Deutsche Panzergrenadiere bilden mongolische Soldaten in der Heimat aus

Neubrandenburgs Panzergrenadierbrigade 41 bildet ab 2025 mongolische Soldaten aus. Kooperation fördert internationale Kameradschaft.
Neubrandenburgs Panzergrenadierbrigade 41 bildet ab 2025 mongolische Soldaten aus. Kooperation fördert internationale Kameradschaft. (Symbolbild/MMV)

Deutsche Panzergrenadiere bilden mongolische Soldaten in der Heimat aus

Neubrandenburg, Deutschland - Die Panzergrenadierbrigade 41 „Vorpommern“, mit Hauptsitz in Neubrandenburg, macht sich auf den Weg nach Asien, um eine neue Herausforderung anzugehen. Ab sofort wird diese Einheit aus Mecklenburg-Vorpommern in den kommenden zwei Jahren, von 2025 bis 2027, mongolische Kameraden ausbilden. Die Ausbildungskooperation findet jeweils im Mai für vier Wochen statt und erstreckt sich über 30 Kilometer westlich von Ulaanbaatar, der Hauptstadt der Mongolei. Hier werden insgesamt 30 deutsche Ausbilder entsandt, die verschiedene militärische Fähigkeiten vermitteln.

Diese Ausbildungsinhalte umfassen das Durchführen von Patrouillen, den Umgang mit der Bedrohung durch improvisierte Explosivgeräte (IEDs), die Sanitätsversorgung von Verwundeten sowie das sichere Entschärfen von Sprengfallen. Interessanterweise werden mongolische Offiziere während der Ausbildung als Dolmetscher fungieren, nachdem sie zuvor eine Sprachausbildung in Deutschland absolviert haben. Diese Initiative ist der zweite Schritt in der Kooperation, die nach einem Mobile Training Team (MTT) der Vereinten Nationen im Jahr 2023 entstanden ist. Das MTT ist ein zertifiziertes Ausbildungsprogramm der VN, jedoch findet diese Ausbildung ohne deren direkte Beteiligung statt.

Mongolische Streitkräfte im Einsatz

Die mongolischen Streitkräfte leisten derzeit einen aktiven Beitrag im Südsudan im Rahmen der United Nations Mission in the Republic of South Sudan (UNMISS), wo etwa 10% ihrer Truppen stationiert sind. Die Ausbildung, die die Panzergrenadierbrigade 41 durchführt, wird von der Abteilung „Militärische Ausbildungsunterstützung“ organisiert, unterstützt durch das Panzerpionierbataillon 803 aus Havelberg. Diese Zusammenarbeit mit den mongolischen Streitkräften wird nicht nur durch die militärische Ausbildung geprägt, sondern auch durch eine große Kameradschaft und gegenseitige Wertschätzung der beteiligten Soldaten.

Die Panzergrenadierbrigade 41 selbst bezieht ihre Wurzeln aus der Zeit nach der Wiedervereinigung, als sie 1991 als Heimatschutzbrigade 41 „Vorpommern“ aufgestellt wurde. Seit ihrer Umbenennung in 1995 hat sie sich einen Namen gemacht und ist mittlerweile Teil der 1. Panzerdivision. Die Brigade hat Standorte in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt. Bei unterschiedlichsten nationalen und internationalen Einsätzen zeigt sie sich von ihrer besten Seite, sei es im Rahmen der NATO oder der EU.

Aktuelle Entwicklungen

Zusätzlich zur Zusammenarbeit mit der Mongolei hat die Brigade kürzlich bekannt gegeben, dass sie Litauen unterstützen wird. Dies geschieht im Kontext der verstärkten Sicherheitsmaßnahmen an der Ostflanke der NATO, einer Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine. Der Armeechef Litauens, Valdemaras Rupsys, und der deutsche Inspekteur des Heeres, Alfons Mais, haben die Unterstützung offiziell bestätigt. Im Rahmen dieser Initiative werden Waffen, Munition und ein Führungsstab der Brigade in Litauen stationiert, während der Großteil der Soldaten in Deutschland bleibt. Die Panzergrenadierbrigade 41 hat damit ein weiteres wichtiges Kapitel in ihrer Einsatzgeschichte aufgeschlagen, bei dem sie ihre Fähigkeiten im Rahmen von multinationalen Landoperationen unter Beweis stellt.

Die Ausbildung und Zusammenarbeit mit den mongolischen Streitkräften sind ein wichtiger Schritt, der zeigt, wie sich die Bundeswehr international engagiert und dabei nicht nur eine militärische, sondern auch eine partnerschaftliche Rolle übernimmt. Auch die historische Verbindung der Brigade zur DDR-Vergangenheit verleiht diesem Vorhaben einen interessanten Kontext und hebt die Weiterentwicklung der Bundeswehr im 21. Jahrhundert hervor.

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OrtNeubrandenburg, Deutschland
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