Eltern und Freunde als Lehrer: Jobmesse in Dömitz zeigt Lösungen!

Jobmesse in Dömitz am 16. Juni 2025: Eltern werden ermutigt, als Lehrer einzusteigen. 12 Stellen ausgeschrieben, Dr. Warmt betont Dringlichkeit.
Jobmesse in Dömitz am 16. Juni 2025: Eltern werden ermutigt, als Lehrer einzusteigen. 12 Stellen ausgeschrieben, Dr. Warmt betont Dringlichkeit. (Symbolbild/MMV)

Eltern und Freunde als Lehrer: Jobmesse in Dömitz zeigt Lösungen!

Dömitz, Deutschland - Am 16. Juni 2025 fand im gymnasialen Schulzentrum in Dömitz eine Jobmesse statt, die ganz im Zeichen des dringend benötigten Lehrerpersonals stand. Diese Veranstaltung hatte zum Ziel, sowohl interessierte Personen als auch Eltern zu ermutigen, sich für den Lehrerberuf zu engagieren und Kontakte zu knüpfen. Der Nordkurier berichtet, dass die Regionale Schule und Grundschule Malliß an dieser Messe teilnahm und für das kommende Schuljahr zwölf Lehrerstellen ausgeschrieben sind. Dr. Marcel Warmt, Leiter des Schulzentrums, unterstrich die Dringlichkeit, diese offenen Stellen zu besetzen.

Die Jobmesse verzeichnete eine höhere Besucherzahl als erwartet und zeigt, dass das Interesse an einem Quereinstieg in den Lehrerberuf wächst. Der Prozess könnte einfacher nicht sein: Nach einer Bewerbung folgt ein dreimonatiger Intensivkurs, der durch praktische Erfahrungen im Klassenzimmer ergänzt wird. Wer bereits über Vorqualifikationen verfügt, kann nach fünf Jahren in den Beruf integriert werden, ohne solche Qualifikationen dauert es sieben Jahre. Dr. Warmt betont dabei, dass das wichtigste Kriterium für angehende Lehrer die Fähigkeit ist, Kindern etwas zu vermitteln.

Die Lage der Lehrkräfte in Deutschland

Trotz solcher Initiativen steht das Bildungssystem in Deutschland unter Druck. Der Lehrkräftemangel führt zu einer steigenden Anzahl von Quer- und Seiteneinsteigern an Schulen. *Statistisches Bundesamt* stellt fest, dass im Schuljahr 2021/22 schon 8,6 % der Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen ohne anerkannte Lehramtsprüfung unterrichteten, was einem Anstieg von 5,9 % im Jahr 2011/12 entspricht. Der Mangel wird insbesondere von den Universitäten nicht ausgeglichen, da die Anzahl der Lehramtsabsolventen rückläufig ist.

Im aktuellen Schuljahr 2023/24 liegt der Anteil der Lehrkräfte ohne anerkannte Lehramtsprüfung sogar bei 10,5 Prozent. An beruflichen Schulen liegt dieser Anteil bei druckvollen 16,6 Prozent. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, haben sich die Anteile der Quereinsteiger in den letzten neun Jahren nahezu verdoppelt. In Mecklenburg-Vorpommern waren im Vorjahr 37 Prozent der neu eingestellten Lehrkräfte Quereinsteiger, ein deutlich höherer Wert als in Bayern, wo dieser Anteil unter zwei Prozent liegt.

Forderungen nach Veränderungen

Die Gründe für diesen Trend sind komplex und vielfältig. Experten fordern einheitliche Bedingungen und Qualitätsstandards für den Einstieg in den Lehrerberuf und weisen darauf hin, dass Quereinsteiger zwar in Fächern wie Mathematik vergleichbare fachliche Kenntnisse wie ausgebildete Lehrer haben, aber oft in der psychologisch-pädagogischen Ausbildung schwächeln. Die Kultusministerkonferenz hat bereits die Ausbildungsregeln gelockert, um Lehrkräfte mit nur einem Fach zuzulassen, aber ob das ausreicht, um die Herausforderungen zu bewältigen, bleibt fraglich.

Die Entwicklung zeigt deutlich, dass die Bildungspolitik in Deutschland Reformbedarf hat. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Maßnahmen ergriffen werden, um sowohl die Anzahl der Lehrkräfte zu erhöhen als auch die Qualität der Ausbildung sicherzustellen. Der kommende Schuljahrbeginn könnte hier bereits entscheidende Weichen stellen.

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OrtDömitz, Deutschland
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