Neubrandenburg wird Rüstungszentrum: Millionenprojekt für Piranhas!
Neubrandenburg baut Rüstungsstandort aus: Neues Ausbildungszentrum für Piranha-Fahrzeuge bis Mai 2026 geplant.

Neubrandenburg wird Rüstungszentrum: Millionenprojekt für Piranhas!
In Neubrandenburg tut sich gerade einiges im Bereich der Rüstungsindustrie. Die Stadt wird als Rüstungsstandort weiter ausgebaut, was vor allem an einem neuen Projekt von General Dynamics liegt. Auf einer ehemaligen Kasernenfläche wird ein modernes Ausbildungs- und Wartungszentrum für die Bundeswehr errichtet. Die Grundsteinlegung fand kürzlich statt, und die Bauarbeiten haben bereits begonnen. Die Fertigstellung des neuen Komplexes in Neubrandenburg-Fünfeichen ist für Mai 2026 geplant, wie NDR berichtet.
In diesem neuen Unterstützungszentrum werden jährlich etwa 200 Soldatinnen und Soldaten im Umgang mit dem Radpanzer Piranha geschult, welcher über fortschrittliche Funktechnik verfügt. Diese Fahrzeuge werden nicht nur zur Sicherheit der Einsatzkräfte beitragen, sondern auch über 15 Meter hohe Antennen und eine Richtfunkanlage verfügen, um ein unabhängiges Funknetz ohne Satellitenkommunikation aufzubauen. Die Bundeswehr hat bereits rund 250 Piranha-Fahrzeuge bestellt, wobei die ersten 58 Fahrzeuge 2026 geliefert werden sollen.
Investitionen und Arbeitsplätze
General Dynamics verfolgt mit diesem Projekt nicht nur militärische Ziele, sondern möchte auch lokal wirtschaftliche Impulse setzen. Der Geschäftsführer Nico Danneberg lobte die Unterstützung der Stadt und erwähnte, dass die Investition in das neue Zentrum in zweistelliger Millionenhöhe erfolgt. Das Werk in Neubrandenburg beschäftigt derzeit knapp 200 Mitarbeiter und plant, jährlich 30 bis 40 neue Mitarbeiter einzustellen, so Nordkurier.
Das neue Zentrum wird nicht nur Werkstätten, sondern auch eine Lackiererei und Lagerräume für die Wartung der Piranhas beinhalten. Gleichzeitig gibt es jedoch auch kritische Stimmen in der Kommunalpolitik. Insbesondere die BSW-Fraktion äußert Bedenken hinsichtlich möglicher Angriffsziele des Standortes. Historisch betrachtet hat die Rüstungsindustrie in Neubrandenburg eine lange Tradition; bereits in der DDR wurden hier Panzer instandgesetzt.
Technologie und Sicherheit
Hinter dem neuen Konzept steht nicht zuletzt die Notwendigkeit, die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr zu gewährleisten. Angesichts geopolitischer Spannungen, insbesondere seit einem Satellitenabschuss durch Russland im Jahr 2021, wird das „Tactical Wide Area Network“ (TaWAN) von der Bundesregierung forciert. Dieses Fernmeldenetzwerk soll die digitale Kommunikation sicherstellen, ohne auf Satellitenverbindungen angewiesen zu sein. Das Verteidigungsministerium setzt daher auf die Entwicklung und Integration moderner Funktechnik in die Piranha-Fahrzeuge, die von Rheinmetall geliefert werden.
Das geplante Ausbildungs- und Wartungszentrum in Neubrandenburg wird also eine zentrale Rolle innerhalb der Struktur der Bundeswehr einnehmen, indem es die notwendige Infrastruktur für moderne gepanzerte Fernmeldefahrzeuge bereitstellt. Mit diesen Entwicklungen wird Neubrandenburg zu einem wichtigen Standort für die Zukunft der deutschen Rüstungsindustrie.