Gigabit-Internet für Zugreisende: Hamburg-Berlin wird zum Testfeld!

Malchow testet mit GINT XT neue 5G-Technologien für stabile mobile Internetverbindungen auf der Strecke Hamburg-Berlin.
Malchow testet mit GINT XT neue 5G-Technologien für stabile mobile Internetverbindungen auf der Strecke Hamburg-Berlin. (Symbolbild/MMV)

Gigabit-Internet für Zugreisende: Hamburg-Berlin wird zum Testfeld!

Malchow, Deutschland - In Mecklenburg-Vorpommern stehen spannende Entwicklungen im Bereich der Mobilfunkversorgung bevor. Die Probleme mit instabilem Internet auf Fernverbindungen bereiten nicht nur Reisenden Sorgen, sondern stellen auch die Mobilfunkanbieter vor technische Herausforderungen. Doch die Mobilfunknetzbetreiber haben sich nun zusammengetan, um ein innovatives Projekt zu starten, das die 5G-Versorgung im Zug optimieren soll. Das Projekt trägt den Titel „Gigabit Innovation Track XT“ (GINT XT) und soll Gigabit-Geschwindigkeiten für Reisende ermöglichen. Wie Inside Digital berichtet, wird gegenwärtig an einer Teststrecke zwischen Malchow und Karow gearbeitet.

Mit einem Konsortium, das unter anderem O2 Telefónica, Vantage Towers und Ericsson umfasst, wurde die Pilotstrecke zum Probelauf der 5G-Funktechnik in Betrieb genommen. Mobilfunkmasten werden in einem Abstand von rund 1.000 Metern installiert, um eine lückenlose Verbindung zu gewährleisten. Durch den strategischen Einsatz von 3,6-GHz-Frequenzen sollen hohe Datenraten erzielt werden. Diese Initiative ist nicht nur eine Antwort auf die drängenden Bedürfnisse der Reisenden, sondern könnte auch als Vorbild für einen bundesweiten Rollout dienen.

Innovationen für ein besseres Reisen

Die Bahnstrecke zwischen Hamburg und Berlin nimmt eine zentrale Rolle in diesem Vorhaben ein. Mit bis zu 230 Zügen und 30.000 Fahrgästen täglich ist sie eine der meistbefahrenen Strecken Deutschlands. Hier sollen die Erkenntnisse aus GINT XT dazu beitragen, eine solide Mobilfunkinfrastruktur zu schaffen. Die Deutsche Bahn plant im Rahmen einer Generalsanierung der Strecke, die zwischen August 2025 und April 2026 stattfinden wird, nicht nur Gleise und Bahnhöfe aufzuwerten, sondern auch neue Funkmasten für den künftigen Bahnfunk FRMCS (Future Rail Mobile Communication System) zu installieren, wie ComputerBase berichtet.

Der Startschuss für die Testreihe fiel bereits 2024, als erste Erprobungen zur Gigabit-Versorgung in Zügen durchgeführt wurden. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse könnten für die zukünftige Planung entscheidend sein. Dabei wird auch die Integration von bestehenden Mobilfunkdiensten mit dem neuen FRMCS untersucht, um Reisenden eine durchgehend stabile Verbindung zu bieten.

Gemeinsame Anstrengungen

Das Konsortium, das sich aus verschiedenen Mobilfunkanbietern wie 1&1, Deutsche Telekom, Vodafone und anderen zusammensetzt, arbeitet unter Hochdruck an der Umsetzung des Versorgungskonzepts „5G am Gleis“. Diese Kooperation ist nicht nur für die Betreiber von Vorteil, sondern auch für die Fahrgäste, die künftig qualitativ hochwertiges Surfen und Telefonieren im Zug erwarten können. Das Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung unterstützt das Projekt mit 6,4 Millionen Euro, was die Wichtigkeit dieser Initiative unterstreicht.

In einem noch zu klärenden Punkt stellt sich die Frage der langfristigen Finanzierung und Betrieb der neuen Technologien. Marco Baier, ein Sprecher von Vantage Towers, merkt an, dass die Möglichkeit besteht, dass sie die physische Infrastruktur übernehmen. Das Ziel ist es, eine schnelle Einigung unter den Beteiligten zu erzielen, damit die Planungen zügig voranschreiten können.

Insgesamt könnte die GINT XT-Initiative nicht nur die Mobilfunkverbindungen auf der Strecke zwischen Hamburg und Berlin revolutionieren, sondern auch als klares Zeichen dafür dienen, dass die Mobilfunkanbieter bereit sind, gemeinsame Lösungen zu finden, um den Bedürfnissen der Reisenden gerecht zu werden.

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OrtMalchow, Deutschland
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