Enthüllungen aus Neubrandenburg: Stasi-Akten offen für Besucher!
Erfahren Sie am 5.11.2025 im Stasi-Unterlagen-Archiv in Neubrandenburg mehr über die Stasi und deren Überwachungsgeschichte.

Enthüllungen aus Neubrandenburg: Stasi-Akten offen für Besucher!
Am 5. November 2025 lädt das Stasi-Unterlagen-Archiv in Neubrandenburg alle Interessierten zu einem spannenden Rundgang ein. In einer Zeit, in der die Schatten der Vergangenheit lichtwerden, bietet die Veranstaltung einen Einblick in die Aktivitäten des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), besser bekannt als die Stasi. Dieses Archiv beherbergt beeindruckende 2.500 laufende Meter an Unterlagen, darunter über 800.000 Karteikarten sowie zahlreiche Bild- und Tondokumente. Diese Sammlungen dokumentieren beinahe vier Jahrzehnte Stasi-Überwachung im Bezirk Neubrandenburg. Laut Bundesarchiv können Besucher auf einem Rundgang die Methoden und das Wirken der Stasi hautnah erleben.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf den sogenannten „Kararten“ und den geheimen Wohnungen, die im Bezirk unterhalten wurden. Mit Hilfe der Archivmitarbeiter erfahren die Besucher, wie die Stasi operierte und wie die umfangreiche Aktenüberlieferung zustande kam. Dies ist nicht nur informativ, sondern auch essentielles Material für die persönliche Aufarbeitung für viele, die vom Überwachungsapparat betroffen waren.
Einblick in die Geschichte der Stasi
Die Stasi, die von 1950 bis 1990 aktiv war, spielte eine zentrale Rolle in der Überwachung und Kontrolle der Gesellschaft in der damaligen DDR. Sie gilt als eine der repressivsten Polizeiorganisationen der Welt. Laut Wikipedia wurden psychologische Taktiken wie Isolation und Drohungen gegen Angehörige eingesetzt, um die Bevölkerung zu terrorisieren und Dissent zu unterdrücken. Mit einem Verhältnis von einem Stasi-Mitarbeiter auf etwa 166 Bürger war die Organisation allgegenwärtig. Ihre Methoden umfassten auch Denunziation, was die Angst und das Misstrauen in der Gesellschaft schürte.
In Neubrandenburg führt der Rundgang die Besucher durch Kartei- und Magazinräume. Dort wird erklärt, wie die Stasi die Informationen gesammelt und genutzt hat. Ein guter Anlass, um sich ein Bild von dieser düsteren Epoche zu machen und die Komplexität der historischen Aufarbeitung zu begreifen.
Akteneinsicht und persönliche Aufarbeitung
Besonders interessant wird der Tag für diejenigen, die selbst betroffen sind. Am 5. November können Besucher bei Vorlage eines Personalausweises einen Antrag auf Akteneinsicht stellen. Diese Möglichkeit, die eigenen Überwachungsunterlagen einzusehen, könnte für viele eine schmerzlich aber notwendige Reise in die Vergangenheit bedeuten.
Die Ereignisse um und die Historie der Stasi sind nicht nur Teil der deutschen Geschichte, sondern auch von Bedeutung für das Aufarbeiten der eigenen Identität in einer sich verändernden Gesellschaft. Der Rundgang ist nicht nur ein Archivbesuch, sondern vielmehr die Erkundung der eigenen Geschichte, die vielen verborgen blieb. An diesem Tag können alle, die mehr über die Mechanismen der Überwachung erfahren möchten und auf der Suche nach der Wahrheit sind, das Archiv besuchen und mehr über diesen Teil der deutschen Geschichte lernen. Die Veranstaltung gehört zur Reihe „Unterwegs im Archiv“, die das Ziel hat, historische Themen greifbar zu machen.