Kreisdebatte: Weniger Geld für Jugendförderung in der Seenplatte!
Diskussion über Jugendförderung in der Mecklenburgischen Seenplatte: Geplante Ausgaben & Projekte stehen zur Debatte.

Kreisdebatte: Weniger Geld für Jugendförderung in der Seenplatte!
Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte steht die Jugendförderung aktuell im Mittelpunkt einer angeregten Diskussion. Der Kreisausschuss beschäftigt sich mit den geplanten Ausgaben für die nächsten Jahre, die für Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 21 Jahren bereitgestellt werden. Dabei stellt das Land 7,10 Euro pro Kopf bereit, unter der Voraussetzung, dass der Kreis denselben Betrag zur Verfügung stellt. Laut NDR möchte der Kreis ebenfalls 7,10 Euro ausgeben, was im Vergleich zu den bisherigen 9 Euro eine spürbare Reduzierung darstellt.
Die Hintergründe dieser Entscheidung sind besorgniserregend: Der Kreishaushalt verzeichnet ein Minus von 50 Millionen Euro. Dies führt dazu, dass neue Projekte gestrichen werden müssen und die Mittel für Ferien- und Freizeitangebote ohnehin schon nicht ausreichen. Melanie Dango vom BSW sieht Handlungsbedarf und fordert zusätzlich 70.000 Euro für die Jugendförderung, um zumindest einen Teil der entstandenen Lücken schließen zu können. Eine endgültige Entscheidung des Kreistags wird im Oktober getroffen.
Finanzierung der Jugend- und Schulsozialarbeit
Neben der Diskussion über die aktuellen Mittel hat der Landkreis eine Vereinbarung mit dem Sozialministerium unterzeichnet, die die Jugend- und Schulsozialarbeit betrifft. In den Jahren 2021 und 2022 erhält die Region insgesamt 2,718 Millionen Euro. Dies wurde von Wir sind Müritzer berichtet. Ziel ist es, junge Menschen sozialpädagogisch zu betreuen und sie beim Übergang zur Ausbildung zu unterstützen. Für die einzelnen Jahre sind folgende Gelder eingeplant:
- 2021:
- Jugendsozialarbeit: knapp 604.000 Euro
- Schulsozialarbeit: gut 725.000 Euro
- 2022:
- Jugendsozialarbeit: 629.000 Euro
- Schulsozialarbeit: 759.000 Euro
Zusätzlich werden jährlich bis zu 1,8 Millionen Euro für die anteilige Finanzierung von Stellen in der Schulsozialarbeit eingeplant. Diese Fördergelder stammen aus dem Europäischen Sozialfonds, um insgesamt über 17,15 Millionen Euro in die Jugend- und Schulsozialarbeit in den kommenden Jahren zu investieren.
Stärkung des Ehrenamts und der Gemeinschaft
Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat zudem Initiativen zur Stärkung des Ehrenamts und der Gemeinschaft ins Leben gerufen. Der Bürgerfonds soll gemeinnützige Vorhaben fördern, die besonders in den Bereichen Kinder- und Jugendhilfe, Familienförderung, Sport, Gesundheitsprävention und Umweltschutz von Bedeutung sind. Hierbei werden Projekte unterstützt, die aus Eigenmitteln finanzierbar sind, wie zum Beispiel im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, berichtet LAGuS.
In einem Umfeld, in dem die Mittel knapp werden, ist jetzt das Engagement der Verantwortlichen gefragt, um langfristig die Chancen und Perspektiven junger Menschen in der Mecklenburgischen Seenplatte zu verbessern. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um weitere Schritte in die richtige Richtung zu gehen und die Stimmen der Jugendlichen in den Vordergrund zu rücken.