Neubrandenburg im Hitzetest: Stadt fällt durch – Alarm für 28,6% der Bürger!

Neubrandenburg schneidet im Hitze-Check 2025 schlecht ab. 28,6% der Bevölkerung stark betroffen. Ursachen, Maßnahmen und Perspektiven.
Neubrandenburg schneidet im Hitze-Check 2025 schlecht ab. 28,6% der Bevölkerung stark betroffen. Ursachen, Maßnahmen und Perspektiven. (Symbolbild/MMV)

Neubrandenburg im Hitzetest: Stadt fällt durch – Alarm für 28,6% der Bürger!

Neubrandenburg, Deutschland - Neubrandenburg hat im aktuellen Hitze-Check 2.0 der Deutschen Umwelthilfe einen bedauernswerten letzten Platz belegt. Mit einem Hitzebetroffenheitsindex (HBI) von 15,03 zeigt die Stadt, dass sie stärker von der Hitze betroffen ist als andere mecklenburgische Städte wie Greifswald, Schwerin, Rostock und Stralsund. Laut der umfangreichen Studie sind 28,6% der Neubrandenburger Bevölkerung „stark“ und 66% „mittel“ von der Hitzebelastung betroffen. Ein milder Trost: 5,5% der Einwohner haben „niedrige“ Hitzebelastung zu verzeichnen. Damit ist Neubrandenburg der Spitzenreiter in Mecklenburg-Vorpommern, was die durchschnittliche Oberflächentemperatur von rund 33 Grad Celsius betrifft.

Die Ergebnisse basieren auf einer Analyse, die in Zusammenarbeit mit der Potsdamer Luftbild Umwelt Planung GmbH durchgeführt wurde und 190 Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern berücksichtigt. Barbara Metz, die Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe, gab auf der Präsentation in Berlin bekannt, dass über zwölf Millionen Deutsche in Städten extremer Hitzebelastung ausgesetzt sind. Von diesen wurden 31 Städte mit einer „Roten Karte“ ausgezeichnet, wozu auch Hildesheim gehört, wohingegen 28 Städte eine „Grüne Karte“ erhielten.

Daten und Analysen

Neubrandenburgs unterdurchschnittliche Versiegelung von 44,6% durch Siedlungs- und Verkehrsflächen bietet zwar einen gewissen Hoffnungsschimmer, doch die Stadt hat noch viel Luft nach oben. Mit einem Grünvolumen von 3,34 Kubikmetern je Quadratmeter Fläche könnte Neubrandenburg theoretisch auf bessere Werte kommen. Der Klimamanager der Stadt, Dr. Christian Wolff, äußerte sich zu den Ergebnissen und betonte, dass geografische Unterschiede im Vergleich nicht ausreichend berücksichtigt worden seien. Städte in Meernähe, die sich über niedrigere Temperaturen freuen dürfen, könnten die Stadtteile in Neubrandenburg nicht direkt widerspiegeln.

  • Hitzebetroffenheitsindex (HBI): 15,03
  • 28,6% stark betroffen
  • 66% mittel betroffen
  • 5,5% niedrig betroffen
  • Durchschnittliche Oberflächentemperatur: 33 Grad Celsius
  • Versiegelung: 44,6%
  • Grünvolumen: 3,34 Kubikmeter je Quadratmeter

Im Jahr 2024 hatte Neubrandenburg in einem ersten Hitzetest noch besser abgeschnitten und war im Vergleich zu Stralsund, Rostock und Greifswald klar im Vorteil. Doch die Stadtverwaltung hat bereits Maßnahmen eingeleitet, um die Situation zu verbessern. Eine Analyse der Stadtgebiete wurde 2021 durchgeführt, um betroffene Regionen zu identifizieren, und mit einem Entsiegelungskonzept möchte man die Bebauungsstruktur auflockern. Im April 2025 wurde ein Förderbescheid über 225.000 Euro für dieses Vorhaben erteilt.

Ein Blick auf ähnliche Fälle

Besonders in Südbaden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen sind die Hitzebelastungen extrem hoch. Städte wie Mannheim verzeichnen, wie die Analyse zeigt, bis zu 88% ihrer Bevölkerung in stark betroffenem Gebiet. Deren hohe Versiegelungsanteile über 50% tragen dazu bei, dass sich die Hitze staut. Ein interessantes Detail am Rande: In Städten, die besser abschneiden, wie Hattingen, gibt es viel Grün und eine niedrigere Versiegelung.

Die Auswertung der Hitzebelastung macht klar, dass nicht nur Temperatur, sondern auch die Versiegelung von Flächen und das Vorhandensein von Grünflächen entscheidend sind. Damit diese Statistiken nicht zu einem alarmierenden Trend werden, ist die Politik gefordert, ordentliche Maßnahmen zu ergreifen. Konzepte wie „Schwammstadt“ und ein stärkere Begrünung von Dächern könnten helfen, die Temperaturen in urbanen Räumen zu senken und der Hitzewelle entgegenzuwirken.

Insgesamt ist es an der Zeit, dass Neubrandenburg und andere Städte über den Tellerrand schauen, um Lösungen für diese drängenden Herausforderungen zu finden. Fakt ist: Die Klimakrise macht auch vor uns nicht halt und es liegt in unserer Verantwortung, rechtzeitig die richtigen Maßnahmen zu ergreifen.

Für weitere Informationen und detaillierte Einblicke besuchen Sie bitte die Artikel von Nordkurier, RPI Loccum und Tagesschau.

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OrtNeubrandenburg, Deutschland
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