Kampfjets über Parchim: Lärmschutz oder Trainingsnotwendigkeit?

Kampfjets über Parchim: Lärmschutz oder Trainingsnotwendigkeit?
Parchim, Deutschland - Gerade heute, am 17. Juni 2025, sorgte der Lärm zweier Eurofighter im Landkreis Ludwigslust-Parchim für Aufsehen. Diese Kampfjets flogen vom Fliegerhorst Laage aus über eine Route, die sie über Sternberg, zwischen Parchim und Crivitz, bis hin nach Neustadt-Glewe führte. Mit Geschwindigkeiten von bis zu 950 km/h und der Aufgabe, als Zieldarstellung für zwei weitere Kampfflugzeuge zu agieren, zeigt sich einmal mehr die intensive militärische Nutzung des größten Übungsluftraums Deutschlands, der sich von der Insel Rügen bis Wittstock in Brandenburg erstreckt. Der Übungsraum, bekannt als MVPA 401 (Military Variable Profile Area), hat sich im Laufe der Jahre zur Drehscheibe für militärische Trainingsflüge entwickelt, die oft auch Lärm für die Anwohner mit sich bringen. Laut dem Nordkurier wurden im Jahr 2023 insgesamt 524 Lärmbeschwerden von Anwohnern registriert, wobei die Luftwaffe stets darauf hinweist, dass keine Verstöße gegen flugbetriebliche Bestimmungen festgestellt wurden.
Insgesamt erstreckt sich das Kerngebiet des MVPA über eine Vielzahl von Sektoren, verteilt auf eine West-Ost-Ausdehnung, die sich von Schwaan im Landkreis Rostock bis Anklam erstreckt. Wenn die Luftwaffe diesen Luftraum für ihre Übungszwecke reserviert, wird der zivile Flugverkehr um die aktivierten Zonen herumgeleitet. Ein Blick auf die aktuellen Nutzungsstatistiken zeigt, dass der MVPA in 2023 insgesamt 571 Nutzungsstunden hatte, was ihn zu einem der am intensivsten genutzten Übungslufträume Deutschlands macht, nur übertroffen von TRA Lauter im Südwesten mit 687 Stunden. Auch wenn dieser Lärm für viele unangenehm ist, ist er doch ein notwendiges Übel für die Ausbildung der Eurofighter-Piloten in Deutschland.
Überschall-Trainingsflüge in Österreich
Zurückblickend ist auch das Bundesheer in Österreich nicht untätig. In einer ähnlichen Zeitspanne, von 25. Mai bis 5. Juni 2020, fanden dort Eurofighter-Trainingsflüge statt, bei denen die Piloten Abfangmanöver im Überschallbereich absolvierten. Diese täglichen Flüge wurden zwischen 8:00 und 16:00 Uhr durchgeführt und stellten sicher, dass die Luftraumüberwachung in Österreich stets auf der Höhe der Zeit ist. Ein Bericht von MeinBezirk hebt hervor, dass während dieser Trainingsmaßnahmen Maßnahmen zur Geräuschreduzierung ergriffen wurden, um den Lärm für die Anwohner so gering wie möglich zu halten. Beispielsweise wurden kurze Beschleunigungsphasen und eine Dokumentation der Schallverteilung in den Flugplänen berücksichtigt.
Doch nicht nur eine reduzierte Geräuschentwicklung ist wichtig. Das Training fand unter realen körperlichen Belastungen statt, was von den Piloten höchste Konzentration und Fitness fordert. Die Schallproduktion war zudem abhängig von der Flughöhe, der Geländestruktur und den vorherrschenden Wetterbedingungen. Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Aufrechterhaltung der Flugsicherheit oberste Priorität. Ein Ansprechpartner für solche Lärmbeschwerden im österreichischen Trainingsraum ist Major Schubert Sebastian, erreichbar unter der Telefonnummer 0664 622 4744.
Fazit: Militärische Flüge und ihre Auswirkungen
Es steht fest, dass die militärischen Flüge sowohl in Deutschland als auch in Österreich eine wichtige Rolle in der Luftsicherheit spielen. Auch wenn die Trainingsflüge nicht immer auf Gegenliebe stoßen, ist die Notwendigkeit für effektive und realitätsnahe Ausbildung für die Piloten unbestritten. Die Anwohner sind eingeladen, ihre Fragen und Beschwerden unter den angegebenen Kontaktinformationen direkt an die zuständigen Behörden zu richten. So wird sichergestellt, dass sowohl die Sicherheitsstandards der militärischen Ausbildung als auch die Belange der Anwohner in Einklang gebracht werden können.
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Ort | Parchim, Deutschland |
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