oder Wahlkampf mit Schatten?

Am 17.06.2025 wurden in Vorpommern-Greifswald die Landratswahlen entschieden; Amtsinhaber Stefan Sternberg (SPD) verteidigt seine Wahl und sieht sich Kritik am Wahlkampf ausgesetzt.
Am 17.06.2025 wurden in Vorpommern-Greifswald die Landratswahlen entschieden; Amtsinhaber Stefan Sternberg (SPD) verteidigt seine Wahl und sieht sich Kritik am Wahlkampf ausgesetzt. (Symbolbild/MMV)

Sternbergs Wiederwahl: Fair Play oder Wahlkampf mit Schatten?

Vorpommern-Greifswald, Deutschland - Am 17. Juni 2025 fanden in mehreren Landkreisen in Mecklenburg-Vorpommern die Landratswahlen statt, deren Ergebnisse teils für Gesprächsstoff sorgen. Allen voran die Wiederwahl von Stefan Sternberg (SPD) im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Bemerkenswerterweise holte er sich dabei 58 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang. Neben dieser beeindruckenden Leistung stellt sich jedoch die Frage nach der Fairness seines Wahlkampfs, die von verschiedenen Seiten thematisiert wird. Laut Nordkurier waren viele Wähler mit ihrer Stimme ganz bewusst und ohne äußeren Druck am Werk.

Ein Aufsehen erregender Aspekt des Wahlkampfes war die Nutzung gemeinsamer Plakate und Videos mit bekannten Unterstützern, darunter der Bauer Korl, Jörg Klingohr, sowie Brigadegeneral a.D. Gerd Kropf. Diese beiden Personen hatten zwischen 2020 und 2024 wirtschaftliche Verbindungen zum Landkreis und sorgten damit für eine Menge Diskussionen. Während Sternberg betont, die Unterstützung basiere auf „gegenseitiger Achtung und freundschaftlicher Verbundenheit“, kritisiert der Norddeutsche Rundfunk die Umstände als möglicherweise unfair.

Kritik am Wahlkampf

So mancher politische Gegner, darunter Dietmar Friedhoff (AfD) und Simone Borchardt (CDU), äußerte seine Bedenken hinsichtlich der Wahlkampfpraxis und der Präsenz von Sternberg. Insbesondere das Aufeinandertreffen von wirtschaftlichen Interessen und politischer Werbung wirft Fragen auf. Obgleich die regionale SPD versichert, dass die Ausgaben im oberen fünfstelligen Bereich, also unter 100.000 Euro, lagen und nicht teurer waren als vor sieben Jahren, bleibt der Eindruck der Ungleichheit bestehen. Tatsächlich setzte Sternberg auf eine Vielzahl von Großplakaten und eine aggressive Social-Media-Strategie, die in der Tat stark wahrnehmbar waren, wie Tagesschau berichtet.

Transparency International ist ebenfalls auf den Zug aufgesprungen. Sie sehen zwar keine anderen Probleme mit den Wahlwerbung von Kropf und Klingohr, fordern aber mehr Transparenz bezüglich der Verflechtungen zwischen Sternberg und seinen Werbepartnern. Insbesondere wird bemängelt, dass die Chancengleichheit für andere Kandidaten gefährdet sei. „Hier ist ein Graubereich entstanden“, sagt der Grünen-Kandidat Philipp Lübbert und bringt damit auf den Punkt, was vielen im Kreis durch den Kopf geht.

Ein Blick auf den Wahlkampf

Wie steuert man einen Wahlkampf, der sowohl die Unterstützer als auch die Unentschiedenen anspricht? Dies ist ein zentrales Anliegen beim Wahlkampf-Management, das in der Regel schon lange vor den Wahlen beginnt. Die Vorbereitung auf solche Veranstaltungen nimmt oft bereits ein Jahr vorher Fahrt auf, wie aus den Strategien für Wahlkämpfe hervorgeht. Correspondingly, werden schon Monate vor der Wahl zentrale Themen präsentiert, um die Wähler bestmöglich an das eigene Programm heranzuführen, wie Bundestagswahl BW aufzeigt.

Im Fall von Stefan Sternberg stellt sich die Frage, ob seine Strategie gelungen ist oder ob sie letztlich Fehler aufzeigt, die sich in den kommenden Monaten noch rächen könnten. Angesicht der kritischen Stimmen und der Herausforderungen, die die öffentliche Wahrnehmung ebenfalls mit sich bringt, kann man gespannt sein, wie sein Mandat die nächsten Schritte gestalten wird.

Details
OrtVorpommern-Greifswald, Deutschland
Quellen