Umstrittener Fahrstuhl stoppt Schulumbau in Ueckermünde – 10.000 Euro gefordert!

Umstrittener Fahrstuhl stoppt Schulumbau in Ueckermünde – 10.000 Euro gefordert!
Ueckermünde, Deutschland - Die Renovierung der Regionalen Schule in Ueckermünde gestaltet sich als echte Herausforderung. Eigentlich war die Bauzeit auf über ein Jahr festgelegt, doch die Fertigstellung scheint sich bis zum Sommer 2025 hinzuziehen zu werden. Der Grund dafür? Eine Vielzahl von Schwierigkeiten, die unter anderem aus der Vergabe von Gewerken resultieren. Im ersten Anlauf gelang es nicht, geeignete Baufirmen zu finden, was die Dinge unnötig compliciert hat. Doch das ist nicht das einzige Problem: Ein Nachbar verweigert die Zustimmung zum Anbau eines Fahrstuhls, was den Fortschritt erheblich bremst. Der Fahrstuhl ist jedoch unerlässlich, um den Zugang zu den Obergeschossen von Haus 1 und die Umwandlung zur Inklusionsschule zu ermöglichen. Bürgermeister Jürgen Kliewe betont, dass der fehlende Fahrstuhl die Inklusion stark einschränken würde.
Die Abstandsregelung zu den Nachbargrundstücken beträgt drei Meter, doch in diesem Fall reicht die Abstandsfläche von 0,84 Quadratmetern mutmaßlich nicht aus, da der Fahrstuhl auf dem Schulhof steht. Der Nachbar fordert eine Entschädigung von 10.000 Euro für seine Zustimmung, was der Bürgermeister jedoch zurückweist. Um die Sache schließlich ins Rollen zu bringen, hat die Stadt beim Landkreis Vorpommern-Greifswald einen Antrag auf eine Abweichung von der Landesbauordnung gestellt. Bauamtsleiter Sven Behnke zeigt sich optimistisch, dass die Ausnahmegenehmigung erteilt wird. Diese Flexibilität könnte entscheidend sein, um die Inklusionsziele der Schule zu verwirklichen.
Fortschritte in den Bauarbeiten
Die aktuellen Bauarbeiten in der Goetheschule, die zu diesem Umbau-Projekt gehören, verlaufen nicht ohne Schwierigkeiten. Falsch gelieferte Türzargen und mutwillige Beschädigungen stehen den Baufortschritten im Weg. Dennoch wurden bereits Bodenfliesen im Kellergeschoss von Haus 4 verlegt und das Behinderten-WC ist gefliest. Auch die Elektroarbeiten laufen bereits. In Haus 1 wird derzeit der Fußboden im Sanitärbereich herausgerissen, um die Grundleitungen zu verlegen. Zwischen den Häusern 2 und 3 entsteht ein Verbinder mit Toiletten und einem weiteren Fahrstuhl, was die Barrierefreiheit weiter verbessern soll.
Insgesamt zeigen sich die Fördermittelgeber einverstanden und haben der Schule mehr Zeit für die Bauarbeiten eingeräumt. Bis zum Silvestertag 2025 müssen die umfangreichen Umbauten abgeschlossen sein. Hier fließen rund 5 Millionen Euro in das Projekt, das nicht nur eine bauliche, sondern auch eine gesellschaftliche Herausforderung darstellt. Barrierefreiheit in Schulen ist schließlich mehr als nur eine bauliche Fragestellung; es geht um Chancengleichheit für alle Schüler, Lehrer und Besucher, wie auch die UN-Behindertenrechtskonvention fordert.
Die Vision einer inklusiven Schule
Die Umsetzung von Inklusion in Schulen stößt immer wieder auf verschiedene Hürden. Laut einer Studie zur schulischen Inklusion zeigen mehrere Bundesländer, wie zum Beispiel Baden-Württemberg oder Bayern, wenig Fortschritt bei der Umsetzung der UN-Konvention, während in Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein Entwicklung geschehen ist. Mecklenburg-Vorpommern wird hier als positives Beispiel angeführt, da die Transformation hin zu inklusiven Regelschulangeboten aktiv gefördert wird. Die Barrierefreiheit der Schule wird somit auch zu einem wichtigen Indikator für die Umsetzung inklusiver Bildung. Die Herausforderungen in der Planung von barrierefreien Schulen, wie sie auch durch dbz.de beschrieben werden, verdeutlichen, dass für jede Behinderung eine Lösung gefunden werden muss, um einen gleichberechtigten Zugang zu ermöglichen.
Abschließend sei gesagt, dass die Bauarbeiten ein wichtiges Fundament für die Zukunft der Schule in Ueckermünde legen sollten. Der Weg dahin ist steinig, doch mit einem guten Händchen und der nötigen Entschlossenheit könnten bald alle Kinder und Jugendlichen der Region Zugang zu einer modernen, barrierefreien Lernumgebung finden, die den Anforderungen der Zeit gerecht wird. Das liegt nicht nur im Interesse der betroffenen Schüler, sondern in der Verantwortung der gesamten Gesellschaft.
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Ort | Ueckermünde, Deutschland |
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