Alarmierende Überstundenflut in Nordwestmecklenburg: Gesundheit in Gefahr!

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In Gadebusch wird auf die immense Arbeitsbelastung von 190.000 täglichen Stunden hingewiesen, während Gewerkschaften vor gesundheitlichen Risiken warnen.

In Gadebusch wird auf die immense Arbeitsbelastung von 190.000 täglichen Stunden hingewiesen, während Gewerkschaften vor gesundheitlichen Risiken warnen.
In Gadebusch wird auf die immense Arbeitsbelastung von 190.000 täglichen Stunden hingewiesen, während Gewerkschaften vor gesundheitlichen Risiken warnen.

Alarmierende Überstundenflut in Nordwestmecklenburg: Gesundheit in Gefahr!

Im Nordwesten Mecklenburg-Vorpommerns geht es zur Sache: Arbeitnehmer stemmen täglich stolze 190.000 Arbeitsstunden. Diese hohen Zahlen werfen jedoch einige ernste Fragen auf, insbesondere in Bezug auf die Arbeitsbedingungen und die Gesundheit der Beschäftigten. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) warnt eindringlich vor den Folgen der hohen Arbeitsbelastung.

Ein Blick auf die Überstunden zeigt, dass im Jahr 2022 etwa 1,5 Millionen Überstunden unbezahlt geleistet wurden, davon rund 781.000 zum Nulltarif. Bei dieser Zahlen sollten Alarmglocken läuten! Jörg Dahms, Geschäftsführer der NGG Mecklenburg-Vorpommern, kritisiert die Pläne der Bundesregierung, den 8-Stunden-Tag abzuschaffen und stattdessen längere 12-Stunden-Schichten zu ermöglichen. Das mache die ohnehin schon angespannte Situation noch schlimmer.

Die gesundheitlichen Risiken der Überarbeitung

Die zahlreichen Überstunden haben nicht nur Auswirkungen auf die Produktivität, sondern auch auf die Gesundheit der Beschäftigten. Laut der NGG können übermäßige Arbeitszeiten zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Kopfschmerzen, Schwindel und Schlafstörungen sind nur einige der Symptome, die bei überarbeiteten Arbeitnehmern häufig beobachtet werden. Langfristig kommen noch ernste Erkrankungen wie Burnout, Depressionen und diabetesbedingte Folgeerkrankungen hinzu.

Zudem erweist sich der Schichtdienst als besondere Belastungsprobe. Beschäftigte, die in Schichtarbeit tätig sind, stehen nicht nur unter größerem Druck, sondern sind auch ungünstigen Arbeitsbedingungen ausgesetzt. Unregelmäßige Arbeitszeiten und wechselnde Schichten beanspruchen die körperliche und psychische Gesundheit, was laut einer Studie zu einem schlechteren Gesundheitszustand führt.

Die Gefahren zu langer Arbeitszeiten

Gerade für Arbeitnehmer, die regelmäßig mehr als 8 Stunden am Tag arbeiten, steigt das Unfallrisiko erheblich. Ab der zwölften Arbeitsstunde verdoppelt sich laut Statistik die Unfallrate. Dies ist ein weiterer Grund, weshalb die NGG den Erhalt des bestehenden Arbeitszeitgesetzes fordert, um die maximalen Arbeitszeiten pro Tag zu schützen.

Außerdem befürchtet man, dass die hohen Arbeitszeiten die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ebenso erschweren. Ein plötzlicher Anstieg der Arbeitszeiten könnte ganz besonders Frauen, die oft Teilzeit arbeiten, in die Bredouille bringen, da bereits heute viele von einem gewissen Gender-Care-Gap betroffen sind. Zwei Drittel der Mütter mit Kindern unter 18 Jahren müssen sich zwischen Job und Familie aufteilen, was die Situation zusätzlich verkompliziert.

Angesichts dieser kritischen Lage planen die Gewerkschaften, die Interessen der Beschäftigten stärker zu vertreten. Tarifverträge könnten wichtige Flexibilität bieten und helfen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Laut aktuellen Umfragen möchten über 72% der Beschäftigten maximal 8 Stunden arbeiten, wobei 98% weniger als 10 Stunden pro Tag anstreben. Hier liegt ein deutliches Signal, dass die Lebensqualität der Arbeitnehmer wieder in den Vordergrund gerückt werden sollte.