Alarmierende Zukunft: Grevesmühlen verzeichnet niedrigste Geburtenzahlen!

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In Grevesmühlen sinkt die Geburtenrate dramatisch. 2023 wurden nur 20 Babys geboren, während die Stadt mit Bevölkerungsrückgang kämpft.

In Grevesmühlen sinkt die Geburtenrate dramatisch. 2023 wurden nur 20 Babys geboren, während die Stadt mit Bevölkerungsrückgang kämpft.
In Grevesmühlen sinkt die Geburtenrate dramatisch. 2023 wurden nur 20 Babys geboren, während die Stadt mit Bevölkerungsrückgang kämpft.

Alarmierende Zukunft: Grevesmühlen verzeichnet niedrigste Geburtenzahlen!

Die Geburtenrate in Grevesmühlen ist seit Jahren auf einem alarmierenden Tiefstand. Im ersten Halbjahr 2023 erblickten in der kleinen Stadt nur 20 Babys das Licht der Welt. Zum Vergleich: Vor zwei Jahrzehnten wurden hier noch über 100 Kinder pro Jahr geboren. Dies entspricht einem Rückgang von über 50 Prozent und ist ein klarer Fingerzeig auf die demografischen Veränderungen in der Region, wie die Ostsee-Zeitung berichtet. Aktuell leben nur noch 10.435 Menschen in Grevesmühlen; im Januar waren es noch 10.508. Die sinkende Bevölkerung ist also ein dringendes Thema, das nicht ignoriert werden kann.

Wenig rosig sieht es auch im angrenzenden Landkreis Nordwestmecklenburg aus. Hier gab es 2010 noch 9.166 Kinder unter sieben Jahren, während diese Zahl heute auf 6.949 gesunken ist, was einen Rückgang von fast 25 Prozent bedeutet. Besonders besorgniserregend ist die Situation der Kitas und der Tagesmütter in der Region. Eine Kita in Damshagen steht vor der Schließung, weil die Auslastung nicht mehr gesichert werden kann. Der Träger hat bereits zum Jahresende den Vertrag gekündigt. So schlossen im vergangenen Jahr bereits mehrere Kitas, da die Zahl der Kinder nicht ausreicht, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Im gesamten Landkreis zählt man derzeit 113 Kitas, während die Zahl der Tagesmütter von 151 auf 65 in den letzten 15 Jahren gesunken ist.

Demografie und gesellschaftliche Veränderungen

Die aktuelle Situation ist kein Einzelfall. Der demografische Wandel zeigt sich auch in anderen ostdeutschen Städten, wo niedrige Geburtenraten und der Mangel an Zuwanderern zu leeren Kitas führen. So wird in Bad Tabarz ein Kinder- und Jugendcampus geplant, um junge Familien anzuziehen. Auch die Kita „Pinoccio“ in Erfurt muss mit kreativen Werbemaßnahmen um die Eltern werben, da momentan nur zehn ihrer 35 Plätze belegt sind. Dr. Sebastian Köllner vom Thüringer Infrastrukturministerium weist darauf hin, dass die Geburtenzahlen in Thüringen in den letzten Jahren drastisch gesunken sind – von stabilen 17.000 Geburten pro Jahr auf nur noch 13.000 seit 2023. Diese Entwicklungen sind als demografischer Echoeffekt zu verstehen, bedingt durch wirtschaftliche und gesellschaftliche Unsicherheiten.

Statistiken belegen die weitreichenden Folgen dieser Trends. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland 692.989 Kinder geboren, was den niedrigsten Wert seit 2013 darstellt. Die geburtenstatistischen Kennzahlen sprechen eine klare Sprache: Die zusammengefasste Geburtenziffer ist von 1,49 Kindern je Frau im Jahr 2022 auf 1,38 im Jahr 2023 gefallen. Der Rückgang nimmt also stetig zu, und die Aussichten auf eine Besserung sind eher trübe.

Auswirkungen auf die Gemeinschaft

Die Folgen dieser demografischen Veränderungen sind auch in der Gemeinschaft zu spüren. Viele Kitas in Grevesmühlen und Umgebung sehen sich mit der Herausforderung konfrontiert, ihre Einrichtungen finanzieren zu können. Die Tatsache, dass trotz 110 Sterbefällen im ersten Halbjahr nur eine leicht abnehmende Einwohnerzahl zu verzeichnen ist, zeigt, dass viele neue Bewohner in die Region ziehen. Insgesamt gab es 231 Zuzüge, was eine gewisse Hoffnung für die Zukunft darstellt. Unter den Neuzugezogenen sind 522 Personen mit ausländischem Pass, die das soziale und demografische Bild der Stadt mitgestalten.

In den Gemeinden wie Bernstorf, Gägelow und Upahl blieben jedoch die Geburtenzahlen weiter extrem niedrig. Die Mütter und Väter dort haben von der Stabilität auf der einen Seite als auch von den Herausforderungen des Alltags auf der anderen zu kämpfen. Der demografische Wandel sorgt dafür, dass Kinderbetreuung und die nähere Zukunft von Grevesmühlen nach neuen Lösungen suchen müssen.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Lage in Grevesmühlen eine Mischung aus Herausforderungen und Möglichkeiten darstellt. Die Stadt und die Gemeinden stehen in der Pflicht, attraktive Rahmenbedingungen zu schaffen, um neue Familien anzusiedeln und bestehende zu unterstützen. Ein gutes Händchen in der Stadtentwicklung und ein wachsames Auge auf die gesellschaftlichen Veränderungen könnten die Weichen für eine positive Zukunft stellen.