In Neubrandenburg: Katja züchtet Schmetterlinge und Marienkäfer in der Wohnung!

Katja Voigt züchtet Schmetterlinge und Marienkäfer in Neubrandenburg. Erfahren Sie mehr über Insektenzucht und ökologische Vorteile.
Katja Voigt züchtet Schmetterlinge und Marienkäfer in Neubrandenburg. Erfahren Sie mehr über Insektenzucht und ökologische Vorteile. (Symbolbild/MMV)

In Neubrandenburg: Katja züchtet Schmetterlinge und Marienkäfer in der Wohnung!

Neubrandenburg, Deutschland - In der ehemaligen Hauptstadt der DDR, Neubrandenburg, hat Katja Voigt eine ungewöhnliche Leidenschaft entwickelt: die Zucht von Insekten. In ihrer gemütlichen Wohnung wachsen nicht nur bunte Distelfalter, sondern auch muntere Marienkäfer heran. Der Weg zum schillernden Schmetterling beginnt mit kleinen Raupen, die Katja regelmäßig in einem Postpaket vom Fachhändler erhält, versehen mit dem Hinweis: „Lebende Tiere, bitte schnellstmöglich öffnen!“ nordkurier.de berichtet darüber, wie Katja und ihre Mutter Gisela die beeindruckende Entwicklung dieser kleinen Lebewesen beobachten.

Gisela Voigt sitzt oft vor dem Schmetterlingsnetz und beobachtet gebannt, wie sich die Raupen verpuppen. Nach 3 bis 5 Wochen schlüpfen die Schmetterlinge, die Katja dann mit Traubenzuckerlösung und frischem Obst füttert. Auch die Marienkäfer-Larven werden in der Wohnung aufgezogen und nach ungefähr drei Wochen in den Garten entlassen, wo sie als natürliche Schädlingsbekämpfer unerwünschte Blattläuse und Spinnmilben vertilgen. Diese kreative Form der Insektenzucht könnte auch für andere Neugierige von Interesse sein – es gibt zahlreiche Zuchtsets, die mit Leitfäden zur Aufzucht und Pflege der Insekten ausgestattet sind.

Insektenzucht als Beitrag zum Ökosystem

Doch warum ausgerechnet Insekten? Insekten zählen zu den artenreichsten Lebewesen auf unserem Planeten. Schätzungen zufolge gibt es etwa 6 Millionen verschiedene Insektenarten, während die Anzahl der Säugetiere, zu denen auch der Mensch zählt, bei lediglich einigen hundert liegt smartbugs.de informiert. Über 200 bis 2000 Kilogramm Insekten kommen auf jeden Einzelnen von uns – das zeigt, wie stark Insekten in unseren ökologischen Systemen verankert sind.

Insekten spielen eine essentielle Rolle in der Natur, indem sie zur Bestäubung von Pflanzen beitragen, schädliche Organismen bekämpfen, Zersetzungsprozesse beschleunigen und als Grundlage der Nahrungskette für viele Tiere dienen. Die Nutzung dieser kleinen Geschöpfe könnte nicht nur die Umwelt entlasten, sondern auch das Nahrungsproblem auf nachhaltige Weise lösen. Der Markt für die Zucht von Insekten wächst rasant und es wird erwartet, dass die Investitionen in diesem Sektor bis 2025 auf über 1,53 Milliarden USD ansteigen werden agtecher.com zeigt, dass Insektenzucht großes Zukunftspotenzial besitzt.

Von der Heimzucht zur Industrie: Chancen und Herausforderungen

Der Anbau von Insekten bringt viele Vorteile mit sich. Für die Herstellung von einem Kilogramm Insektenmasse werden nur zwei Kilogramm Futter benötigt, während Rinder dafür acht Kilogramm benötigen. Zudem ermöglichen Insekten eine effizientere Futterverwertung und einen geringeren Wasser- und Landverbrauch. Aus diesem Grund wird die nachhaltige Nutzung von Insekten immer mehr ins Auge gefasst – nicht nur in der Tierfutterindustrie, sondern auch in der Lebensmittelproduktion und anderen Sektoren.

Obwohl die Insektenzucht viele Chancen bietet, sind auch Herausforderungen zu bewältigen. Hohe Kapitalkosten und noch ungetestete Technologien könnten Investoren zögern lassen. Dennoch zeigen innovative Unternehmen wie FreezeM und Entocycle, dass Automatisierung und Datenanalyse bei der Effizienzsteigerung helfen können und so einen positiven Beitrag zur Verbreitung von Insekten als Nahrungs- und Rohstoffquelle leisten.

In Neubrandenburg setzt Katja Voigt mit ihrer Zucht einen kleinen, aber feinen Akzent in einer größeren Bewegung, die das Potential von Insektenneuigkeiten und -ressourcen für unsere Umwelt und Ernährung erforscht. Wer weiß, vielleicht gibt es bald mehr „Insektenzüchter“ in der Region, die dem guten Beispiel folgen werden.

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OrtNeubrandenburg, Deutschland
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