Sprayer-Oma Irmela: Mit Farben gegen Hass und für eine bunte Zukunft!
Irmela Mensah-Schramm, 79, kämpft in Stavenhagen gegen Rassismus. Workshops und Aktionen zeigen: Farbe gegen Hass!

Sprayer-Oma Irmela: Mit Farben gegen Hass und für eine bunte Zukunft!
Inmitten der bedrohlichen Lethargie, die der Hass in vielen Städten hinterlässt, erhebt sich eine bemerkenswerte Persönlichkeit, die nicht nur mutig ist, sondern auch einen bunten Pinsel gegen düstere Parolen führt. Irmela Mensah-Schramm, die 79-jährige „Sprayer-Oma“ aus Berlin, macht es sich zur Lebensaufgabe, rassistische und antisemitische Schmierereien aus dem öffentlichen Raum zu entfernen. Ihr jüngster Halt war in Stavenhagen, wo sie mit einem Ziel in der Tasche gleich 50 Aufkleber und drei Nazi-Plakate entfernte. Dies ist kein einmaliger Ausrutscher; Mensah-Schramm kämpft nun bereits seit über 39 Jahren gegen die Verbreitung von Hass und ist nicht gewillt, sich zurückzulehnen. Wie der Nordkurier berichtet, geht sie dabei mit Schaber, Nagellackentferner und Sprühdose in der Hand, stets bereit für den nächsten Einsatz.
Was treibt eine Frau in diesem Alter dazu, sich in diesen herausfordernden Bereichen zu engagieren? Mensah-Schramm hat eine klare Botschaft: Sie möchte die Bürger ermutigen, wachsam zu sein und ihre Stimme gegen den Hass zu erheben. Sie sucht gezielt an Bushaltestellen, Bahnhöfen, Bolzplätzen und Einkaufswagenboxen nach den verabscheuungswürdigen Zeichen des Nationalsozialismus. Ihren unermüdlichen Einsatz dokumentiert sie akribisch und zeigt damit, dass jeder kleine Schritt in die richtige Richtung zählt. Der Schulcampus in Stavenhagen, der den Titel „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ trägt, wird im Rahmen von vier Workshops, die sie dort abhält, zur Bühne ihrer Botschaft. Mit dem Titel „Bunte Farben gegen braune Parolen“ engagiert sie die Schüler in einem kreativen Prozess, bei dem sie rechtsradikale Botschaften in Zeichen von Offenheit und Vielfalt verwandeln.
Ein Blick auf die Vergangenheit
Irmela Mensah-Schramm, geboren am 5. Dezember 1945 in Stuttgart, hat einen beeindruckenden Lebensweg hinter sich. Von 1969 bis 2006 war sie als Erzieherin und Heilpädagogin in Berlin tätig und unterstützte seit 1975 die Flüchtlingsberatung bei Amnesty International. Nach der Wende erweiterte sie ihr Engagement auf andere Bundesländer und kämpfte unermüdlich gegen jegliche Form von Diskriminierung. Ihr unermüdlicher Einsatz hat bis Januar 2021 zur Beseitigung von etwa 90.000 Stickern und rund 10.000 Graffiti geführt; eine beeindruckende Zahl, die ihren Kampf gegen die Verbreitung von Hass unterstreicht. Wie Wikipedia anmerkt, remove mensah-schramm schätzte im März 2024 sogar, dass sie insgesamt 140.000 Naziparolen aus dem öffentlichen Raum verbannt hat.
Doch ihre Maßnahmen sind nicht immer rechtlich unbedenklich. Mensah-Schramm hat bereits mehrere Prozesse wegen Sachbeschädigung durchlaufen, und ihre Aktionen sind oft mit Anfeindungen und Drohungen verbunden. Doch lassen sich solche Widrigkeiten nicht von ihrem Kurs abbringen. 2018 wurde sie sogar während einer AfD-Demonstration vorübergehend festgenommen, was nur ihren unermüdlichen Willen zeigt, für ihre Überzeugungen einzustehen.
Die Kraft der Kreativität
Was sind die Ergebnisse ihrer Workshops? Eindrücke von Schülern, die ihre kreativen Arbeiten dokumentieren, sollen in einer Ausstellung im Reuterstädter Schulcampus, der Kulturschule Malchin und der Alten Synagoge in Stavenhagen präsentiert werden. Diese kreativen Transformationsprojekte stehen nicht nur für die Kraft der Solidarität, sondern auch für ein lebendiges Gesamtbild von Vielfalt und gegenseitigem Respekt.
Mensah-Schramm ist nicht nur eine Aktivistin, sondern auch eine inspirierende Persönlichkeit, die mit jeder Spraydose und jedem Pinselstrich zeigt, dass Veränderung möglich ist, wenn man nur den Mut hat, sich dem Hass entgegenzustellen. Ihre unermüdliche Leidenschaft, die Welt ein kleines Stück besser zu machen, ist ein Beispiel für uns alle. In diesen herausfordernden Zeiten zeigt sie, dass es immer Hoffnung gibt und dass jeder von uns einen Unterschied machen kann.